Auf Tuchfühlung mit dem Archiv

Unter dem Motto „Schüler ins Archiv“ verbrachte die 6. Klasse der Uhland-Realschule vergangene Woche einen ihrer letzten Schultage vor den Sommerferien bei der Einrichtung Archiv und Museen der Stadt Göppingen.

Was ist eigentlich ein Archiv und wozu braucht die Stadt diese kulturelle Einrichtung? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, begaben sich die Schüler gemeinsam mit der Stadtarchivarin Melanie Köhler-Pfaffendorf auf eine spannende Zeitreise durch die Jahrhunderte, die unter dem Leitthema „Stadtbild im Wandel“ stand. In dem eineinhalbstündigen, archivpädagogischen Programm konnten viele neue Erkenntnisse gewonnen werden. So wurde der Mythos beseitigt, Archivare arbeiten stets in dunklen Kellern, bewahren ausschließlich „alte Unterlagen“ oder agieren im Geheimen. Die Schüler lernten, dass dies mitnichten so ist. Wenn auch Archive als kulturelles Stadtgedächtnis stets Anziehungspunkte Geschichtsinteressierter sind, so erfüllen sie einen weiteren, ebenso wichtigen Zweck: Sie gewährleisten die Rechte der Stadt und ihrer Bürger, ermöglichen Transparenz im Verwaltungshandeln und sichern somit das demokratische Rechtsstaatlichkeitsprinzip. Welche Unterlagen ins Archiv gelangen, entscheidet als hoheitliche Aufgabe ganz allein der zuständige Archivar. Und was einmal als archivwürdig bewertet wurde, wird auf alle Ewigkeit verwahrt – ein großer Anspruch, dem Rechnung zu tragen ist. Im zweiten Teil des Programms ging es dann an die Auswertung der Archivunterlagen. Worin liegen die Ursachen des klassizistischen Stadtplans? Warum kreuzten bis zum Jahr 2003 noch mehrere Tausend Autos täglich den Marktplatz? Wo befand sich früher das „Klein-Venedig“ Göppingens und warum ist davon heute nichts mehr im Stadtbild zu erkennen? Mittels historischer Fotografien und aktuellen, vergleichenden Fotoaufnahmen wurden den Schülern die Veränderungen des Göppinger Stadtbildes aufgezeigt.

PM Stadtverwaltung Göppingen

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