Anja Brugger macht das Jahrzehnt voll – Die seit 2012 für die FRISCH AUF Frauen spielende rechte Außenspielerin hängt eine weitere Spielzeit dran

Die FRISCH AUF Frauen können auch in der neuen Saison auf ihre Dienst älteste Spielerin im Team bauen: Anja Brugger hat ihren Vertrag bei den Göppingerinnen um ein Jahr verlängert und macht damit das Jahrzehnt voll.

„Es hat ein bisschen gedauert, bis ich unterschrieben habe, weil man sich schon Gedanken darüber macht, ob man das alles neben dem Hauptberuf weiter hinbekommen kann“, sagt die 28-Jährige, die in Ludwigsburg im Landratsamt arbeitet. Morgens die Fahrten zum Arbeitsplatz, nach getanem Job zurück und abends zum Training in die Halle. Zudem Spieltage unter der Woche, wenig freie Wochenenden. Doch solange sie sich körperlich fit genug fühlt, das Pensum zu bewältigen, bleibt Anja Brugger dem Spitzenhandball und den FRISCH AUF Frauen treu. Viel Spaß mache es natürlich auch, erst recht nach solchen Siegen wie am Wochenende beim 28:27 in Buxtehude. Auch die Corona-Pandemie veranlasste die Vize-Kapitänin der Göppingerinnen zum Weitermachen. „Man wünscht sich schon ein anderes Ende als es jetzt der Fall wäre.“

Und so setzt die gebürtige Waiblingerin ihre besondere Vereinstreue fort. Eine, die nicht alltäglich ist, wenn man sich die Stationen mancher Sportler und Sportlerinnen ansieht. Weggezogen hat es Anja Brugger nie, sie fühlt sich wohl bei Frisch Auf und geht auch mit in die zweite Liga, falls der Klassenerhalt über die Relegation nicht erreicht werden sollte. Mit Neuzugang Luisa Scherer (19) aus Buxtehude ist die Rechtsaußenposition in der neuen Runde doppelt besetzt: einerseits mit der langjährigen Erstligaspielerin Brugger, andererseits mit der jungen Scherer, die zurück in die Region wechselt und sich in der Bundesliga etablieren und von der routinierten Führungsspielerin lernen möchte.

In der laufenden Spielzeit warf Anja Brugger bislang 83 Tore. Damit ist sie zweitbeste Schützin nach Michela Hrbkova. Doch nicht nur offensiv ist sie auf der rechten Seite ein verlässlicher Baustein im Team, auch in der Abwehr packt sie energisch zu. Und steht dazu noch in jeder Begegnung die volle Spielzeit auf der Platte. In ihrer knappen Freizeit unternimmt Anja Brugger viel mit ihrer Familie, die sie bei den Spielen immer unterstützt, und ihren Freunden. „Das fehlt momentan natürlich. Leider hat man sich inzwischen an Spiele ohne Zuschauer gewöhnt. Das wird sicher eine Umstellung, wenn es plötzlich wieder richtig laut ist“, sagt die stellvertretende Göppinger Spielführerin.

Als Highlights mit dem Team der FRISCH AUF Frauen kommen der im Jahr 2012 vom damaligen Drittligisten VfL Waiblingen unter den Hohenstaufen gewechselte Linkshänderin die Europapokalspiele in der Saison 2013/14 in den Kopf und besonders das Final-Four-Pokalturnier in der heimischen EWS-Arena im Jahr 2013. „Das war ein tolles Erlebnis. Schon das Halbfinalspiel gegen Oldenburg hatte es in sich, das wir in der Verlängerung und ohne den damaligen Trainer Aleksandar Knezevic zu Ende bringen mussten, da dieser die Rote Karte gesehen hatte“, blickt die 28-Jährige zurück.

Als sie den Schritt zu Frisch Auf und ins Oberhaus vollzog, „war sie das Küken und die einzige Spielerin im Team, die geschwäbelt hat“, erinnert sich Göppingens Teammanagerin Birute Schaich, die zwei Jahre zusammen mit Brugger auf dem Feld stand. „Anja ist eine absolut zuverlässige Spielerin und eine Institution im Göppinger Team. Ich freue mich sehr, dass sie noch eine Saison weitermacht“, sagt Schaich. Trainer Nico Kiener lobt den großen Einsatz seiner rechten Außenspielerin: „Anja ist eine sehr fleißige Spielerin, die in den vergangenen Jahren viel für den Verein geleistet hat und weiß, wie dieser funktioniert. Sie verkörpert die FRISCH AUF Frauen, hat mit ihnen Höhen und Tiefen durchlebt und tut uns mit ihrer Erfahrung auf unserem neuen Weg sehr gut.“

Frank Höhmann

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