Klare Vorstellungen für die Zukunft von Frisch Auf

Er steht mit voller Überzeugung hinter dem neuen Leitbild von Frisch Auf, „Zamma stark. Zamma eins. Zamma wir.“. Claus Mai der neue Aufsichtsratsvorsitzende der Grün-Weißen erläutert in einem Gespräch mit unserem Redakteur Ferdy Kehrer seine Vorstellungen und Ziele beim schwäbischen Traditionsclub.

Seit Mitte letzten Jahres sind sie Aufsichtsratsvorsitzender bei Frisch Auf. Konnten Sie sich gut einleben und schon einen Überblick verschaffen?

Ja schon, denn ich war bereits im Aufsichtsrat tätig, von daher war alles nicht so neu für mich. Als Vorsitzender ist man allerdings näher dran am Geschehen und wird auch mit Dingen konfrontiert, in die man sich erst eindenken und auch einarbeiten muss. Daraus haben wir jetzt auch eine mittelfristige Agenda entwickelt, in der es vor allem um Verbesserungen geht.

Bei ihrem Amtsantritt hatten sie erwähnt nötige Veränderungen durchzuführen haben sie denn bereits Anhaltspunkte gefunden um hier operativ einzugreifen?

Nun wir haben die Außendarstellung vor allem in den sozialen Medien verbessert. In Zeiten, wie wir sie jetzt erleben, ist es für uns enorm wichtig, über unsere clubeigenen Kommunikationskanäle die Fans und Partner so nah wie möglich am Frisch Auf-Geschehen teilhaben zu lassen. In diesem Zusammenhang haben wir zum Beispiel „FRISCH AUF! Takt – die Spieltagsshow eingeführt. An unserer Außendarstellung müssen wir jedoch insgesamt weiter arbeiten und sobald Corona es wieder zulässt, müssen wir den Kontakt zu den Fans wieder persönlich suchen, dies ist mir ein besonderes Anliegen.

Sie sind Selbständig und üben seit kurzem auch noch die Rolle des Geschäftsführers bei den Frisch Auf Frauen aus. Ist dies denn zeitlich alles zu schaffen als quasi Multifunktionär?

Im Normal sage ich mal ja, das ist ja nur ehrenamtlich nebenher, da wir zusammen mit Birute Schaich und Jasmina Jankovic-Rebmann im Team arbeiten. Die Beiden machen das gut und ich bin dann schlussendlich der letzte Entscheider und für das Wichtigste zuständig, die Finanzen. Somit ist das alles zeitlich überschaubar, vergleichbar mit den vielen anderen ehrenamtlich tätigen Vorständen in Vereinen.

Frisch Auf hat in den letzten Jahr erheblich an Zuschauerzuspruch verloren, ja selbst jahrelange treue Dauerkartenbesitzer geben ihren Anspruch auf. Die Gründe sind laut allen Besuchern unisono die Leistungen sowie die fehlende Identifikation mit der Mannschaft. Hier sollte doch dringend Einhalt geboten sowie gegengesteuert werden, oder sehen sie dieses Problem nicht?

Was den Zuschauerrückgang angeht haben wir schon immer gesagt, es liegt auch an den neuen vom Fernsehvertrag vorgegebenen Anwurfzeiten. Aus diesem Grunde haben wir auch Sponsoren verloren. Aus Fansicht kann ich es aber schon verstehen, denn wir haben nach dem Erfolg 2017 im EHF-Pokal die vorhandenen Möglichkeiten nicht optimal genutzt und auch sportlich in erster Linie in den Heimspielen auch manchmal nicht gut präsentiert. Daher kann ich den Unmut der Fans und das Desinteresse am Liveerlebnis teilweise erklären. Deshalb müssen wir über eine gute Kommunikation verbunden mit den Leistungen auf dem Spielfeld dafür sorgen, dass Frisch Auf wieder positiv in die Schlagzeilen kommt und wir nach Ende der Pandemie die Menschen wieder für den Besuch eines Heimspiels zu begeistern.

Aus den vorher erwähnten Problemen mit Leistung und Identifikation entsprang der Begriff „Wohlfühloase Frisch Auf“, ein Begriff oder auch eine Floskel mit welchem sie ein großes Problem haben.

Nun ich finde den Begriff „Wohlfühloase“ nicht fair, zumal wir mit den Leistungen auch nicht immer zufrieden waren und dass auch intern dann auch diskutieren. Mit der aktuellen Saison bin ich bislang in Summe ja, aber nicht mit jedem Spiel zufrieden. Die Tabelle zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind, denn  diese lügt nach 16 Spieltagen nicht. Insgesamt würde ich sagen präsentiert sich die Mannschaft gut und ich denke dies ist die wichtigste Botschaft, um auch die Zuschauer wieder in die Arena zu bringen. Natürlich kann immer kritisiert werden und wir nehmen die wichtigen Punkte auch auf und besprechen diese, aber und dafür bitte ich um Verständnis, nicht in der Öffentlichkeit.

Wenn man dieses Amt als Aufsichtsratsvorsitzender annimmt, hat man ja sicher auch bestimmte Ziele vor Augen. Wie sehen denn ihre aus?

Für mich ist es eine Herzensangelegenheit, den Handball in Summe zu bei Frisch Auf zu vereinen, bedeutet die enge Verzahnung der Bundesligamannschaften von Männern, Frauen sowie dem Hauptverein. Das Level der Teams stabil halten, natürlich verbessern, sodass wir mittelfristig in den europäischen Bewerben dabei sind. Das sind in einer Stadt wie Göppingen schon hohe Ansprüche, das weiß ich, aber so wollen wir die Handballhauptstadt präsentieren.

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://filstalexpress.de/sport/118422/

Schreibe einen Kommentar

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.