AIDS-Hilfe Baden-Württemberg feiert erfolgreichen Schulungsabschluss ihres Projekts „SALAM“

Die AIDS-Hilfe Baden-Württemberg startet in diesem Jahr ein neues Projekt mit dem Ziel der Intensivierung und Ausbau communitybasierter Präventionsarbeit. Dazu wurden zehn Multiplikator*innen erfolgreich ausgebildet. Am vergangenen Freitag konnten sie ihren Schulungsabschluss feiern.
Laut einer Veröffentlichung des Robert Koch Instituts betreffen etwa 36 % der HIV-Neudiagnosen in Deutschland Personen, deren Herkunftsland nicht Deutschland ist. Der Anteil der Personen bei denen die HIV-Diagnose spät gestellt wird, ist unter Migrant*innen besonders hoch.1 Im Aktionsplan der Bundesregierung zur Umsetzung der HIV/Aids-Bekämpfungsstrategie ist vorgesehen, dass alle Menschen, die in Deutschland leben, den gleichen Zugang zu Information, Prävention, Beratung und Versorgung haben.2 In der Realität scheint dies aufgrund verschiedener Barrieren jedoch nicht der Fall zu sein.
„Um qualitative Aufklärungs- und Präventionsarbeit zu leisten, bedarf es der kultursensiblen Vermittlung von Themen ohne Sprachbarrieren. Dies ist nur in enger Zusammenarbeit mit Menschen mit eigener Migrationserfahrung möglich.“ so Maike Biewen, Geschäftsführerin der AIDS-Hilfe Baden-Württemberg. „Unser Projekt ‚SALAM‘ knüpft an diesen Punkten an.“
„Salām“ kommt aus dem arabischen Raum und wird als Grußformel verwendet.3 Im Rahmen dieses Projekts steht „SALAM“ für Sexualität, Akzeptanz, Liebe, Anderssein und Migration. Im Rahmen einer mehrmonatigen Schulung bildeten zwei qualifizierte Trainerinnen der AIDS-Hilfe Baden-Württemberg Multiplikator*innen aus,
die selbst Migrant*innen-Communities angehören. Themen wie interkulturelle Sensibilisierung, Gesundheit und Krankheit sowie sexuelle Identität und Vielfalt gehörten zu den Trainingsschwerpunkten.
„Da HIV-und STI-Prävention am besten dort wirkt, wo Menschen sich aufhalten wie in Kulturvereinen, Integrationskursen oder auch in Gemeinschaftsunterkünften für geflüchtete Menschen, sollen die Aufklärungs- und Informationsveranstaltungen zum Thema ‚sexuelle Gesundheit‘ an diesen Orten stattfinden.“, erklärt Maike Biewen.
Das Ziel einer solchen communitynahen Präventionsarbeit ist es, vorhandene Zugangsbarrieren zur HIV/STI-Beratung, -Testung und -Behandlung für Menschen mit Migrationserfahrung in Baden-Württemberg abzubauen. Es schafft Grundlagen dafür, dass in Baden-Württemberg die HIV-/STI-Übertragungsrisiken in relevanten
Communities reduziert und Spätdiagnosen sowie schwere Erkrankungen häufiger verhindert werden können. Das Projekt wird unterstützt durch die AOK Baden- Württemberg.
Weitere Informationen zum Projekt unter www.gesundheit-migration-bw.de

Quellen:

1 MITEST-STUDIE: ABSCHLUSSBERICHT des Robert-Koch-Instituts, 2016
2 Aktionsplan zur Umsetzung der HIV/AIDS-Bekämpfungsstrategie der Bundesregierung, 3. überarbeitete Auflage
3 Duden online

PM

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