„Wir überwinden Grenzen zum inklusiven Landkreis Göppingen“

Die Kooperationspartner Lebenshilfe Göppingen e.V., Kreisjugendring e.V., Volkshochschule Göppingen und der Kreisseniorenrat Göppingen haben sich als Projektträger des von der Aktion Mensch für drei Jahre geförderten Inklusionsprojekts „Wir überwinden Grenzen zum inklusiven Landkreis Göppingen“ zusammengeschlossen.

Aktion MenschZiel des Projekts ist die Förderung und Weiterentwicklung inklusiver Strukturen, zunächst in den Tätigkeitsfeldern der Kooperationspartner und die Erweiterung durch den Aufbau von landkreisweiten Netzwerken. Die Beteiligung der Menschen mit Behinderung in der Planung und Umsetzung des gesamten Inklusionsprojekts ist ein wesentlicher Bestandteil. Im Tandem erarbeiten Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam in vier verschiedenen Teilhabefeldern konkrete und praktische Lösungen zur Umsetzung von Teilhabe. Aus dem Projekt soll ein Expertenforum hervorgehen, das dem Landkreis als Plattform rund um das Thema Inklusion zur Verfügung stehen soll.

Ziele:

  • Selbstbestimmte Teilhabe im Alltag dauerhaft verbessern
  • Sensibilisierung: Beförderung inklusiver Strukturen
  • Bündelung von Kompetenzen und Erfahrungswerten
  • Nachhaltige Vernetzung im Landkreis

Informationen zu den Teilhabefeldern:

Teilhabefeld Bildung

Die Barrieren für Menschen mit Behinderungen in den Angeboten der VHS Göppingen sollen im Zuge des Projekts dokumentiert und abgebaut werden. Diesbezüglich sind Veranstaltungsorte, Räumlichkeiten, Ausstattungen, Kursprogramme/-konzepte, Öffentlichkeitsarbeit, Internetauftritte und eine Sensibilisierung und Qualifizierung des Personals von Bedeutung. In Fortbildungen für das Personal der VHS Göppingen und des Hauses der Familie Göppingen werden auf die Kompetenzen der Lebenshilfe Göppingen im Umgang mit Menschen mit Behinderungen zurückgegriffen. Die Bildungsangebote des Bildungszentrum Jebenhausen sollen auch für Menschen ohne Behinderung attraktiver gestaltet werden. Des Weiteren werden inklusive Demokratieschulungen im „Tandem-Verfahren“ durchgeführt.

 

Teilhabefeld Freizeit

Im Teilhabefeld Freizeit werden in einem ersten Schritt die Angebote von Vereinen aus der Kinder- und Jugendarbeit (Mitgliedsverbände des KJR Göppingen e.V.) hinsichtlich einer inklusiven Öffnung geprüft. In Fortbildungen für Akteure aus der Kinder- und Jugendarbeit unter Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen soll durch die Lebenshilfe Göppingen eine inklusive Sensibilisierung und Bedarfserhebung durchgeführt werden. Die regelmäßig stattfindende Aktion „Wir schicken den Kreistag in die Ferien“ des Kreisjugendrings Göppingen e.V. wird im Jahr 2016 unter dem Motto Inklusion stehen. Politiker werden Ferienfreizeiten aufsuchen, bei denen Menschen mit Behinderungen teilnehmen. Außerdem soll das Schülerferienprogramm der Stadt Göppingen so gestaltet werden, dass mehr Menschen mit Behinderungen teilhaben können. Bei der Gestaltung von Stadtoasen sollen Menschen mit Behinderungen miteinbezogen werden.

Teilhabefeld Wohnen

Im Teilhabefeld Wohnen werden selbstbestimmte Wohnformen nachhaltig weiterentwickelt. Es sollen Quartiersbetrachtungen mit dem Fokus auf inklusive Strukturen stattfinden. Hierzu ist es geplant im Tandem Wohnquartierbegehungen durchzuführen.

Teilhabefeld Arbeit

Um mehr Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am ersten Arbeitsmarkt zu erreichen, müssen entsprechende Strukturen geschaffen werden. Zur Sensibilisierung sollen sowohl Seminare für Arbeitgeber als auch Veranstaltungen für Arbeitgeber und Kammern angeboten werden.

Ablauf:

Wie eine bessere Integration und Inklusion ganz einfach aussehen kann, erfahren sie in der folgenden Pressemitteilung. Sie ist in leicht verständlicher Sprache geschrieben und mit Grafiken anschaulich illustriert. Projektbeschreibung in leichter Sprache

Inklusionsprojekt Markus Dehnert u. Samuel Kober 3Die Projektgruppe mit Vertretern der vier beteiligten Kooperationspartner treffen sich circa alle drei Wochen um bestehende Angebote zu verbessern und zu vernetzen. Die Initiierung von neuen Projekten ist zurzeit nicht geplant. Die Inklusion wird als Querschnittsaufgabe gesehen, die alle Angebote für Menschen mit und ohne Behinderungen in beide Richtungen öffnen soll. Die Arbeit dient in erster Linie der Verbesserung der Angebote der vier Partner. Eine Aufstellung als Beratungs- oder Dienstleistungsangebot für Dritte ist nicht geplant. Hierfür reichen die Fördermittel in Höhe von 239.000 Euro für drei Jahre nicht aus. Die Förderung reicht für die Einrichtung von 1,5 Arbeitsstellen. Sie wurden mit Samuel Kober und Markus Dehnert besetzt (Foto).

Als Beispiele für inklusive Angebote wurden genannt:

VHS-Kurse auch für Hörgeschädigte oder Taube – hier könnte ein Dolmetscher für Gebärdensprache übersetzen, Baumschnittkurs an einer Straße statt in einer abgelegenen Wiese – hier könnten auch Rollstuhlfahrer teilnehmen, ganz gezielt will man auch Dozenten mit Behinderungen für die VHS gewinnen.

Mehr Information: Inklusionsprojekt-1

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