ÖkoTipp: 40 Tage ohne Fleisch, Auto oder Plastik

In der Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostersamstag verzichten viele auf den Genuss bestimmter Speisen, Getränke und Tätigkeiten. Der BUND präsentiert sechs Tipps, wie jede*r dabei noch die Umwelt und Natur schützen kann.

Das Glas Wein am Abend, das Wurstbrot zum Vesper –  fast jede*r hat Gewohnheiten, die ihm beziehungsweise ihr liebgeworden sind. Und gerade deshalb tut es gut, einmal bewusst auf sie zu verzichten. Das tun Christen schon seit vielen Jahrhunderten während der Fastenzeit von Aschermittwoch bis Ostersamstag. Im Islam gibt es den Fastenmonat Ramadan.

Wer dabei auch noch an die Umwelt und damit seine Mitmenschen denken möchte, sollte sich die BUND-Tipps zum „Umwelt-Fasten“ anschauen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem 40-tägigen Verzicht aufs Auto oder auf Plastik?

1.      Plastik-Fasten:

Auf Plastik im Alltag zu verzichten, erfordert etwas Zeit und Mühe, aber es lohnt sich: Immerhin verbrauchte jede*r Deutsche im Jahr 2016 durchschnittlich 38 Kilogramm Plastik, wie der BUND und die Heinrich-Böll-Stiftung für den „Plastikatlas 2019“ ermittelten. Der durchschnittliche EU-Bürger verantwortete 24 Kilogramm. Nicht einmal zehn Prozent des jemals produzierten Kunststoffes sind recycelt worden. Aus diesem Grund ruft der BUND alljährlich zum Plastikfasten auf. Dazu gehört es zum Beispiel, beim Kauf von Milchprodukten oder Getränken statt Einwegverpackungen Glasbehälter zu wählen. In vielen Geschäften können die Kund*innen mittlerweile auch eigene Gefäße mitbringen und sich die Ware dort direkt hineinlegen lassen. Auf der Seite der BUND-Aktion #plastikfasten finden Interessierte Tipps und eine Karte von Geschäften, in denen sie verpackungsfrei einkaufen können.

2.      Fleisch-Fasten

Mit weniger Fleisch und mehr frischem Obst und Gemüse lassen sich ernährungsbedingte Gesundheitsrisiken für Übergewicht, Diabetes, Hypertonie, Gefäßerkrankungen, Krebs und Gicht reduzieren. Wer noch einen Schritt weitergehen möchte, verzichtet während der Fastenzeit auf alle tierischen Produkte, also auch auf Milch und Eier. Damit tut er nicht nur sich, sondern auch den Tieren und dem Klima viel Gutes. 70 Prozent der direkten Treibhausgasemissionen unserer Ernährung sind auf tierische Produkte zurückzuführen. Außerdem benötigt kein anderes Gut der Welt so viel Land wie die Herstellung von Fleisch- und Milchprodukten. Im Fleischatlas 2018 von BUND, Heinrich-Böll-Stiftung und Le Monde Diplomatique ist nachzulesen, dass nur 17 Prozent des Kalorienbedarfs der Menschheit durch tierische Produkte gedeckt werden – dafür aber 77 Prozent des globalen Agrarlandes benötigt werden.

3.      Regional und saisonal fasten

Auch wenn regionale Winterküche für manche etwas langweilig klingen mag – das ist sie auf keinen Fall. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Lauch-Eintopf oder einer Rosenkohl-Nudel-Pfanne? Ein guter Einstieg ist es, in den nächsten 40 Tagen, wann immer möglich, regional, saisonal, ökologisch und in der Nähe des eigenen Hauses einzukaufen.

Obst und Gemüse, das derzeit in der Umgebung wächst, muss nicht klimaschädlich um den halben Erdball in unsere Supermärkte transportiert werden. So verursacht der Flugtransport von einem Kilogramm Erdbeeren aus Südafrika nach Stuttgart rund 18 Kilogramm Treibhausgase, wie die Verbraucherzentrale Niedersachsen schreibt. Wenn im Sommer hierzulande die süßen Früchte wachsen und mit dem LKW geliefert werden können, fallen bei einer Strecke von 100 Kilometer nur etwa 370 Gramm Treibhausgase pro Kilogramm Erdbeeren an.

4.      Auto-Fasten

Wie wäre es, 40 Tage das Auto in der Garage stehen zu lassen? Das muss keine Verschlechterung an Lebensqualität bedeuten. Viele Wege lassen sich stressfreier zu Fuß, mit dem Rad oder mit Bus und Bahn zurücklegen. Auch für Urlaube ist kein Auto notwendig. Die Bahn ist oftmals schneller. Wer gleichzeitig seine Fitness steigern möchte, schwingt sich auf den Fahrradsattel.

5.      Konsum-Fasten

Sich sechs Wochen lang nur das Nötigste neu zu kaufen, spart Geld, Stress und Ressourcen. Viele Artikel für den Haushalt lassen sich selbst herstellen, so ist Olivenölseife eine richtige Allzweckwaffe im Badezimmer. In Second-Hand-Läden, bei Kleidermärkten und Tauschparties lassen sich echte Schnäppchen machen. In vielen Städten gibt es zudem Tauschläden, die unter anderem technische Geräte verleihen.

6.      Handy-Fasten

Rund 28 Prozent der befragten Smartphone-Besitzer gaben 2017 in einer Statista-Befragung an, ihr Smartphone mehr als eine Stunde am Tag zu nutzen. Die ständige Erreichbarkeit führt zu Stress und Anspannung. Kein Wunder, dass das Handy-Fasten sehr beliebt ist. Dabei schalten die Besitzer*innen das Handy komplett aus oder nutzen es nur einmal am Tag für dringende Erledigungen. Wer sein Smartphone schont, verlängert dessen Lebenszeit. Das ist gut für die Umwelt, denn die Herstellung der Geräte hat weitreichende Auswirkungen auf Menschen und Natur. Für die Produkte werden wertvolle Rohstoffe benötigt. Außerdem verbraucht ein ausgeschaltetes Handy natürlich keinen Strom.

Weitere Informationen:

 

PM Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Baden-Württemberg e. V.

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