Grüne Regionalkonferenz stellt Agenda auf

Die Kreisverbände von Bündnis 90/Die Grünen in der Region Stuttgart haben am Samstag in Kornwestheim über Perspektiven für die Region Stuttgart debattiert. Die 60 Delegierten aus den Kreisen Böblingen, Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg, Stuttgart und Rems-Murr einigten sich auf klare Forderungen in den Bereichen Wohnungsbau und Mobilität.

Der Stuttgarter Oberbürgermeister und stellvertretende Regionalpräsident Fritz Kuhn plädierte insbesondere auf den Gemeinsinn der Kreise zur Bewältigung der Herausforderungen: „2,7 Mio. Menschen in der Region Stuttgart und 5,5 Mio. Menschen von Heilbronn bis Tübingen beziehen sich auf Stuttgart, ob zum Arbeiten, Einkaufen oder zum Genießen der Kultur. Die Herausforderung der Kommunen bei Mobilität und Wohnen können nur in der Region gelöst werden.“

Verkehrsminister Winfried Hermann hob auf die bundesweite Verantwortung ab, die die Region Stuttgart im Bereich der Mobilität hat: „Wir wollen am Beispiel der Region Stuttgart zeigen, dass ein klima- und umweltfreundlicher Umbau des Verkehrssektors möglich ist. Die Region soll Vorreiter und Modell neuer, nachhaltiger Mobilität werden.“

Matthias Gastel, bahnpolitischer Sprecher der grünen Bundestagsfraktion und Abgeordneter aus Filderstadt ergänzte: „Mit der Verkehrswende bekommen die Menschen bessere Bus- und Bahnangebote sowie attraktivere Radverbindungen. Sie können dann je nach Weg und Fahrtzweck das geeignete Verkehrsmittel, das auch das Auto sein kann, nutzen.“

Das zweite große Thema der Konferenz, der Wohnungsbaupolitik in der Region, leitete die Sprecherin für Bauen und Wohnen in der grünen Landtagsfraktion Susanne Bay ein. Sie plädierte dafür, die großen Gestaltungsspielräume für zukunftsfähiges, sozial durchmischtes Wohnen zu nutzen: „Wohnraum in Städten muss bezahlbar sein für alle: Alte und Junge, Alteingesessene und Zugezogene, Wohlhabende und weniger gut Gestellte. Die Stadt gehört allen. Wir Grüne haben bewusst soziale und ökologische Aspekte in die Landesbauordnung aufgenommen, denn wir bauen heute Wohnraum für die nächsten Jahrzehnte.“

Tobias B. Bacherle, grüner Bundestagskandidat für den Wahlkreis Böblingen ergänzt: „Für uns als Kommunen muss beim Wohnungsbau klar sein, dass wir nicht beliebig Fläche zur Verfügung haben. Schon jetzt gefährden wir vielerorts die Wirtschaftlichkeit der Agrarflächen auf unseren enorm wertvollen Böden. Insbesondere im Stuttgarter Speckgürtel haben wir viele Einfamilienhäuser in denen Menschen inzwischen alleine oder zu zweit Leben und den vielen Platz eigentlich nicht mehr benötigen. Hier fehlt oft der Anreiz, aber auch das Angebot in kleinere, attraktivere Wohneinheiten umzuziehen.“

Die Bundestagskandidatin im Wahlkreis Stuttgart II, Anna Christmann ordnete die Konferenz bundespolitisch ein: „Wir Grüne haben auf den Ebenen, auf denen wir mitregieren, sowohl bei der Mobilität als auch im Wohnungsbau zukunftsweisende Weichenstellungen getätigt. Doch bei beiden Themen sind Vorgaben des Bundes vorhanden, die weitere Fortschritte behindern. Für eine zukunftsfähige Politik darf es in Berlin kein ‚Weiter so‘ geben! Deshalb braucht es starke Grüne im Bund!“

PM

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