FRISCH AUF Frauen machen den Sack nicht zu

Im Abstiegsduell gegen Buchholz-Rosengarten kommen die Göppinger Handballerinnen nicht über ein 26:26 (13:14) hinaus.

Das Abstiegsduell zwischen den FRISCH AUF Frauen und den Handball-Luchsen Buchholz-Rosengarten blieb ohne Sieger: Nach einer bis zum Schlusspfiff umkämpften, körperbetonten und spannenden Begegnung hieß es 26:26 (13:14). Die Schützlinge von Trainer Nico Kiener hätten die Partie mit dem 26:24 im Rücken und in Überzahl (58.) siegreich gestalten können, wollten den Sieg in dieser Phase aber erzwingen und gaben den Vorsprung aus der Hand. „Wir haben den Sack nicht zugemacht“, ärgerte sich Lisa Frey, die mit ihren Teamkameradinnen am Ende noch um den einen Zähler bangen musste. Ein Freiwurf der erfolgreichsten Schützin Kim Berndt strich nach der Schlusssirene jedoch über die Latte. Obwohl Frisch Auf nun weiterhin nur einen Zähler vor dem Kontrahenten liegt, „ist keine Entscheidung gefallen. Es stehen noch fünf Spiele aus“, sagt Frey, der die Unterstützung der Fans „sehr gefehlt hat. Gerade in solchen Spielen und Situationen können sie einem enorm helfen“.

Beide Relegationsanwärter traten ohne große Nervosität an, einen Tick verkrampfter wirkten jedoch die Gastgeberinnen. Vielleicht hätte eine Drei-Tore-Führung vollends locker gemacht, doch stellte sich diese beim Stande von 21:19 und 24:22 nicht ein. „Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass wir das Spiel gewinnen werden. Leider haben wir den Vorsprung am Ende nicht halten können. Umso größer ist nun die Enttäuschung. Aber wir stecken nicht auf. Es wird spannend bis zum Schluss“, sagte Spielführerin Iris Andjic, die insgesamt sechs Treffer beisteuerte.

Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Gäste war Kim Berndt, die mit dem Treffer zum 10:9 in der 24. Minute bei zehn Versuchen bereits acht Mal erfolgreich war und am Ende 10/5-Tore verbuchte. Bei Frisch Auf durfte Sina Ehmann von Beginn an in der Verteidigung ran und wechselte im Angriff mit Louisa Wolf. Frey begann im linken Rückraum. Torhüterin Anne Bocka nahm nach zehn Minuten Fahrt auf und setzte immer wieder Zeichen. So auch in Hälfte zwei, als sie zunächst einen Siebenmeter von Berndt und deren anschließenden Nachwurf entschärfte. Zu diesem Zeitpunkt jedoch nahmen die technischen Fehler wie schon zum Ende der ersten 30 Minuten zu und die Partie wurde zunehmend zerfahrener.

Nachdem die Göppingerinnen kurz vor dem Seitenwechsel 12:11 vorne lagen, gab es nach einem Zusammenprall zwischen Bocka und Anja Brugger einen Schreckmoment, den Buchholz nutzte, um mit einem 14:13 in die Pause zu gehen. Die gute Nachricht: Brugger konnte weiterspielen. Mit einem 4:0-Lauf vom 15:17 zum 19:17 (41.) schien Frisch Auf auf Kurs, nach einer Auszeit von Gäste-Trainer Dubravko Prelcec kam Rosengarten aber flugs zum Ausgleich, den die Göppingerinnen zum 21:19 konterten. Doch die „Luchse“ ließen sich auch jetzt nicht abschütteln. „Wenn wir die letzten zwei Minuten auch noch hinbekommen und mit einem Tor gewinnen, wäre alles in Ordnung. So ist die Enttäuschung natürlich riesengroß. Die Mannschaft hat alles reingehauen und es über weite Strecken gut gemacht. Wir haben aber zu schnell den Ausgleich zugelassen, wenn wir zwei Tore vorne waren“, sagte Göppingens Trainer Nico Kiener und warf die Flinte nicht ins Korn: „Wir haben zuletzt sieben Punkte geholt und stehen immer noch auf dem Relegationsplatz. Auch wenn sich das Remis im ersten Moment wie eine Niederlage anfühlt, ist es noch längst nicht vorbei, auch wenn drei Punkte Vorsprung besser gewesen, auch für den Kopf.“ Den gilt es nach den trainingsfreien Feiertagen nun wieder freizubekommen für das nächste Ligaspiel, das am Samstag nach Buxtehude führt. „Jetzt müssen wir eben mal gegen so einen Gegner punkten. Auswärts lief es für uns meistens ohnehin besser.“

So spielten sie:

FRISCH AUF Frauen: Bocka (1), Kaminska, Lengyel; Andjic (6), Brugger (2), Ehmann (1), Frey (2), Ioneac (2), Hrbkova (8/4), Krhlikar (2), Marcikova, Morf, Tinti (1), Welter, Wolf (1/1)
HL Buchholz-Rosengarten: Ludwig, Witthöft; Axmann, Berndt (10/5), Borutta, Cronstedt (1), Harms, Hauf (1), Herbst, Kadenbach (5/2), Kücükyildiz (6), Lamp (2), Luschnat (1), Nielsen, Rassau, Schulz
Schiedsrichter: Maike Merz/Tanja Kuttler (Meckenbeuren/Oberteuringen)
Zeitstrafen: 2:6-Minuten
Zuschauer: 0.

 

Frank Höhmann

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