Fahrgastbeirat: Positionspapier zu Sicherheit im Regionalverkehr und Entwicklung der Pünktlichkeit

Fahrgastbeirat Baden-Württemberg: Positionspapier zu Sicherheit im Regionalverkehr und Entwicklung der Pünktlichkeit waren Themen der letzten Sitzung

„Zwar ist statistisch eine PKW-Fahrt viel gefährlicher als eine Fahrt mit der Bahn, dennoch ist für die Verkehrsmittelwahl das subjektive Sicherheitsgefühl der Menschen entscheidend“, erklärt Matthias Lieb, Vorsitzender des FGB-BW. Der FGB-BW begrüßt deshalb die Absicht des Verkehrsministeriums, zukünftig die Videoüberwachung in Zügen auszuweiten sowie mehr Begleit- und Sicherheitspersonal einzusetzen, so dass die Begleitquote von bisher 20 auf 25% ansteigen soll. Der Fahrgastbeirat fordert eine rasche Umsetzung und weist darauf hin, dass weitere Steigerungen dieser Quote angestrebt werden soll.

Ein weiteres Thema war die aktuell unbefriedigende Pünktlichkeit im Regionalverkehr. Der Fahrgastbeirat BW sehe mit großer Sorge, dass in den vergangenen Jahren die Pünktlichkeitswerte stetig abgesunken seien. Und seit dem 1. Oktober sei nochmals ein neuer Tiefpunkt erreicht worden, beklagt der Fahrgastbeirat.

Ein Vertreter der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) erläuterte die vertraglichen Regelungen und die Gründe für die hohe Zahl der Zugausfälle. Zukünftig gälten strengere

Der Fahrgastbeirat für den vom Land Baden-Württemberg bestellten Schienenpersonennahverkehr (SPNV) vertritt die Interessen der SPNV-Nutzer. Er ist ein beratendes Gremium und stellt das Bindeglied zwischen den Fahrgästen und dem Land Baden-Württemberg als Aufgabenträger für den SPNV dar. Er ist unabhängig und kein Organ des Landes oder der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH (NVBW).

Regelungen für die Messung der Pünktlichkeit. Seit Oktober seien teilweises andere Zuggarnituren aus anderen Bundesländern in Baden-Württemberg im Einsatz, die viele Fahrzeugstörungen und damit auch Zugausfälle verursachten. Das Land hatte zur Ablösung der über 40 Jahre alten Silberlinge bei den neuen sog. Übergangsverträgen auf Züge mit besseren Einstiegsmöglichkeiten gedrungen.

Stellungnahme des Fahrgastbeirats für den vom Land Baden-Württemberg bestellten SPNV zur Sicherheit in Zügen des Regionalverkehrs

Immer wieder liest man Meldungen über Randale, tätliche Angriffe, sogar Terroranschläge in Zügen – wer mag da noch mit der Bahn fahren? Tatsächlich ist die Fahrt mit dem Auto zum Bahnhof weitaus gefährlicher als die anschließende Reise mit dem Zug. Die Statistik weist im Durchschnitt deutschlandweit ungefähr 10 Todesfälle pro Tag im Straßenverkehr aus!*

Die Wahl des Verkehrsmittels richtet sich jedoch nicht nach objektiven Statistiken, sondern nach dem subjektiven Sicherheitsgefühl der Menschen. Die Fahrgäste wollen im Zug vor Bedrohungen geschützt sein. Wenn Zugbegleiter/-innen und Sicherheitspersonal im Zug sind, fühlen sich die Fahrgäste sicherer, besser betreut und einfach wohler.

Der Fahrgastbeirat für den vom Land Baden-Württemberg bestellten SPNV setzt sich für die Steigerung der Attraktivität des Schienenverkehrs ein. Zu viele Züge fahren im Regionalverkehr ohne jedes Begleitpersonal. Die Fahrgäste sind sich selbst überlassen. Mehr Zugbegleiter/-innen und Sicherheitskräfte kosten natürlich zunächst mehr Geld, aber sie bringen andererseits verunsicherte Fahrgäste zurück zur Bahn.

Deshalb begrüßt der Fahrgastbeirat die Absicht des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg**, im Rahmen der neuen Verkehrsverträge ab 2017 die Videoüberwachung in Zügen auszuweiten sowie mehr Begleit- und Sicherheitspersonal einzusetzen, sodass die Begleitquote von bisher 20% auf 25% ansteigen soll. Der Fahrgastbeirat fordert eine rasche Umsetzung und weist darauf hin, dass weitere Steigerungen dieser Quote angestrebt werden sollten.

* 2015 gab es 3459 Tote im Straßenverkehr. Quelle: Statistisches Bundesamt.

** http://vm.baden-wuerttemberg.de/de/ministerium/presse/pressemitteilung/pid/mehr-sicherheit-fuer-reisende-im-zugverkehr/

PM

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