Wenn das Leben aus den Fugen gerät – 18 neue Notfallseelsorger beauftragt

Es klingelt, vor der Haustür stehen Polizisten. Gerade wartete man noch auf die Tochter, den Sohn, Ehemann, Ehefrau, Vater oder die Mutter. Die Nachricht vom Tod des geliebten Menschen kommt völlig unerwartet.

Die Polizisten werden oft begleitet von einer Notfallseelsorgerin, einem Notfallseelsorger. Die Notfallseelsorger werden, falls es gewünscht wird, bei den Hinterbliebenen bleiben.

Ihre Aufgabe ist es, erste Stütze zu sein. Sie helfen mit, das Netz aus Verwandten, Freunden und Bekannten der Familie zu aktivieren.

Die Notfallseelsorger wissen um die jetzt notwendigen Schritte und unterstützen die Hinterbliebenen dabei.

Oft rufen auch die Notärzte die Notfallseelsorger, wenn sie feststellen, dass weitere Unterstützung für Menschen wichtig wäre, während sie einen Kranken ins Krankenhaus mitnehmen oder wenn sie nur noch den Tod einer Kranken feststellen können.

Immer häufiger werden die Notfallseelsorger/innen gerufen, wenn Menschen ihrem Leben ein Ende setzen. Für die Angehörigen des Toten oft ein traumatisches Ereignis.

Die Notfallseelsorger kommen als Menschen zu ihren Mitmenschen. Sie kommen nicht als Prediger oder Missionare, auch wenn die evangelische und katholische Kirche im Landkreis zur Notfallseelsorge beauftragt wurden.

Nach über 20 Jahren wurden am Freitag erstmalig neben Pfarrerinnen und Pfarrern 10 Ehrenamtliche aus den Rettungsdiensten, Feuerwehren, der Polizei und den Kirchen für den Dienst beauftragt.

Dies ist ein erstes sichtbares Zeichen für den Umbau der Notfallseelsorge im Landkreis Göppingen.

Für die nächsten Jahre steht der Aufbau weiterer Bereiche der Unterstützungssysteme an.

Gerade die Nachbearbeitung schwerster Belastungssituationen für die in der Rettungskette Tätigen erfordern die Gründung und den Ausbau von weiteren professionellen Hilfssystemen im Landkreis.

Zum Glück wurde unser Landkreis bisher von Großschadensereignissen bewahrt. Außergewöhnliche Ereignisse der letzten zwei Jahre haben aber gezeigt, dass wir uns weiterentwickeln müssen.

PM Katholisches Dekanat Göppingen-Geislingen

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