Abenteuer in der Grundschule erleben

Allzu viel Langeweile dürfte bei bis zu 20 Mädchen und Jungen in der letzten Woche  der Osterferien nicht aufgekommen sein. Denn die Kinder zwischen sechs und zehn Jahren haben bei der Ferienbetreuung in der Nassachtalgrundschule Tiere besucht und gestreichelt, eine Leckerei gebacken und ein Floß gebaut.

Die Nassach plätschert gemütlich hinter der idyllisch gelegenen Grundschule im Nassachtal. An einem Tag in den Osterferien wurde sie aber Schauplatz von waghalsigen Wasserabenteuern junger Seefahrer, Weltentdecker und Piraten. Denn 20 Kinder ließen ihre Flöße schwimmen, die sie am Vortag in der Ferienbetreuung der Stadt Uhingen gebastelt haben. Zuvor galt es, geeignete Stöcke und Zweige zu sammeln und daraus ein seetüchtiges Gefährt zu fertigen.

Das war aber nur einer der vielen abwechslungsreichen Programmpunkte. Am Dienstag wuselten die Kinder im nahegelegenen Wald herum und suchten das Baumaterial für ihre Flöße und am Mittwoch stand ein Ausflug in den Tierpark Nymphaea in Esslingen auf dem Programm. Dort sahen die Mädchen und Jungen nicht nur exotische Tiere wie chinesische Baumstreifenhörnchen oder einen Schrecklichen Pfeilgiftfrosch, sondern auch heimische Tiere wie Zwergkaninchen, Ponys, Hausesel, Frettchen, allerhand Fische, Vögel und Reptilien. Manche der Tiere durften die Ferienkinder sogar füttern und streicheln. Doch nicht nur für die Kinder war der Ausflug etwas Besonderes, verrät Kathrin Renfftlen, die sich in der Schulzeit um die Mittagsbetreuung der Grundschüler im Uhinger Stadtteil Nassachmühle und in den um die Ferienbetreuung kümmert. „Es war unser erster Ausflug in der Ferienbetreuung“, sagt Kathrin Renfftlen. Unterstützt wurde sie dabei von weiteren pädagogischen Mitarbeiterinnen aus der Kernzeitbetreuung der Uhinger Grundschulen – Tamara Bleich vom SOS-Kinderdorf Göppingen, Elisabeth Sakru sowie Ruth Schmid-Barth – und von ehrenamtlichen   Schülerinnen – Julie Gabriel, Charlotte Müller und Maren Ringström

Handwerkliches Geschick war dagegen am Donnerstag gefragt: In Gruppen aufgeteilt entstanden entweder Flöße oder köstliche Hefezöpfe. „Das ist richtig anstrengend“, stellt Tamara Bleich fest, die mit einer Laubsäge die zwei bis drei Zentimeter dicken Äste für die Flöße der Kinder auf die richtige Länge stutzte. Eigentlich ist diese Arbeit für die Jungen und Mädchen gedacht, doch ihnen ging schnell die Puste und Kraft aus, also mussten die Großen ran. Hilfe erhielten die Mädchen und Jungen, die hochkonzentriert bei der Sache waren, auch beim Binden der einzelnen Stöcke zum Floß. Ruth Schmid-Barth, die das Ferienprogramm ehrenamtlich mit dem Bastelprogramm unterstützt hat, zurrte die Schnüre richtig fest, damit das Floß bei der Flussfahrt auf der Nassach auch ja nicht kenterte.

Im Nebenraum der Grundschule duftete es dagegen verführerisch lecker: Dort entstanden unter Anleitung von Elisabeth Sakru Hefezöpfe im Mini-Format. Aus drei kleinen Teigrollen flochten die Mädchen und Jungs die Zöpfe, bestrichen sie mit einer Mixtur aus Eigelb und Milch und verzierten sie abschließend mit Hagelzucker, ehe sie im Ofen goldig gebacken wurden. Während die Leckereien noch am Donnerstag verzehrt wurden, folgte der Stapellauf für die Flöße erst am Freitag in der Nassach, da das Wetter am letzten Tag der Ferienbetreuung besser für eine solche Outdoor-Veranstaltung geeignet war. Außerdem bildete ein Sport-Tag in der Turnhalle den Abschluss des viertägigen Programms.

Doch beim Ferienprogramm sollen die Kinder nicht nur eine sinnvolle Beschäftigung erhalten, während die Eltern arbeiten. Das Miteinander – teilweise mit fremden Mädchen und Jungen – fördert auch soziale Kompetenzen. Das zeigte sich schon bei einer so banalen Sache wie dem gemeinsamen Frühstück: Anstatt das liebevoll mit Müsli, Brot, Käse, Wurst, Gsälz und Gemüse zubereitete Buffet zu plündern, warteten die Mädchen und Jungen brav, bis sie an der Reihe waren. Dann saßen sie gemütlich miteinander am Tisch und stärkten sich für den Tag. Und beim gemeinsamen Mittagessen ließen sie die erlebten Abenteuer noch einmal Revue passieren.

Die Ferienbetreuung erfreut sich übrigens bei Kindern aus ganz Uhingen und den Stadtteilen großer Beliebtheit. Von den 20 verfügbaren Plätzen waren alle belegt. „Die Kinder sind sehr zufrieden mit dem Angebot, viele sind schon seit mehreren Jahren dabei“, zieht Kathrin Renfftlen ein zufriedenes Fazit. Nachdem die Stadtverwaltung Uhingen das Konzept der Ferienbetreuung in den Sommerferien vor zehn Jahren ins Leben gerufen hatte, folgte kurze Zeit danach die Ferienbetreuung während der „kleinen Ferien“ wie an Ostern, Pfingsten oder im Herbst. „Wir haben schnell gemerkt, dass es in Uhingen nicht nur in den Sommerferien einen Bedarf an einer Betreuung durch unser Fachpersonal gibt“, erklärt Anette Epping, bei der Stadtverwaltung für die Schulkindbetreuung zuständig. Von Anfang an erfolgt die Ferienbetreuung während der Osterferien im Schulgebäude in Nassachmühle. „Dort ist es so idyllisch“, fügt ihre Kollegin Yvonne Klockow, die sich bei der Stadtverwaltung um die Ferienbetreuung kümmert, hinzu. Deshalb habe man sich mit der Zeit entschieden, die Betreuung auch während der Pfingst- und Herbstferien in die Nassachgrundschule zu verlegen.

Info: In den Pfingstferien (30. Mai bis 9. Juni) findet vom 30. Mai bis 2. Juni erneut eine Ferienbetreuung in der Nassachtalgrundschule statt. Von 7 bis 14 Uhr können Jungen und Mädchen zwischen sechs und zwölf Jahren abwechslungsreiche Aktionen erleben. Betreut werden die Kinder, die aus Uhingen und den Stadtteilen vorbeischauen dürfen, von pädagogischen Mitarbeiterinnen aus der Kernzeitbetreuung der Uhinger Grundschulen und von ehrenamtlichen Schülern und Schülerinnen. Weitere Infos – auch zu den Kosten –  gibt es bei Yvonne Klockow von der Stadtverwaltung unter Telefon (07161) 9380-116.

 

PM Stadt Uhingen

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