Aus dem Norden zurück in heimatliche Gefilde: Letztjährige U19-Junioren-Nationalspielerin Luisa Scherer wechselt zur neuen Saison vom Buxtehuder SV zu den FRISCH AUF Frauen

Erster Neuzugang für die Saison 2021/2022 bei den FRISCH AUF Frauen: Die letztjährige U19-Junioren-Nationalspielerin Luisa Scherer wechselt vom Ligarivalen Buxtehuder SV zurück in heimatliche Gefilde. Die rechte Außenspielerin hat einen Vertrag bis 2023 unterschrieben. „Nach der Verpflichtung von Louisa Wolf ist Luisa Scherer der nächste Baustein unserer Neuausrichtung für das Projekt Frauenbundesliga in Göppingen“, betont der Frisch-Auf-Aufsichtsratsvorsitzende Claus Mai. „Ich hatte bei dem Göppinger Angebot sofort ein richtig gutes Gefühl und freue mich riesig, Teil des Projektes bei solch einem Traditionsverein sein zu dürfen. Ich möchte mit Mut und Überzeugung spielen und alles dafür geben, dass die Ziele erreicht werden, die wir uns mit der neuen Mannschaft setzen“, sagt die aus dem Raum Calw stammende Luisa Scherer.

Die 19-Jährige hat mit dem jetzigen Frisch-Auf-Trainer Nico Kiener bereits in der württembergischen Auswahl zusammengearbeitet. 2018 holte Luisa Scherer mit der HVW-Auswahl den Titel beim Ländercup und entthronte im Endspiel Titelverteidiger Westfalen. Der damalige Trainer? Nico Kiener. Austragungsort des Endspiels? Die Göppinger EWS-Arena. Beste Voraussetzungen also für die künftige Zusammenarbeit. „Ich kenne Nico schon länger und verbinde zudem sehr gute Erinnerungen mit der Halle in Göppingen“, erzählt die 19-Jährige, die nach ihrem Abitur im Jahr 2019 den Sprung in den hohen Norden wagte. „Das war ein großer Schritt. Weit weg von den Eltern, ab in die Selbstständigkeit. Aber es war eine tolle Chance, die sich mir da aufgetan hat, bei einem renommierten Verein spielen und lernen zu können, der so lange in der Bundesliga vertreten ist wie Buxtehude“, erzählt Luisa Scherer.

Vergangene Saison bildete sie gemeinsam mit Nationalspielerin Maike Schirmer Buxtehudes Duo auf der Rechtsaußenposition. Schirmer spielt nun in Frankreich, weitere langjährige Buxtehuder Spielerinnen beendeten 2020 ihre Karriere. „Buxtehude startete mit einem ganz jungen Team in die Saison. Unser Altersdurchschnitt liegt glaube ich bei 21 Jahren“, berichtet die 19-Jährige, die neben dem Handball ein Freiwilliges Soziales Jahr im Verein absolvierte und im Dezember ein Fernstudium in der Fachrichtung Psychologie begonnen hat. „Das gefällt mir sehr gut. Und durch das Fernstudium bin ich nicht an einen bestimmten Ort gebunden.“

Zurück im Süden freut sich Luisa Scherer auf ihre Familie und Freunde, die sie, sofern es wieder möglich ist, bei den Bundesligaspielen anfeuern können. „Das war in Buxtehude natürlich nicht möglich. Da fährt man nicht einfach mal so hin. Meine Eltern kamen dann zu den Spielen hier im Süden.“ Aus ihrer Zeit beim TV Nellingen, wo sie in der Jugendbundesliga aktiv war („Da war ich immer eine Stunde mit dem Zug unterwegs“) und bereits häufiger unter Pascal Morgant und Nico Kiener mit der ersten Mannschaft trainieren durfte, kennt sie einige Spielerinnen des jetzigen Göppinger Kaders wie Anne Bocka oder Louisa Wolf.

Ihre guten Leistungen in Nellingen blieben nicht unbemerkt und so gelang ihr in der Saison 2018/2019 der Sprung in die Juniorinnen-Nationalmannschaft, mit der sie 2019 ihr erstes größeres Turnier bei der U19-Europameisterschaft in Ungarn bestreiten durfte. Danach zeigte Buxtehude großes Interesse an dem Nachwuchstalent. Luisa Scherer nahm die Offerte an und vollzog den Schritt in den Profibereich. „Ich konnte hier viele Erfahrungen sammeln und habe eine tolle Ausbildung genossen, viel im athletischen Bereich und in Sachen Schnelligkeit und Technik dazugelernt. Die Nähe zur Elbe, zu Ost- und Nordsee hatten mir damals auch zugesagt, da ich ein Naturmensch bin und gerne zum Wandern oder Radfahren gehe.“

Ein spezielles Vorbild hat Luisa Scherer nicht. Bei der EM der Frauen haben sie zwar Camilla Herrem aus Norwegen und die Spanierin Carmen Martin Berenguer beeindruckt. Die 19-Jährige will jedoch eigene Akzente setzen und bevorzugt das Tempospiel. „Ich laufe gerne, da kommt mir das gerade bei Gegenstößen entgegen.“ In der Kindersportschule des TSV Calw hat sie früher alle möglichen Sportarten ausprobiert. Hängen geblieben ist sie beim Handball, der ihr nicht in die Wiege gelegt wurde. „Meine Eltern haben nicht gespielt. Die Sportart hat mir einfach super gut gefallen.“

Frank Höhmann

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