Safe Abortion Day 2024 – Schwangerschaftsabbruch endlich entkriminalisieren!

Der 28. September ist „Safe Abortion Day“ – der internationale Aktionstag für das Recht auf sicheren und legalen Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen weltweit. Dieses Jahr steht der Tag bei uns unter dem Motto „Legal, einfach, fair – für eine Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs in Deutschland“, denn noch immer wird der Schwangerschaftsabbruch hierzulande im Strafgesetzbuch geregelt. In vielen Regionen gibt es keine Praxen oder Kliniken mehr, die Abbrüche vornehmen. Mit der Veranstaltung „Schwangerschaftsabbruch geht uns alle an!“ organisiert pro familia Baden-Württemberg zusammen mit der Heinrich Böll-Stiftung Baden-Württemberg ein Treffen für alle, die sich für Entkriminalisierung und eine bessere Versorgung im Land einsetzen.

2023 hat pro familia ein Positionspapier zur menschenrechtsbasierten Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs vorgelegt und darin mögliche Kriterien zur Umsetzung formuliert. Die von der Bundesregierung eingesetzte Kommission für reproduktive Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin empfiehlt, dass Schwangerschaftsabbrüche in der Frühphase rechtmäßig sein sollten.

In einem Offenen Brief fordert pro familia gemeinsam mit 41 weiteren Organisationen die Bundesregierung daher auf, noch in dieser Wahlperiode dem Bundestag einen Gesetzesentwurf zur Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs zur Beratung und Abstimmung vorzulegen.

Monika Börding, Vorsitzende des pro familia Bundesverbandes betont, dass die aktuelle Regelung
„[…] zu schwierigen Erfahrungen und einer schlechten Versorgungslage geführt [hat], die die ELSA-Studie jetzt bestätigt hat.“ Die Ergebnisse der Studie liefern erstmals belastbare empirische Daten zu Erleben und Verarbeiten ungewollter Schwangerschaften, zu psychosozialen Beratungs- und Unterstützungsangeboten zur medizinischen Versorgungssituation in Deutschland. Dabei zeigen die Daten bundesweit sehr unterschiedliche Versorgungslagen –  Baden-Württemberg zählt dabei zu den Ländern mit geringem Versorgungsgrad, hier sind die Frauen oft mit gleich mehreren Barrieren beim Zugang zu einem Schwangerschaftsabbruch konfrontiert.

„Deswegen machen wir uns weiterhin stark für eine Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs und den Abbau von Zugangsbarrieren– in Baden-Württemberg, in Deutschland und weltweit,“ so Gudrun Christ, Geschäftsführerin von pro familia Baden-Württemberg. Wie das in Baden-Württemberg gelingen kann, soll mit der Veranstaltung „Schwangerschaftsabbruch geht uns alle an!“ besprochen werden. Die Veranstaltung findet mit der Heinrich-Böll-Stiftung-Baden-Württemberg am 8. November 2024 in Stuttgart statt.

(Informationen und Anmeldung unter https://calendar.boell.de/de/event/schwangerschaftsabbruch-geht-uns-alle)

pro familia Baden-Württemberg – Deutsche Gesellschaft für Familienplanung, Sexualpädagogik und Sexualberatung e.V.  ist Teil eines bundesweiten Fachverbandes für Sexualität, Partnerschaft und Familienplanung. Als Netzwerk engagiert sich pro familia für sexuelle und reproduktive Rechte und Gesundheit. Zu pro familia in Baden-Württemberg gehören 18 Kreis- /Ortsvereine mit 19 Beratungsstellen und fünf Außenstellen. Die Beratungsstellen bieten Sexual-, Schwangerschafts-, und Paarberatung. pro familia ist darüber hinaus mit sexualpädagogischen Angeboten in Schulen und Jugendfreizeiteinrichtungen und durch Informationsveranstaltungen und Fortbildungen für Eltern, Lehrkräfte und Betreuungspersonal aktiv. Als Landesverband organisiert pro familia Baden-Württemberg den fachlichen Austausch zwischen den Beratungsstellen, unterstützt deren Arbeit und vertritt pro familia in Gremien auf Landesebene, gegenüber Politik und Verwaltung sowie in der Öffentlichkeit. pro familia Baden-Württemberg wird durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg gefördert und ist Mitglied im Paritätischen Baden-Württemberg und im Landesfrauenrat.

PM pro familia Baden-Württemberg – Deutsche Gesellschaft für Familienplanung, Sexualpädagogik und Sexualberatung e.V.

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