Entscheidung im Derby fällt früh – Die FRISCH AUF Frauen sind bei ihrer 31:37 (15:25)-Niederlage dem Metzinger Tempohandball in der ersten Hälfte nicht gewachsen

Das Derby zwischen den FRISCH AUF Frauen und den „TusSies“ aus Metzingen war eine klare Angelegenheit für das Team der Stunde: Die vor der Partie zehn Mal in Folge siegreichen Gäste aus dem Ermstal setzten sich in der leeren EWS-Arena souverän mit 37:31 (25:15) durch und ließen Seriensieg Nummer elf folgen. „Metzingen hat uns in der ersten Hälfte überrannt“, stöhnte die mit 8/2-Treffern beste Göppinger Torschützin Michaela Hrbkova. „Der Rückstand war nach 20 Minuten schon so groß, dass wir nichts mehr ausrichten konnten und das Spiel entschieden war.“ 

Die Göppingerinnen waren dem Tempohandball der Gäste nicht gewachsen und hatten zur Pause sich schon so viele Gegentreffer eingefangen wie bei ihrem jüngsten 27:24-Auswärtserfolg in Halle im gesamten Spiel. Vom Anwurf weg legten die „TusSies“ ein unglaublich hohes Tempo an den Tag und ließen der Mannschaft von Trainer Nico Kiener keine Luft zum Atmen. War die Hoffnung der Göppingerinnen auf eine Überraschung beim Spielstand von 4:10 (10.) schon auf ein Minimum geschrumpft, war diese spätestens beim 9:18 (19.) gänzlich erloschen. Metzingen bestach zunächst mit einer Trefferquote von nahezu 100 Prozent. Die beste Torschützin Marlene Zapf leistete sich erst beim 19:10 (20.) aus Metzinger Sicht ihren ersten Fehlwurf. Zuvor hatte die rechte Außenspielerin bei acht Versuchen acht Mal verwandelt.

„Der Sieg von Metzingen geht absolut in Ordnung. Sie haben es vor allem in der ersten Hälfte richtig gut gemacht. Da haben wir uns viel zu viele Gegenstöße eingehandelt und in der Abwehr nur reagiert, statt selber zu agieren“, sagte Göppingens Trainer Nico Kiener. Das Team von Trainerin Edina Rott kam über alle Positionen gefährlich zum Abschluss, sodass die Göppinger Schlussfrauen rein gar nichts ausrichten konnten und den Ball ein ums andere Mal aus dem Kasten holen mussten. Oliwia Kaminska hatte begonnen, blieb aber ebenfalls chancenlos wie die nach zehn Minuten eingewechselte Anne Bocka.

Nach dem Wechsel lief es für die Göppingerinnen, die in der Offensive mit 31 Treffern nicht enttäuschten, dann schon um einiges besser. Kiener wechselte munter durch und gab allen Spielerinnen Einsatzzeit. Und so gingen die FRISCH AUF Frauen am Ende dann doch mit keinem so schlechten Gefühl aus der Partie: Bocka konnte in Hälfte zwei einige Bälle entschärfen, Kaminska hielt einen Siebenmeter, die Abwehr packte energischer zu, man war selber über die erste Welle und mit dynamischen Aktionen erfolgreich und last but not least verwandelten Hrbkova und Louisa Wolf alle sieben Strafwürfe sicher. „Wir haben die zweite Hälfte gewonnen und Metzingen keine 40 Tore gestattet, das war das Ziel“, sagte Hrbkova.

Diese kleinen Erfolgserlebnisse müssen die FRISCH AUF Frauen nun in die Partie gegen Mainz an diesem Donnerstag mitnehmen. „Das ist unser zweites Endspiel“, betont Kiener. „Dann müssen wir wieder besser zurücklaufen und hinten selber die Initiative ergreifen.“ Ein Sieg muss her gegen den Tabellenvorletzten, um die Chance auf den Klassenerhalt zu wahren. Dass der Gegner dann nicht mehr die Qualität hat, mit der Metzingen am Samstag beeindruckte, dürfte es für die Frisch-Auf-Frauen nicht viel, aber zumindest etwas einfacher machen.

Frank Höhmann

So spielten sie:

FA Göppingen: Bocka, Kaminska, Lengyel; Andjic, Brugger (1), Ehmann (1), Frey (1), Ioneac (3), Hrbkova (8/2), Krhlikar (3), Marcikova (2), Morf (2), Tinti, Welter (2), Wyder (3), Wolf (5/5)
TuS Metzingen: Kohorst, Roth; Albek (1), Degenhardt (1), Haggerty (3), Korsos, Niederwieser (1), Petersen (4), Pandza (4), Quist (1), van der Baan (2/2), van Wetering (6), Weigel (2), Zapf (12/8)
Schiedsrichter: Jan Lier/Manuel Lier (Münchingen/St. Gallen)
Zeitstrafen: 4:0-Minuten
Zuschauer: 0.

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