Johanniter-Schülerbetreuung für Kinder mit Beeinträchtigungen

Ein ganz normaler Schultag im Leben von Leon – Leon ist 7 Jahre alt und lebt mit seiner Familie in Albershausen. Leon geht gern in die zweite Klasse der Albert-Schweizer-Schule. Dass er dort lernen kann wie alle anderen Kinder in seinem Alter verdankt Leon auch der Johanniter Schülerbetreuung, denn Leon ist sehbehindert.

Von Anfang an war den Eltern von Leon klar, sie möchten dass ihr Kind mit anderen Kindern aus seinem Heimatort eine normale Schule besucht.  „Leon ist ein aufgeweckter und aufgeschlossener Junge, dass er seinen Weg auch an einer Schule für Nicht-Sehbehinderte macht, war uns klar“ erzählt uns Leons Mutter. Da der Schulbesuch für ihren Sohn nicht ohne Unterstützung zu meistern ist, hat das Kreissozialamt in Göppingen einer Eingliederungshilfe zugestimmt. So haben sich Leon´s Eltern für die Johanniter entschieden.  „Wir haben großes Glück mit den Assistenzkräften der Johanniter, sie leisten sehr gute Arbeit“ so Leon´s Mutter. Denn bereits mit der Einschulung im Jahr 2016 wurde Leon im Unterricht und auch in den Pausen durch einen Schülerbetreuer der Johanniter begleitet. Mittlerweile braucht Leon in den Pausen keine Unterstützung mehr. Sein erklärtes Ziel: Irgendwann mal ohne einen Schülerbetreuer die Schule zu besuchen.

Im Unterricht steht Leon die 18jährige Kim Englberger zur Seite. Englberger absolviert seit September 2017 ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) bei den Johannitern am Standort Göppingen. „Kim ist für uns eine große Hilfe“ berichtet  Christine Schart, Leon´s Klassenlehrerin. „Sie bereitet die Aufgaben am Computer vor, sodass Leon diese mit der Blindentastatur lesen kann. Die Antworten schreibt er ebenfalls selbstständig auf der Tastatur“ so Schart weiter. Immer wieder flüstert Kim Leon die Geschehnisse im Unterricht ins Ohr. Im Sachunterricht zum Beispiel erklärt sie ihm die verschiedenen Vogelarten und wie ihr Gefieder aussieht, während die anderen Kinder dazu ein Video ansehen. Ohne die Hilfe der Johanniter-Schülerbetreuung wäre hier ein normaler Schulalltag nicht möglich.

Englberger hat sich nach ihrem Abitur bewusst für ein Freiwilliges Soziales Jahr bei  den Johannitern entschieden. „Zunächst hatte ich mich für einen Studiengang in die künstlerische Richtung interessiert, war mir dann aber unsicher und dachte, so ein Freiwilliges Soziales Jahr ist für mich das Richtige um zu entscheiden, was ich wirklich will“ berichtet Kim Englberger. Mit Leon kam Englberger von Anfang an sehr gut klar, die Chemie stimmte. „Dass mir das Freiwillige Soziale Jahr Spaß machen wird habe ich von Anfang an gewusst, aber nun ist es viel besser als gedacht“. In Vorbereitung auf ihren Einsatz als Schülerbetreuung hat Englberger zunächst ein zehntägiges Einführungsseminar bei den Johannitern besucht. Hier werden alle FSJler in Erster Hilfe geschult und absolvieren zudem einen Sanitätshelfer-Kurs. Für die besondere Aufgabe im Umgang mit hochgradig sehbehinderten Kindern erhielt Englberger eine gesonderte Schulung.

Im Schulalltag sind Leon und Englberger mittlerweile ein eingespieltes Team. Englberger versteht es außerdem die Aufgaben für den hochbegabten Leon etwas aufzupeppen. „Leon soll sich im Unterricht nicht langweilen, die Matheaufgaben zum Beispiel wandle ich da schon einmal ab“ so Englberger. Zur Lösung der Aufgaben benötigt dann nur einer der Beiden einen Taschenrechner.

Aktuell werden neun Kinder von fünf Schülerbetreuern der Johanniter in Göppingen begleitet.  Der Bedarf von Assistenzkräften, wie die Schülerbetreuer auch genannt werden, wird auch im kommenden Schuljahr weiter steigen. Die Johanniter bieten hier jungen Erwachsenen nach der Schule eine verantwortungsvolle Aufgabe. Für Kim Englberger steht fest, auch nach ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr wird sie eine Tätigkeit bei den Johannitern anstreben.

Die Freiwilligendienste bei den Johannitern bieten eine Erfahrung fürs Leben. Bei den Johannitern gibt es zwei  Arten des freiwilligen Engagement: das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) für junge Leute bis 27 Jahre und den Bundesfreiwilligendienst (BFD) für Menschen jeden Alters.

Wir freuen uns auf Bewerbungen an: Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Regionalverband Ostwürttemberg, Im Pfingstwasen 1, 73035 Göppingen, bewerbung.ostwuerttemberg@johanniter.de

PM Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Regionalverband Ostwürttemberg

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