Ein Paket voller Hoffnung – Der Johanniter-Weihnachtstrucker bewirkt zivilgesellschaftliche Veränderungen

Seit 25 Jahren sammelt die Johanniter-Unfall-Hilfe im Rahmen ihrer Aktion Johanniter-Weihnachtstrucker in der Vorweihnachtszeit Tausende Hilfspakete mit Grundnahrungsmitteln und Hygieneartikeln, um sie zu notleidenden Menschen in Albanien, Bosnien-Herzegowina und Rumänien zu bringen. Zwischen dem 24. November und dem 16. Dezember können die Päckchen bei den Sammelstellen abgegeben werden, z.B. Im Pfingstwasen 1, Göppingen. Dass es bei dem Großprojekt längst um sehr viel mehr geht, als um die Versorgung der Bevölkerung mit wichtigen Lebensmitteln, erläutert Mareen Kupka, Kommunikationsreferentin der Johanniter in Ostwürttemberg.

Im Jahr 2017 konnten die Johanniter-Weihnachtstrucker über 58.800 Hilfspakete sammeln. Mit Hilfe von mehr als hundert ehrenamtlichen Fahrern und Helfern wurden diese mit 48 LKW in Kleinstädte und Dörfer sowie schwer zugängliche Bergdörfer in den Zielländern gebracht. „Dort herrschen vielerorts sehr einfache Lebensumstände und schwierige Lebensbedingungen“, weiß Kupka. „Die Menschen leiden teilweise Hunger und leben mancherorts am Existenzminimum.“

Die Pakete wurden vor Ort mit tatkräftiger Unterstützung langjähriger, zuverlässiger Partner an sozial schwache und kinderreiche Familien, Waisen, Kindergarten- und Schulkinder, Senioren, Menschen mit Behinderung, Opfer von Blutrache in Albanien, Besucher von Armenküchen oder Bewohner einiger Roma-Siedlungen in Rumänien verteilt. Auch in diesem Jahr beteiligen sich wieder zahlreiche Schulen, Kindergärten, Vereine und Firmen sowie Privatleute als engagierte Päckchenspender an der humanitären Aktion.

„Unser vorrangiges Ziel ist es, den Menschen in den Zielländern die Grundversorgung in den harten Wintermonaten zu erleichtern“, erklärt Kupka. Mindestens ebenso wichtig sei die Symbolwirkung der Aktion. „Viele Helfer berichten von Gesprächen, in denen die Empfänger der Pakete ihre Freude äußern – und zwar nicht nur über die Hilfsgüter selbst, sondern auch und vor allem über das damit transportierte Gefühl der Solidarität und Nächstenliebe.“

Daneben haben sich im Lauf der mehr als zwei Jahrzehnte seit dem Beginn der Aktion weitere Aspekte entwickelt. „Der Weihnachtstrucker ist vielerorts ein Ausgangspunkt für dauerhafte Veränderungen und ganzjährige zivilgesellschaftliche Projekte in den Ländern geworden und gibt diesen Sichtbarkeit und Reichweite“, verdeutlicht Kupka. In den rumänischen Karpaten etwa hat sich daraus das mittlerweile bekannteste und erfolgreichste Kinder- und Jugendprojekt des Landes entwickelt: Tasuleasa Social. Der gemeinnützige Verein wurde 2001 mit Hilfe der Johanniter-Unfall-Hilfe aus Mittelfranken von dem ehemaligen Johanniter Alin Uhlmann-Useriu gegründet. Er ist eine der wichtigsten Anlauf- und Verteilstationen der Weihnachtstrucker. „Tasu“ hat sich zur Aufgabe gemacht, Kindern und Jugendlichen neue Perspektiven, Sensibilität und Wissen für ihre Umwelt und ihr soziales Miteinander zu vermitteln sowie sie für freiwilliges Engagement für die Mitmenschen zu motivieren. Ein anderes Beispiel ist die Hebelwirkung, die der Weihnachtstrucker auf eine Roma-Siedlung in Rumänien ausübt. „Hier wurde vor einigen Jahren eine Schule errichtet. Nur die Kinder, die diese ganzjährig besuchen – bzw. denen die Eltern überhaupt den Schulbesuch erlauben, auch das ist keineswegs selbstverständlich – erhalten dann auch ein Hilfspaket“, erklärt Kupka. „Die Erfahrung zeigt, dass dieses System wirkt – zum Wohl der Kinder und der gesamten Gemeinschaft.“

Die diesjährige Sammelaktion des Johanniter-Weihnachtstruckers läuft noch bis 16.Dezember. Helfen kann aber nicht nur mit Päckchen, auch mit Spenden kann man den Weihnachtstruckern unter die Arme greifen und den Transport der Pakete und die Koordination des Projektes unterstützen – über die Internetseite der Aktion, an den jeweiligen Abgabestellen oder direkt über folgendes Konto: Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.; IBAN: DE89 3702 0500 0004 3030 02; BIC: BFSWDE33XXX; Stichwort: Weihnachtstrucker.

Weitere Spendenmöglichkeiten sowie Informationen auch zu den ganzjährigen Projekten gibt es im Internet unter www.johanniter.de/weihnachtstrucker.

Neue Packliste – weniger Zucker, mehr Speiseöl:

1 Geschenk für Kinder (Malbuch oder -block, Malstifte), 2 kg Zucker, 3 kg Mehl, 1 kg Reis, 1 kg Nudeln, 2 Liter Speiseöl in Plastikflaschen, 3 Packungen Multivitamin-Brausetabletten, 3 Packungen Kekse, 5 Tafeln Schokolade, 500 g Kakaogetränkepulver, 2 Duschgel, 1 Handcreme, 2 Zahnbürsten und 2 Tuben Zahnpasta.

Die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. steht in der Tradition des evangelischen Johanniterordens und engagiert sich seit mehr als 60 Jahren in den unterschiedlichsten karitativen und sozialen Bereichen. Mit mehr als 14 000 Beschäftigten, rund 30 000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und über 1,4 Millionen Fördermitgliedern zählt der gemeinnützige Verein mittlerweile zu einer der größten Hilfsorganisationen in Europa. Zu den Aufgabenfeldern der Johanniter-Unfall-Hilfe zählen unter anderem Erste Hilfe, Sanitäts- und Rettungsdienst, die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie die Betreuung und Pflege von alten und kranken Menschen. International leistet der Verein humanitäre Hilfe bei Hunger- und Naturkatastrophen.

Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist mit knapp 300 Regional-, Kreis- und Ortsverbänden im gesamten Bundesgebiet vertreten. Mehr Informationen zu den Johannitern in Göppingen finden Sie unter www.johanniter.de/ostwuerttemberg.

PM Johanniter-Unfall-Hilfe Kreisverband Göppingen

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