Grün-weiß-blaue Bestandsaufnahme 2020

Äußerst schwierig gestaltet sich in diesem von der Coronapandemie beherrschten Jahr ein sportliches Fazit zu ziehen. Starke Auftritte in den letzten beiden Spielen vor dem Frühjahrslockdown mit dem daraus folgenden Saisonabbruch, folgten völlig durchwachsene und teils inkonstante Matches ab dem Spielzeitbeginn anfangs Oktober. Natürlich liegt es in der Natur der Sache, immer eine andere Art der Betrachtung zu haben, wie beispielsweise dieser Tage geäußert vom sportlichen Leiter im Interview mit der Lokalpresse.

Um es gleich vorwweg zu sagen, Gemeinsamkeiten in der Analyse haben Christian Schöne und ich nur sehr wenige, um nicht zu sagen gar keine. Die sportlich Verantwortlichen leben seit Jahren in einer, wie man heutzutage so schön sagt „Bubble“ und strotzen in dieser nur so von Selbstzufriedenheit.   Alles Schönreden, obwohl der sportliche Erfolg sehr zu wünschen übrig lässt, ist die absolute Normalität. Frisch Auf sei seit der Verpflichtung von Smarason spielerisch wesentlich besser und vor allem variabler geworden. Nun ist der Isländer tatsächlich ein Glücksgriff von Schöne, einer der wenigen in den letzten Spielzeiten was die Personalpolitik betrifft, leider macht aber eine Schwalbe noch lange keinen Sommer. Der Trainer hat es nicht geschafft die Vorzüge des neuen Regisseurs mit seiner Mannschaft umzusetzen, weshalb ich sage, die individuelle Qualität hat sich verbessert, das Team in sich jedoch bei weitem nicht. Einzig das Match in Leipzig war allererste Sahne, der Rest war Mittelmaß und über die Partien in Hannover und zu Hause gegen Melsungen muss man wohl keine Worte verlieren. Frisch Auf sollte so schnell als möglich sportliche Kompetenz im Aufsichtsrat etablieren, oder einen Ausschuss gründen in welchem Handballexperten sitzen, die den Aufsichtsrat in dieser Richtung beraten.  Fehler sind in den letzten Jahren bei der Kaderplanung genügend gemacht worden, wenn man überlegt, dass allein auf der halbrechten Seite Spieler wie Schmidt, Lipovina oder Kristjansson auf dem Markt waren, ein Nicolai Theilinger jedoch unter Vertrag genommen wird. Durch den neuen Hauptsponsor ergeben sich andere Möglichkeiten, aber die sollten sinnvol genutzt werden, um die Mannschaft wirklich effektiv zu verstärken. Hierbei wäre es natürlich von Vorteil, wenn die sportliche Leitung mehr Scoutingaktivitäten entwickeln würde, denn nur über diese Schiene mit einer langfristigen Beobachtung von infrage kommenden Akteuren ist nachhaltiger Erfolg garantiert. Allerdings bin ich sehr skeptisch, dass Veränderungen eintreten werden, schließlich ist man ja zufrieden mit dem Dargebotenen, aber auf der anderen Seite bedeutet Stillstand immer Rückschritt und genau dies sollte dem Management endlich einmal bewusst werden.

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1 Kommentar

    • Martin Rieg auf 4. Januar 2021 bei 18:31
    • Antworten

    Sind seit cig Jahren Freundeskreismitglied.
    Wir stimmen zu 100 Prozent der getroffenen
    Aussagen zu

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