Ein sportlicher Offenbarungseid

Endlich mal wieder mit offiziell 4600 Zuschauern, gefühlt waren es rund 5000, eine prächtige Kulisse in der EWS Arena beim Derby gegen Balingen/Weilstetten. Die Frage wird sein, ob nach der blamablen Vorstellung der Frisch Auf Handballer viele den Weg in die Halle wieder finden, denn mit Leistungen wie an diesem trüben Novembertag wird es sehr schwer werden, die Handballfans der Region zu den nächsten Spielen in die Halle zu bringen.

 

Die Göppinger präsentierten sich nach einer einigermaßen anständigen ersten Halbzeit bei diesem Schwabenderby im zweiten Abschnitt in einem abartigen desolaten Zustand. Trainer Mayerhoffer sprach anschließend von einer nicht vorhandenen Angriffs-wie auch Abwehrleistung, wobei hier noch anzumerken wäre, dass auch seine Keeper keinen Glanztag erwischten und der komplett desorientierten Mannschaft nicht helfen konnten. An diesem Sonntagnachmittag gewann das Team welches mit einem unheimlich starken Willen sowie Kollektivstärke auf dem Platz stand, gegen einen Haufen voller Individualisten, die ohne Führung auf dem Spielfeld auf verlorenem Posten standen. Die „Gallier von der Alb“ zeigten unter dem wiedergenesenen Regisseur Martin Strobel eine spielerisch nie erwartete Leistung, welcher die Rückraumshooter Lipovina und vor allem den in Göppingen ausgemusterten Jona Schoch immer wieder glänzend in Szene setzte. Die Gäste einschließlich ihrer Fans brauchten einige Zeit um wirklich zu realisieren, dass sie an diesem Tag die nicht mehr vorhandene Festung „Hölle Süd“ nach allen Regeln der Kunst auseinandergenommen hatten. Auf der anderen Seite die enttäuschten und frustrierten Grün-Weißen die diesen desillusionierten Auftritt selbst nicht wahrhaben wollten. Aber wer Frisch Auf kennt weiß, dass dieser kleine Ausrutscher ja nichts zu sagen hat, ehrlich gesagt würde ich mit nicht wundern demnächst Vertragsverlängerungen von sportlichem Leiter und Trainer mitgeteilt zu bekommen, wobei es doch besser wäre, wenn die Verantwortlichen mal in medias res gehen würden. Bei Frisch Auf vermisse ich klare Strukturen, die beispielsweise bei den Balingern in den letzten Jahren sehr gut aufgebaut wurden. Bei den „Galliern“ kam auch durch den Abstieg keine Panik auf, sie hielten an bewährtem fest, was sich letztendlich in diesem Jahr auszahlt. Interessant ist hierbei der finanzielle Aspekt, der HBW hat einen Etat von etwas mehr als drei Millionen, unterhält damit eine Profi- sowie eine Drittligamannschaft, bei Frisch Auf liegt das Budget bei rund 5,2 Millionen für ein Profiteam! Eine für den Istzustand der Göppinger Mannschaft wirklich traurige Realität.

 

 

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