„Soziale Kompetenzen ermöglichen Teamfähigkeit, Verhaltenssicherheit und Konfliktmanagement und damit nicht nur ein leichteres schulisches Miteinander, sondern auch ein besseres Miteinander überhaupt.“

Marion von Wartenberg, Staatssekretärin im Kultusministerium Baden-Württemberg, beim Fachtag „Lernziel: Soziale Kompetenzen“ der Agentur mehrwert am19.02.2016 in Stuttgart – Schulen präsentieren beim Fachtag ihre Ergebnisse des dreijährigen Beratungsprojekts „Lernziel: Soziale Kompetenzen“.

Über 45 Vertreterinnen und Vertreter aus Schule, Schulverwaltung, Wirtschaft und dem Kultusministerium nahmen am Schulfachtag „Lernziel: Soziale Kompetenzen“ im Wagenburg Gymnasium teil. Anlass war der Abschluss des Projektes Lernziel: Soziale Kompetenzen. Bei dem Beratungsprojekt der gemeinnützigen Agentur mehrwert wurden zehn Schulen drei Jahre bei der Gestaltung eines Schulcurriculums Soziale Kompetenzen begleitet. „Unser Konzept ist, das was Schulen zur Förderung Sozialer Kompetenzen schon machen, systematisch zu verknüpfen, quasi als Roten Faden von der ersten bis zur letzten Klassenstufe und dabei sowohl den klassischen Unterricht, als auch das Leben auf dem Pausenhof ins Auge zu fassen“, sagte die Projektleiterin der Agentur mehrwert, Tanja Zöllner.

Lern- und Erfahrungsräume für Soziales Lernen systematisch planen

Eröffnet wurde der Fachtag von Dr. Katrin Schlecht, Vorstand der Karl Schlecht Stiftung. Sie betonte die zentrale Rolle der Einbindung von sozialem Engagement in den schulischen Rahmen:  „Wo werden heute soziale Kompetenzen vermittelt? Vieles bleibt an der Schule hängen. Ich habe Schüler kennengelernt, die bei der Bahnhofsmission an der Basis gearbeitet, Brote geschmiert und bei der Kleiderausgabe geholfen haben – das finde ich klasse!“ Der Karl Schlecht Stiftung sei bewusst, wie wichtig die systematische Planung und Verknüpfung von einzelnen sozialen Projekten einer Schule sei: „Die Agentur mehrwert geht es von Klasse 5-12 systematisch an: keine Einzelprojekte, deren Wirkung sofort verpuffen. Das hat mich überzeugt.“ Auch Marion von Wartenberg, Staatssekretärin im Kultusministerium Baden-Württemberg, betonte die Systematisierung und Strukturierung der Maßnahmen zur Förderung sozialer Kompetenzen: „Ich sehe viele Lern- und Erfahrungsräume im sozialen Engagement, wenn diese systematisch geplant, durchgeführt und vernetzt werden.“  Daher müsse die Agentur mehrwert ihre Arbeit an Schulen weiterverfolgen: „Die Arbeit der Agentur hat mich schon beim ersten Fachtag nachhaltig beeindruckt. Ein anregender Netzwerkaustausch – bitte setzen Sie so Ihre Arbeit fort!“

Eine gut durchdachte Wirkungsmessung ist auch im Sozialen möglich

Sarah Ulrich von der Fachstelle Wirkungsorientierung bei buddy E.V. ging in ihrer Key-Note der Frage nach, wie Schulen Maßnahmen zur Förderung Sozialer Kompetenzen messen können.  Sie ermutigte dazu, in die Maßnahmenevaluationen unterschiedliche Überlegungen miteinzubeziehen: Wer ist meine direkte und indirekte Zielgruppe, bei der meine Projekte wirken sollen? Welche Methoden zur Wirkungsmessung bringe ich zum Einsatz?  Gibt es weniger ressourcenaufwändige Methoden zur Wirkungsmessung? Eine gut durchdachte Wirkungsmessung bietet den Schulen den Vorteil, dass sie so überprüfen können, ob ihre Aktivitäten zur Förderung Sozialer Kompetenzen die passenden Angebote für ihre Schüler sind.

Gelegenheit für einen fachlichen Austausch unter den Teilnehmenden gab es im Rahmen der anschließenden Infobörse. Acht Schulen, die an der Beratung der Agentur mehrwert zum Aufbau eines Schulcurriculums Soziale Kompetenzen teilgenommen hatten, stellten ihre Ergebnisse dem Publikum vor.

Beratung von außen ermöglicht Schulen Systematisierung und effizientes Arbeiten

Ein positives Resümee zu dem dreijährigen Beratungsprojekt zogen Birgit Scheurer, Konrektorin der St. Wolfgang Schule in Reutlingen, Franziska Fischer, Lehrerin an der Carl Friedrich Gauß Privatschule in Ludwigsburg und Jörn Reusch, Projektkoordinator bei der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart und externer Berater der Agentur mehrwert. Frau Scheurer sprach die Herausforderung aus, die viele Schulen vor dem Programmstart erleben: „Eine Vielzahl an Projekten soll den Schülern soziale Kompetenzen vermitteln. Was man dann jedoch irgendwann braucht ist jemand, der diese Projekte zusammenbringt und die Gespräche zwischen den einzelnen Beteiligten von außen moderiert und einen zeitlichen Rahmen für die Umsetzung setzt.“ Franziska Fischer betonte, dass beim Erstellen eines Schulcurriculums Soziale Kompetenzen nicht nur die Lehrkräfte, sondern auch die Schüler und Eltern eingebunden werden müssten: „Alle müssen ins Boot geholt werden“.

Beratungsprojekt geht in die dritte Runde

Der Bedarf der Schulen ist groß. Deshalb freute sich Tanja Zöllner, verkünden zu dürfen, dass das Beratungsprojekt dank der Förderung der Karl Schlecht Stiftung, Robert Breuning Stiftung und Stiftung Diakonie Württemberg fortgesetzt wird. Drei Jahre lang werden weitere Schulen bei dem Aufbau eines Schulcurriculums Soziale Kompetenzen beraten. Zusätzlich arbeitet mehrwert am Aufbau eines Netzwerkes, in dessen Rahmen sich interessierte Schulen zum Thema Soziales Lernen austauschen können.

PM

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