Stadtverwaltung schöpft Förderprogramm des Landes aus: Sieben Integrationsmanager/-innen eingestellt

Oberbürgermeister Guido Till, Erste Bürgermeisterin Almut Cobet und Integrationsbeauftragter Timo Meuser begrüßten zu Monatsbeginn sieben neue Mitarbeiter/-innen, die – finanziert vom Land Baden-Württemberg – sich der Integration der Asylsuchenden in Göppingen annehmen sollen.

„Verbindungen mit Menschen geben unserem Leben seinen Wert“, zitierte Erste Bürgermeisterin Almut Cobet den preußischen Gelehrten und Staatsmann Wilhelm Freiherr von Humboldt bei der Begrüßung der neuen Integrationsmanager/-innen. “Und Sie werden diesbezüglich bei der Integrationsarbeit mit den Zugewanderten, aber auch mit den bereits länger hier Wohnenden, eine Schlüsselrolle spielen.“ Als professionelle Kümmerer sind sie die Schnittstellen zwischen Zugewanderten und vielen, vielen Akteuren in der Flüchtlingsarbeit, seien es professionelle Dienste oder das breit aufgestellte ehrenamtliche Gefüge. Dieses bürgerschaftliche Engagement, so Cobet, ist in Göppingen überaus ausgeprägt. „Und wir sind stolz und dankbar, dass zum Beispiel die Flüchtlingspaten, die Ehrenamtlichen des Café Asyls oder die ehrenamtlichen Arbeitskreise um die Gemeinschaftsunterkünfte die hauptamtlichen Dienste mit Elan, Ausdauer und Herzblut ergänzen“, so die Erste Bürgermeisterin.

Im Rahmen des Paktes für Integration konnte die Stadtverwaltung ein Team von sieben engagierten Menschen mit verschiedensten Kompetenzen und Erfahrungen gewinnen; einige von ihnen weisen selber einen Migrationshintergrund auf. Die Integrationsmanager/-innen werden sehr eng mit den Zugewanderten arbeiten. Diese Nähe und der permanente Austausch mit den weiteren Fachkräften in der Integration sowie den Ehrenamtlichen eröffnet die Chance, das Thema Integration ganzheitlich und sehr praxisnah weiter zu verfolgen und zu entwickeln. Zu den ersten Schwerpunkte zählen die Bedarfsermittlung der Flüchtlinge und darauf aufbauend die Erstellung eines individuellen Integrationsplans für anerkannte Flüchtlinge in der Anschlussunterbringung. Die Integrationsmanager/-innen unterstützen und begleiten volljährige Flüchtlinge mit Bleibeperspektive und deren Kinder in allen Fragen des alltäglichen Lebens; insbesondere werden Hilfen im Bereich Spracherwerb, Gesundheit, Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, Wohnen und Arbeit im Vordergrund stehen. Dabei stehen die Hilfe zur Selbsthilfe und die Selbstständigkeit der Flüchtlinge im Fokus. Durch die Arbeit soll ebenfalls die Offenheit der aufnehmenden Gesellschaft gestärkt werden – Integration ist eine beiderseitige Herausforderung und ein wechselseitiger Prozess. „Ohne das gegenseitige Interesse an fremden Kulturen, ohne die positive Grundeinstellung des Willkommen Heißens, ohne das vorurteilsfreie Auseinanderzugehen, werden wir es trotz ausgefeilter Konzepte sehr, sehr schwer haben, Integration erfolgreich zu meistern“, schloss Cobet mit einem Zitat des deutschen Rechtsgelehrten und Politiker Gustav Radbruch: „Unwissenheit trennt.“

Die Integrationsmanager/-innen sind telefonisch erreichbar unter den Nummern 07161 650-175, -176 und -177.

 

Hintergrund

Gut zwei Jahre nach den hohen Zugängen von Asylsuchenden nach Baden-Württemberg kommen die Geflüchteten mit Anerkennung und Duldung in den Städten und Gemeinden im Rahmen der Anschlussunterbringung an. Zentrale Aufgabe kommunaler Integrationsarbeit ist es, die Menschen schnell an die bestehenden Regelsysteme heranzuführen und so die Integrationsprozesse zu stärken und zu fördern. Im Sinne einer gesamtstaatlichen Verantwortung für die Versorgung und Integration von Flüchtlingen hat das Land mit den Kommunalen Landesverbänden am 27. April 2017 einen Pakt für Integration geschlossen. Mit einem Gesamtvolumen von 320 Millionen Euro fördert das Ministerium für Soziales und Integration des Landes Baden-Württemberg seine Kommunen für 24 Monate. Dabei ist Integrationsmanagement ein Kernstück des Paktes für Integration, weshalb das Land für zwei Jahre die Einstellung von Integrationsmanager/-innen finanziert. Auf Göppingen entfielen sieben Stellen.

Foto: OB Till rechts, EBMin Cobet Fünfte von rechts, Timo Meuser links mit Integrationsmanager

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