Bericht über die Förderung von wirtschaftsnaher Forschung in Baden-Württemberg

 „Die Landesregierung hat die Innovations- und Technologiepolitik wieder in das Zentrum der Wirtschaftspolitik gerückt und einen wichtigen Beitrag für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum in Baden-Württemberg geleistet. Bei uns greifen Forschung, Industrie und Dienstleistungen perfekt ineinander“, sagten Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Finanz- und Wirtschaftsminister Schmid im Anschluss an die Sitzung des Ministerrats am Dienstag (3. März 2015) in Stuttgart. Finanz- und Wirtschaftsminister Schmid hatte zuvor die Kabinettsmitglieder über die neuesten Aktivitäten und Maßnahmen im Bereich der institutionellen und projektorientierten Förderung informiert.

Neben der universitären Forschung sei für den Spitzenplatz Baden-Württembergs vor allem auch die wirtschaftsnahe Forschung im Land verantwortlich, erklärte der Minister. Wirtschaftsnahe Forschungseinrichtungen seien ein zentraler Partner für die Wirtschaft insgesamt, für die Industrie und ganz besonders auch für den Mittelstand. Ministerpräsident Winfried Kretschmann: „In keinem anderen Bundesland wird so viel in die Forschung investiert wie in Baden-Württemberg und unsere Industrie steht hervorragend da. Einen entscheidenden Anteil an der wirtschaftlichen Stärke unseres Landes hat die hohe Innovationskraft seiner Unternehmen. Diese Innovationskraft müssen wir fördern und weiterhin in sie investieren.“

Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid betonte: „Baden-Württemberg ist das Innovationsland Nummer 1. Damit das auch in Zukunft so bleibt, haben wir die Bedingungen für die wirtschaftsnahe Forschung in Baden-Württemberg in den letzten vier Jahren noch einmal deutlich verbessert. Das sichert nachhaltiges Wachstum in Baden-Württemberg.“

Insgesamt würden die Bund-Länder-finanzierten wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen, also die Institute von Fraunhofer und dem Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt, im Jahr 2015 vom Land mit 35,7 Millionen Euro unterstützt. Das sei gegenüber 2010, mit einer Förderung von 19,7 Millionen, eine Steigerung von 81 Prozent. Für die wirtschaftsnahe Forschung insgesamt investiere das Land 2015 mit 98,3 Millionen Euro 91 Prozent mehr als im Jahr 2010. Im Zeitraum 2011 bis 2015 wurden für die wirtschaftsnahe Forschung 354 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, im Zeitraum von 2006 bis 2010 waren es 205 Millionen Euro.

„Die Qualität der wirtschaftsnahen Forschung leistet einen unschätzbaren Beitrag dazu, dass hierzulande nicht nur geforscht, sondern auch produziert wird. Baden-Württemberg ist das innovationsstärkste Bundesland mit einer Forschungs- und Entwicklungsquote von 5,1 Prozent“, betonte Schmid. Damit liege das Land schon heute weit über der Zielmarke von drei Prozent, die von der EU als europäischer Durchschnittswert bis zum Jahr 2020 angestrebt wird. „Die Position Baden-Württembergs als führende Innovationsregion Europas hat das Statistische Landesamt erst vor wenigen Wochen mit dem Innovationsindex 2014 eindrucksvoll dokumentiert“, so der Finanz- und Wirtschaftsminister.

Um die Wettbewerbsfähigkeit der baden-württembergischen Wirtschaft langfristig zu sichern, erarbeite die Landesregierung derzeit gemeinsam mit den wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen des Landes Strategien, um aktiv die wichtigen Zukunftsthemen anzugehen und zu gestalten, unterstrich Minister Schmid. „Wir werden auch weiterhin alles dafür tun, dass unsere Forschungseinrichtungen auf höchstem Niveau forschen und arbeiten können.“

 

Beispiele wirtschaftsnaher Forschung:

Das Ministerium für Wissenschaft und Kunst fördert gemeinsam mit dem Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Pilotprojekte zum Aufbau eines „Leistungszentrums für Nachhaltigkeit“ in Freiburg mit rund fünf Millionen Euro. Die Projekte sollen Antworten auf Fragen zu den Themen nachhaltige Werkstoffe, Energiesysteme, Resilienzforschung sowie ökologische und gesellschaftliche Transformation liefern. Sie werden in Kooperation zwischen der Universität Freiburg und den Freiburger Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft durchgeführt.

Ein weiteres Beispiel wirtschaftsnaher Forschung ist das „Applikationszentrum Industrie 4.0“. Das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft fördert den Aufbau eines Applikationszentrums Industrie 4.0 am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) in Stuttgart mit rund 3,5 Millionen Euro. Damit soll eine Plattform für die Erforschung und Entwicklung von Industrie 4.0-Lösungen entstehen. Das Zentrum soll vor allem die Entwicklung einer Baukastenstruktur für cyber-physische Produktionssysteme, additive Produktionstechnologien sowie echtzeitnahe Simulationstechnologien erforschen und ist damit ein zentrales Projekt der „Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg“.

PM

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