Autonomes Fahren bietet große Chancen für den Liefer- und Güterverkehr: Arbeitsgruppen des Strategiedialogs Automobilwirtschaft plädieren für Erprobung in Form eines Reallabors

Im automatisiertem Güter- und Lieferverkehr werden große Zukunftschancen gesehen. Dies soll in naher Zukunft durch ein so genanntes Reallabor erprobt werden. Das ist Ergebnis einer Arbeitsgruppensitzung des Strategiedialogs der Landesregierung im Themenfeld „Verkehrslösungen“ am heutigen Mittwoch (5. Mai). Demnach sind Automatisierung und Vernetzung zentrale Treiber des Wandels für die Mobilitätswirtschaft in Baden-Württemberg. Damit soll der Warenverkehr sicherer, komfortabler, effizienter und klima-verträglicher gestaltet werden.

Verkehrsminister Winfried Hermann: „Autonome Fahrzeuge müssen effizient genutzt und gut ausgelastet werden, damit sie einen positiven Effekt für Mobilitätssicherung und Klimaschutz haben. Wir sehen im Bereich Güterverkehr und Logistik große Potenziale und die Chance, den Lkw-Verkehr zu reduzieren und Verkehrsflächen effizienter zu nutzen. Deshalb haben wir autonomes Fahren im Güterverkehr im Güterverkehrskonzept des Landes verankert. Die Umsetzung treiben wir nun prioritär voran.“

Liefer- und Gütertransport sind wichtig für die Versorgung von Menschen und Unternehmen. In der jetzigen Form bedeuten sie jedoch große Belastungen für Straßen sowie die Fahrer und Fahrerinnen. Aus diesem Grunde soll nun im Warenverkehr autonomes Fahren mit vollautonomer Warenübergabe zeitnah erprobt werden. Das soll die Effizienz steigern und damit den Verkehr reduzieren. Das Interesse von Kommunen, Paketdiensten, dem Handel, den Kundinnen und Kunden sowie der Automobilwirtschaft an einer solchen Lösung ist sehr groß. In der heutigen Arbeitsgruppensitzung des Strategiedialogs wurde deutlich, dass die Technologie nun entwickelt und erprobt werden muss. Genauso wichtig ist, dass Land und Kommunen als Verantwortliche der Verkehrs- und Siedlungsplanung ein entsprechendes Projekt unterstützen.

Eine Arbeitsgruppe im Strategiedialog Automobilwirtschaft des Landes plädiert für Feldversuche in Form von Reallaboren. Zum Beispiel Paketverteilung: Autonome Kleinstfahrzeuge könnten Sendungen vom autonomen Anlieferfahrzeug zur Paketannahmestelle der Kundinnen und Kunden transportieren. Geeignet sind Gewerbegebiete, da dort weniger Konflikte mit dem Fußverkehr zu erwarten sind. Begleitende Maßnahmen wie gesonderte Parkflächen und Sonderfahrstreifen für Lieferfahrzeuge oder Flächen für Warenumschlagstationen an geeigneten Stellen sollten in den Konzepten berücksichtigt werden.

Arbeitsgruppe unterstützt modernes Parken

Durch mehr Fahrzeuge sowie neue Mobilitätsangebote steigt der Druck auf bestehende Verkehrsflächen. Die zweite Arbeitsgruppe „Parkraummanagement: Datenverfügbarkeit und Flächennutzung für zukünftige Mobilität“ hat Lösungen für modernes Parken für Kommunen und Unternehmen erarbeitet. Fazit: Mit Kooperationen zwischen Kommunen und privaten Parkraumanbietern könnte das Parken auf private Parkplätze verlagert werden. Datenplattformen wie MobiData BW könnten solche Prozesse stark vereinfachen. Größere rechtliche Spielräumen und einfachere Genehmigungen könnten helfen, solche Lösungen umzusetzen.

Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen können hier nachgelesen werden:               

Das Empfehlungspapier zum automatisierten Güter- und Lieferverkehr finden Sie hier.

Das Empfehlungspapier zum Parkraummanagement finden Sie hier.

Hintergrund

„Strategie zur automatisierten und vernetzten Mobilität“

Die „Strategie zur automatisierten und vernetzten Mobilität“ bildet die Grundlage der Aktivitäten der Landesregierung zur automatisierten und vernetzten Mobilität in Baden-Württemberg.

Die dort genannten Oberziele des Landes bis 2030 sind:

  1. Mobilität von Menschen und Gütern verbessern
  2. Forschungs-, Innovations-, Wertschöpfungs- und Beschäftigungspotenziale in BW stärken

Eines der fünf Hauptmaßnahmenvorschläge lautet: „Reallabore mit Akteuren aus Forschung, Industrie, Kommunen und Betreibern im städtischen und ländlichen Raum sowie zur Personen- und Güterbeförderung fördern“

Weitere Infos finden Sie hier.

 

PM Ministerium für Verkehr.

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