Neue Wege für neue Ärzte auf dem Land: AOK Neckar-Fils unterstützt den Ausbau Medizinischer Versorgungszentren

Der medizinischen Versorgung in ländlichen Gebieten steht eine ungewisse Zukunft bevor: „Rund ein Drittel aller Hausärzte im Kreis Esslingen und sogar mehr als ein Drittel im Kreis Göppingen sind älter als 60 Jahre. Zahlreiche von ihnen werden in den nächsten zehn Jahren in den Ruhestand gehen – viele ohne Aussicht auf einen Nachfolger“, sagte AOK-Geschäftsführer Johannes Bauernfeind bei der jüngsten AOK-Bezirksratssitzung, dem regionalen Selbstverwaltungsgremium der AOK aus Arbeitgeber- und Versichertenvertreter. Um Versorgungslücken zu schließen, müsse rechtzeitig gegengesteuert werden – nicht zuletzt wegen der immer älter werdenden Bevölkerung, so Bauernfeind.

„Momentan ist der Landkreis Esslingen im Hinblick auf Altersstruktur und Ärztegruppen noch sehr gut versorgt. Doch in den nächsten fünf Jahren werden in Baden-Württemberg 6.500 Ärzte ihre Tätigkeit beenden“, sagt Dr. Rainer Graneis, Vorsitzender der Kreisärzteschaft Esslingen. Als Gastredner gab er während der AOK-Bezirksratssitzung einen Ausblick auf die künftige „Sicherstellung der ärztlichen Versorgung“. Damit der Ärztemangel gerade in ländlichen Regionen nicht zum Versorgungsrisiko wird, müssten neue Lösungen angeboten werden. Eine Zukunftsperspektive sieht er beispielsweise in der Errichtung von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ). Die MVZ sind Einrichtungen, in denen Ärzte gleicher oder unterschiedlicher Fachrichtungen zusammenarbeiten. Dabei sind verschiedene Rechtsformen und Anstellungsverhältnisse möglich. So können Ärzte in Voll-, Teilzeit, als Angestellte oder als Partner unter einem Dach zusammenarbeiten.

Die AOK Neckar-Fils sieht in den MVZ einen Schritt in die richtige Richtung, um ärztliche Versorgung auch in Zukunft sicherzustellen. In Eislingen, der drittgrößten Stadt im Kreis Göppingen, wird das Projekt seit dem vergangenen Jahr vorangetrieben. Nach der Gründung der Betreibergesellschaft halten die weiteren Verhandlungen an. „Wir unterstützen das aktiv. In der Versorgung steht für uns das Patientenwohl an erster Stelle“, betont Bauernfeind. Für Graneis ist es wichtig, „dass das MVZ von einem Konsortium aus Vertragsärzten gegründet und auch geführt wird, und nicht von irgendwelchen Fremdinvestoren, die lediglich als Kapitalgeber die Voraussetzungen erfüllen.“

PM

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