Mehrgererationen-WG als clevere Lösung bei potenzieller Wohnungsnot?

Wohnraum wird immer knapper und vor allem auch teurer. Ein Problem, das sich vielen älteren und jüngeren Menschen im gleichen Maße stellt. Gleichzeitig fällt es nicht wenigen Menschen im Alter schwer, ihre Wohnung oder ihr Haus zu verlassen und umzuziehen. Die eigenen vier Wände rechtzeitig barrierefrei zu machen, ist jedoch eine Option, die einen zügigen Umzug unter Umständen nicht so eilig werden lässt. Was aber, wenn man sehr viel Platz hat und sich alleine fühlt? Dann kann ein netter Mitbewohner vielleicht eine Lösung darstellen. Eventuell ja sogar jemand aus einer jüngeren Generation? Mehrgenerationen-Wohngemeinschaften werden jedenfalls immer beliebter. Und das nicht zu Unrecht.

Der Schlüssel zum Wohnglück: Das flexible und barrierefreie Wohnen

Die spätere WG hin oder her: Zunächst einmal geht es darum, die Räumlichkeiten zunächst einmal den individuellen Bedürfnissen der Bewohner anzupassen. Für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen sind unter anderem

ebenerdige Duschen,

höhere Toiletten,

Waschbecken, an die man auch mit einem Rollator heranfahren kann und

viele weitere Erleichterungen wie ein Treppenlift

von potenziellem Interesse.

Prinzipiell ist jedoch zu klären, ob man wirklich in seiner Wohnung bleiben und beispielsweise die Treppenlift Kosten wirklich investieren möchte. Trifft das zu, ist es am besten, zügig, aber überlegt mit dem Einholen und Vergleichen von Angeboten zu beginnen. Immerhin muss das Material erst bestellt werden und auch Handwerker stehen nicht plötzlich vor der Tür. Gleichzeitig stellt ein zeitnaher Beginn sicher, dass nicht alles erst bei akutem Bedarf eingebaut ist.

In diesem Zusammenhang sind auch einige Ideen aus dem Inclusive-Design-Masterstudiengang der Frankfurt Universitiy of Applied Sciences nennenswert. Er kombiniert die inklusive Architektur mit dem Digital Health and Case Management und smarten IT-Systemen. Dadurch entstehen Wohnräume und Wohnraumkonzepte, die für viel Lebenskomfort und einer gekonnten Nutzung der Wohnung / des Hauses sorgen. Weitgehend einschränkungsfreie Lebensfreude für alle inklusive. Apropos bezahlbare Lebensfreude …

Win-win für Senioren und Studierende

Jemand möchte am Campus Göppingen studieren, findet aber weder ein klassisches WG-Zimmer noch eine andere Wohnmöglichkeit? Wie wäre es mit einer Mehrgenerationen-WG? Die Vorteile sind jedenfalls vielfältig.

Die Senioren bekommen Mitbewohner, die sie ein wenig bei Haushaltstätigkeiten unterstützen und eine junge, frische Gesellschaft, die sich im vertretbaren Maß an den Wohnkosten beteiligt. Und die Studierenden können zu fairen Konditionen wohnen und lernen. Und wer weiß? Möglicherweise wohnt man ja sogar bei jemandem vom eigenen Fach und kann von dessen Fähigkeiten und Kompetenzen beim Studium profitieren?

Grundvoraussetzung für das Gelingen ist allerdings, dass – wie bei anderen WG auch – das zusammenfindet, was zusammen gehört. Es ist also unerlässlich, vorher zu schauen, ob die individuellen Ideen des gemeinsamen Wohnens miteinander harmonieren. Und auch das Kosten-und-Aufgaben-Management sollte auf beiden Seiten auf ähnlich viel Gegenliebe stoßen wie die angestrebte Mietdauer.

Wenn jedoch alles passt, kann sich ein inspirierendes Miteinander entwickeln, aus dem alle Kraft und gute Laune ziehen. Nicht nur am Welttag der seelischen Gesundheit!

Warum passen Studierende und Senioren noch so gut zusammen?

Auf den ersten Blick mag es irritierend anmuten. Aber letztlich ähneln sich zahlreiche Studierende und Senioren im Hinblick auf ihre Wohnbedürfnisse doch nicht unwesentlich.

So besteht oftmals der Wunsch, mit anderen Menschen gemeinsam zu kochen oder zumindest in Gesellschaft zu essen. Außerdem sind viele Leute sehr tierlieb, haben aber nur begrenzt Zeit oder sind den körperlichen Bedürfnissen ihrer Tiere nicht ausreichend gewachsen. Dann sind sie logischerweise froh, wenn jemand in ihrer Abwesenheit nach dem Haustier sehen oder dieses gelungen mitbetreuen kann. Wobei natürlich auch eine geschickte Einrichtung der Wohnung und eine größere, mit ihr verbundene Mobilität dazu beiträgt. Nicht zuletzt bereitet es einfach Freude, mit jemandem darüber reden zu können, was man (beruflich) macht und was einen interessiert. Und in diesem Rahmen dürften Mobilität und Technik, Maschinen und Systeme sowie Wirtschaft für viele ältere Menschen ja auch durchaus relevante und spannende Themen sein …

Foto von pixabay

PM

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