Youngsters aus den eigenen Reihen rücken auf: Die 16-jährigen Nicola Merz und Lea Watzl sollen bei den FRISCH AUF Frauen frühzeitig gefördert werden

Mit den fünf Neuzugängen Luisa Scherer, Louisa De Bellis, Lisa Borutta, Lotta Woch und Klara Schlegel verjüngt sich der Kader der Göppinger Erstliga-Handballerinnen in der neuen Runde deutlich. Zudem haben die Verantwortlichen um den seit Mitte Januar tätigen Trainer Nico Kiener sich dazu entschlossen, zwei Talente aus den eigenen Reihen frühzeitig zu fördern und an das Niveau bei den Aktiven heranzuführen: Deshalb werden in der kommenden Spielzeit die beiden 16-jährigen Nicola Merz (RA) und Lea Watzl (LA) ins Bundesligateam mit aufgenommen. Beide gehören zur U17-Auswahl des Deutschen Handball-Bundes und hoffen auf eine Teilnahme an der Europameisterschaft im August in Podgorica in Montenegro.

„Wir wollen ihnen diese Chance geben. Sie haben das Zeug für höhere Aufgaben“, sagt Teammanagerin Birute Schaich, die mit 16 ihre erste Partie für den litauischen Erstligisten Zalgiris Kaunas bestritt. Die beiden Youngsters werden die Vorbereitung mit der künftigen Stammbesetzung absolvieren und auch so oft es geht mittrainieren. Zum Einsatz kommen sie zunächst vorwiegend in der von Vlado Jelesic trainierten zweiten Mannschaft in der dritten Liga, zudem werden sie noch für die B- oder A-Juniorinnen auflaufen. „Sie sind zwei der Talente von Frisch Auf und haben sich dazu entschlossen, den Weg mitzugehen und sich in Richtung Leistungssport weiterentwickeln zu wollen“, sagt Trainer Nico Kiener, der das Duo aus seiner Tätigkeit als Verbandstrainer kennt und sich schon früher ein Bild von ihren Fähigkeiten machen konnte.

„Ich freue mich total, dass Nico Kiener uns sein Vertrauen schenkt und wir von den erfahrenen Spielerinnen und seinem Training lernen können. Ich erwarte jetzt keine großen Einsatzzeiten, aber da kann man in unserem jungen Alter trotzdem unheimlich viel mitnehmen“, sagt Nicola Merz, die mit drei Jahren mit dem Handballspielen begonnen und seither nur bei Frisch Auf gespielt hat. Ähnlich wie Sina Ehmann möchte die Schülerin des Göppinger Hohenstaufen-Gymnasiums später einmal regelmäßig für die erste Mannschaft auflaufen, für die bereits ihre Mutter Birgit aktiv war, die im Jugendbereich als Trainerin tätig ist. „Bei uns haben alle Handball gespielt, da war es klar, dass ich das auch mache. Es ist ein toller Sport, bei dem bei jedem Angriff etwas Neues passieren kann“, sagt Nicola Merz, deren Vorbild die norwegische Nationalspielerin Nora Mörk ist. „Ich mag ihre Athletik. Ihre Schlag- und Sprungwürfe sind einfach genial“, gerät die 16-Jährige ins Schwärmen. Nicola „Nici“ Merz hofft, dass den FRISCH AUF Frauen der Klassenerhalt über die Relegation gelingt und es kommende Saison im Oberhaus weitergeht. Sie fiebert jede Partie vor dem Livestream mit. „Wir schauen immer zusammen mit Sina Ehmanns Mutter“, berichtet die 16-Jährige, die Lea Watzl erstmals bei einer DHB-Sichtung kennenlernte. Zwischen beiden entwickelte sich auf Anhieb eine enge Freundschaft.

Vergangenes Jahr hat sich die gleichaltrige Lea Watzl dann dazu entschieden, von der SG Schorndorf zu Frisch Auf zu wechseln. „Jetzt kann ich noch viel mehr dazulernen, das ist klasse“, freut sich die in Aalen geborene und in Wasseralfingen wohnende 16-Jährige auf die neue Herausforderung. „Handball bietet sehr viele Facetten, im körperlichen wie spieltaktischen Bereich. Es ist schön, dass Nici und ich das gemeinsam angehen können und man jemanden hat, der im selben Alter ist und in die gleiche Ausgangssituation vorfindet“, sagt die Schülerin des Theodor-Heuss-Gymnasiums in Aalen, deren Name am Sonntag beim 30:31 in Oldenburg erstmals auf dem Spielberichtsbogen erschien. Lea Watzls Vorbild ist die frühere Nationalspielerin Anna Loerper (Bietigheim). „Sie agiert cool im Eins-gegen-Eins und hat ein gutes Auge für die Kreisläuferin.“

Da beide wissen, wie Nico Kiener tickt und umgekehrt, sollte es ihnen leicht fallen, sich zurechtzufinden. Zudem gibt es in Luisa Scherer, Klara Schlegel und Sina Ehmann drei Spielerinnen, die nicht viel älter sind als die beiden ins Blickfeld rückenden Juniorinnen und einen ähnlichen Weg eingeschlagen haben. Die 19-Jährige Schlegel debütierte mit 17 für die österreichische Nationalmannschaft, Göppingens Torhüterin Anne Bocka durfte nach ihrem Wechsel aufs Erfurter Sportinternat sogar schon mit 16 ihre ersten Bundesligaminuten für den Thüringer HC bestreiten.

Frank Höhmann

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