Alle zwei Wochen 90 Minuten pro Tag – das ist zu wenig, Frau Eisenmann!

Am 22. Februar öffnen in Baden-Württemberg die Grundschulen wieder – was medial gut klingt, sieht in der Realität leider völlig anders aus: Gerade mal 90 Minuten pro Tag dürfen Grundschulkinder in die Schule gehen, und das obendrein nur alle zwei Wochen. Das ist zu wenig, findet der Landesverband BW des Familienbunds der Katholiken.

Problematisch ist vor allem die Vorgabe der Landesverordnung, dass immer nur zwei Klassenstufen gleichzeitig präsent sein dürfen. In Kombination mit der Anordnung, die Klassen jeweils zu halbieren, führt dies dazu, dass immer nur ein Viertel der Schulkinder Präsenzunterricht hat (vgl. §1f Abs. 4 der Verordnung). Nach allem, was in Sachen coronakonformem Präsenzunterricht im Herbst 2020 schon erfolgreich erprobt wurde, entbehren diese Vorgaben jeder Logik und Sinnhaftigkeit.

Hauptkritikpunkt aus Sicht des Familienbundes ist jedoch die grundsätzliche Konzept- und Innovationslosigkeit der Landesregierung in dieser Sache. „Es wurde der gleiche Plan aus der Schublade gezogen wie nach dem Frühjahrs-Lockdown 2020“, kritisiert der Landesvorsitzende Michael Hagedorn. „Das ist nicht nur fantasielos, sondern vielmehr bildungspolitisch fahrlässig nach allem, was wir in den vergangenen Monaten während des Schulbetriebs erfahren und dazugelernt haben.“ In der Tat war mehr als genügend Zeit, ein zukunftsfähiges, innovatives Konzept für die Wiederöffnung der Schulen aufzustellen. Ein Konzept, das Eltern und Kindern hilft und nicht den Spagat zwischen Arbeit, Familie und Homeschooling noch größer macht, wie bei den aktuellen Regelungen der Fall.

Der Familienbund fordert daher: – Ein stabiles Konzept für Wechselunterricht mit dem Ziel 50% Präsenzunterricht für jedes Kind – Lösung des Personalproblems in der Notbetreuung durch Anstellung weiterer Betreuungspersonen:  Lehrer*innen sollen in erster Linie unterrichten und nur in der Notbetreuung aushelfen, wenn sie ihr Deputat nicht ausschöpfen – Nutzung geeigneter leerstehender Räumlichkeiten – die Ausarbeitung eines tragfähigen, innovativen Konzepts und eines Stufenplans für die zügige weitere Öffnung der Grundschulen wie auch der weiterführenden Schulen – Einen tragfähigen Plan, wie die Langzeitfolgen der Schulschließungen für Schüler*innen eingedämmt werden können
Der Familienbund appelliert an die Landesregierung, umgehend zu handeln. Die Familien unseres Landes – die Kinder und Jugendlichen und ihre Eltern – wollen mit ihren Sorgen und Belastungen ernstgenommen werden.

PM Familienbund der Katholiken Landesverband

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