Netzwerk für ein gewaltfreies Zuhause – Der runde Tisch Göppingen

Unter dem Motto „Ein gewaltfreies Zuhause“ stand am 24. Juni der Auftakt des neuen Netzwerks gegen häusliche Gewalt in Stadt und Landkreis Göppingen. 34 Teilnehmer und Teilnehmerinnen waren der Einladung der Gleichstellungsbeauftragten von Stadt und Landkreis gefolgt, mit dem Ziele die Vernetzung der Angebote und damit die Hilfen für Betroffene zu verbessern.

Das erste Treffen des Netzwerks, galt in erster Linie dem gegenseitigen Kennenlernen der Teilnehmer und Teilnehmerinnen von Polizei, Kommunalverwaltungen, Kliniken und sozialen Einrichtungen und der Festlegung der thematischen Schwerpunkte und Ziele des Netzwerks. In der Vorstellungsrunde der vertretenen Einrichtungen wurde deutlich, dass zwar vielfältige Angebote für Betroffene vorhanden sind, jedoch diese Hilfesysteme nicht ausreichend transparent sind. Aufgabe des Netzwerks für ein gewaltfreies Zuhause – der runde Tisch Göppingen soll deshalb sein, Akteur/-innen und Fachleute in der Arbeit gegen häusliche Gewalt stärker zu vernetzen, bestehende Angebote bekannt zu machen, miteinander vernetzen und verbessern, neue Angebote zu erarbeiten, für das Thema häusliche Gewalt auch in der Öffentlichkeit zu sensibilisieren.

Der Landesaktionsplan gegen Gewalt an Frauen in Baden-Württemberg definiert „Häusliche Gewalt“ als physische, sexuelle und psychische Gewalt in aktuellen oder ehemaligen Ehen und Lebenspartnerschaften und nicht-ehelichen Lebensgemeinschaften, unabhängig vom Tatort. Ein gemeinsamer Wohnsitz ist nicht Voraussetzung für das Vorliegen „häuslicher Gewalt“. Im Jahr 2017, gab es im Landkreis Göppingen 149 Polizeieinsätze bei häuslicher Gewalt. 86 Wohnungsverweise wurden ausgesprochen. Bei diesen Zahlen muss von einer mindestens fünf Mal so hohen Dunkelziffer ausgegangen werden, denn häusliche Gewalt“ wird selten polizeilich angezeigt: „War der Täter ein Partner, Ex-Partner oder Geliebter, wurde in nur 13 Prozent der Fälle (von körperlicher Gewalt) die Polizei eingeschaltet, war es der aktuelle Partner, mit dem die Frau noch zusammenlebte, nur in sieben Prozent.“

Um die Situation dieser Betroffenen verbessern zu können, ist die Vernetzung und Zusammenarbeit aller Akteure essentiell. Während der Auftaktveranstaltung konnten in der Diskussion schon viele Lücken und offenen Themen identifiziert werden, deren sich in der weiteren Arbeit des Netzwerks Arbeitsgruppen annehmen werden. „Um die Ziele des Netzwerks zu erreichen setzen wir auf die Arbeit in konkreten Projektgruppen“, so Anja Verena Schick, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Göppingen und Lidwine Reustle, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, „anders ist die Arbeit, die auf das Netzwerk zukommt, nicht zu bewältigen.“ Am 25. November trifft sich das Netzwerk im Göppinger Rathaus. Hier werden die einzelnen Arbeitsgruppen berichten.

Infos zum Netzwerk über die Koordinatorinnen:

Anja Verena Schick, Gleichstellungsbeauftragte Stadt Göppingen,

Telefon 07161 650-1080, aschick@goeppingen.de und

Lidwine Reustle, Gleichstellungsbeauftragte Landkreis Göppingen,

Telefon 07161 202-1008, l.reustle@lkgp.de.

 

PM Landratsamt Göppingen Büro für Kreisentwicklung und Kommunikation Gleichstellungsbeauftragte im Landkreis

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