An sich selbst wachsen – Als Bufdi Erfahrungen fürs Leben machen

Seit September machen vier junge Erwachsene aus Göppingen einen Bundesfreiwilligendienst beim Sozialen Friedensdienst (DSFD) der Diakonie Stetten. Sie unterstützen Flüchtlinge in ihrem Alltag in Deutschland und helfen Flüchtlingskindern bei der Hausaufgabenbetreuung. Die vier haben große Freude und lernen durch die Arbeit mit Menschen viel über sich selbst und für ihr eigenes Leben dazu.

Güney Timur, Benjamin Fezer, Anne Endrolath und Anna Schuster haben alle etwas gemeinsam: Sie haben vor kurzem Abitur gemacht und engagieren sich seit September über den Sozialen Friedensdienst der Diakonie Stetten beim Landratsamt in Göppingen in der Flüchtlingsarbeit. Die 19-Jährigen haben in den vergangenen Monaten gelernt, Verantwortung zu übernehmen und neben ihrem eigenen Alltag auch den Alltag der Asylbewerberinnen und -bewerber zu organisieren. Bei Fragen, Besuchen von Ämtern und Ärzten geben sie ihnen Hilfestellung und betreuen Flüchtlingskinder bei den Hausaufgaben. „Ich wollte nach dem Abi neue Erfahrungen sammeln und mir einfach auch mal eine Auszeit nehmen. Dann habe ich in der Zeitung vom Freiwilligendienst gelesen und mich gleich beworben“, erzählt Anne Engrolath. Auch ihr Kollege Benjamin Fezer findet den Freiwilligendienst „eine gute Vorbereitung fürs Psychologiestudium“. „Ich wollte mal was anderes machen als zu lernen und praktisch arbeiten. Den Umgang mit den Menschen, die in ihrem bisherigen Leben schon so viel erlebt haben, finde ich sehr interessant“, erzählt der junge Mann aus Uhingen.

Die Aufgaben beim DSFD der Diakonie Stetten sind vielfältig: So begleiten die Freiwilligen die Flüchtlinge zu Behörden, wie z.B. zum Jobcenter oder zum Rathaus, unterstützen sie beim Ausfüllen von Formularen und Anträgen, helfen bei der Wohnungssuche, lernen mit den Kindern nach der Schule und spielen mit ihnen auch mal eine Runde Karten oder Fußball. Für Güney Timur, der selbst kurdische Wurzeln hat, ist das Jahr eine große Bereicherung, denn er hat in den vergangenen Monaten durch den Kontakt mit den Asylbewerberinnen und -bewerbern arabisch gelernt. „Ich arbeite schon seit über drei Jahren ehrenamtlich im Asylcafé mit. Durch den Freiwilligendienst habe ich Durchhaltevermögen gelernt, denn wenn mal etwas nicht klappt, dann muss man sich einen Plan B überlegen“. So habe er in letzter Zeit gelernt, sich durchzusetzen und sich für eine Sache einzusetzen. „Klar will ich etwas für die Person erreichen, aber ich will es auch für mich erreichen. Das macht mich selbstbewusster“.

Begeistert ist Anna Schuster von der Teamarbeit mit den anderen im Freiwilligendienst: „Wir waren am Anfang alle bunt zusammen gewürfelt, aber inzwischen haben wir uns kennengelernt. Die Freizeiten haben uns zusammengeschweißt und es sind schon richtige Freundschaften entstanden“. Die jungen Erwachsenen schätzen die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden des Landkreises in den Gemeinschaftsunterkünften: „Wir wurden gleich von Anfang an miteinbezogen und dürfen unsere Ideen und Meinungen einbringen. Außerdem muss man nichts machen, was man nicht will. Die Mitarbeitenden lassen uns viel Freiraum“. Daneben haben die vier Freiwillige gute Kontakte zu den Flüchtlingen geknüpft:

„Die meisten Familien sind sehr dankbar, dass wir sie unterstützen und sie wollen uns etwas zurück geben. So werden wir immer wieder zum Essen eingeladen“, berichtet Anne Endrolath und ihrer Kollegin Anna Schuster ist es wichtig, mit ihren Erfahrungen gegen die vielen Vorurteile zu halten: „Ich habe überhaupt keine schlechten Erfahrungen gemacht. Die Flüchtlinge sind viel offener als wir Deutschen und sie begegnen uns stets mit viel Respekt“.

Information:

Die Diakonie Stetten – Sozialer Friedensdienst gGmbH bieten zusammen mit dem Landkreis Göppingen 10 Stellen für Bundsfreiwillige mit Flüchtlingsbezug im Landkreis an. Es sind ab September 2017 noch Stellen offen. Informationen dazu sind in der Dienststelle des DSFD unter www.dsfd.eu oder 07161-21898 zu bekommen.

Über die Diakonie Stetten e.V.

Die Diakonie Stetten bietet professionelle, soziale Dienstleistungen für Menschen mit Behinderungen und deren Familien, junge Menschen mit Förderbedarf, Menschen mit psychischer Erkrankung sowie Kinder, Jugendliche und Senioren. Christliche Nächstenliebe zeigt sich in Wort und Tat. Darum setzt sich die Diakonie Stetten dafür ein, dass diese Menschen mitten in der Gesellschaft wahrgenommen werden, ihre Anerkennung und ihren Platz darin finden. Die Diakonie Stetten bildet Fachkräfte in sozialen Berufen aus. In den Landkreisen Rems-Murr, Esslingen, Ludwigsburg, Göppingen, Ostalb und in Stuttgart unterhält sie mit ihren Tochtergesellschaften verschiedene, regionale Angebote wie z.B. Wohn-, Arbeits-, Förder- und Ausbildungsplätze, Pflege und Betreuung, therapeutische und medizinische Hilfen sowie Kindertagesstätten und Schulen.

Weitere Informationen unter www.diakonie-stetten.de

PM

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