Win-win-Situation am neuen Bahnhofplatz – Büro-Gebäude verkauft

Die Tinte unter den Verträgen war noch nicht ganz getrocknet, da wurde im Rathaus mit einem Gläschen Sekt angestoßen: Die Stadt Göppingen hatte soeben ihr im Bau befindliches Verwaltungszentrum am Bahnhof an die Kreissparkasse verkauft. Diese wiederum wird das fertige Büro-Gebäude an den Software-Entwickler und -Dienstleister TeamViewer vermieten. „Damit können wir einen Weltmarktführer in einer der modernsten Branchen über Jahre hinweg in der Hohenstaufenstadt halten“, freute sich Oberbürgermeister Guido Till nach der Beurkundung des Kaufvertrags.

Notar Felix Kuhn konnte die Erfrischung gut gebrauchen: 39 Seiten umfasste allein der Kaufvertrag, der von ihm wortwörtlich verlesen wurde. Erst danach konnten Oberbürgermeister Guido Till für die Stadt Göppingen sowie Tobias Kocherscheidt und Frank Mayer für die Kreissparkasse Göppingen die Urkunden unterzeichnen. Der wesentliche Inhalt: Die Stadt verkauft das im Bau befindliche Büro-Gebäude – ursprünglich als städtisches Verwaltungszentrum geplant – an die Kreissparkasse, diese vermietet im Anschluss die fertigen Räume an die TeamViewer GmbH. Dass die Stadt den Komplex zunächst fertigbauen wird, ist detailliert festgelegt. Entsprechend fällt auch die Kaufpreisberechnung für die etwa 9.300 Quadratmeter Bruttonutzfläche etwas komplexer aus, denn neben dem Richtpreis für das etwa 1.840 Quadratmeter große Grundstück erhält die Stadt von der KSK die gesamten, noch nicht exakt feststehenden Werkkosten erstattet – der Stadt entsteht durch den Verkauf ihres Gebäudes kein finanzieller Nachteil. „Wir kaufen zu einem marktgerechten Preis“, bestätigte Tobias Kocherscheidt, „wir werden nicht von der Stadt subventioniert.“ Und schließlich wird der Stadt ein Rück- und Vorkaufsrecht eingeräumt, um die Sanierungsziele am Bahnhof abzusichern.

Wie mehrfach berichtet, wollte die Stadtverwaltung ursprünglich ihre auf mehrere Gebäude verteilten, nicht im Rathaus befindlichen Dienststellen, an zentral gelegener Stelle in einem Städtischen Verwaltungszentrum (SVZ) barrierefrei zusammenführen. Gleichzeitig suchte das 2005 gegründete und bislang stark expandierende Unternehmen TeamViewer ein größeres Domizil. Der zuerst angedachte Neubau auf dem Staufen-Pharmazie/Müller-Areal konnte aber nicht im erforderlichen Zeitrahmen realisiert werden. Deshalb fragte die Kreissparkasse bei der Stadt an, ob sie das im Bau befindliche SVZ erwerben könne. Oberbürgermeister Guido Till und die Fraktionsvorsitzenden sowie anschließend der gesamte Gemeinderat unterstützten diese Überlegungen von Anfang an. Denn OB Till sieht eine dreifache win-win-Situation:

– Teamviewer als großer Arbeitgeber und Weltmarktführer in einer der modernsten Branchen – mit entsprechend hoher Bedeutung sowohl für die Arbeitsplatzsituation wie auch für das weltweite Image – kann auf Jahre hinaus in Göppingen gehalten werden; anderenfalls hätte eine Abwanderung nach Stuttgart gedroht.

– Das Bahnhofumfeld erhält eine hochwertige Nutzung mit hoher Frequenz für die ganze Innenstadt.

– Die Stadt kann nunmehr die städtebauliche Entwicklung des Staufen-Pharmazie/Müller-Areals in Angriff nehmen und dort, ohne finanzielle Einbußen, ein ebenso gut erreichbares SVZ mit umfassenden Bürgerservice planen und bauen.

Oberbürgermeister Guido Till, Tobias Kocherscheidt und Frank Mayer von der Kreissparkasse sowie Notar Felix Kuhn unterzeichneten die Urkunden unter den aufmerksamen Augen von KSK-Vorstandsmitglied Klaus Meissner sowie Baubürgermeister Helmut Renftle, Kämmerer Rudolf Hollnaicher, Martin Maier, Leiter des städtischen Eigenbetriebs Baulandentwicklung, und Andrea Dannenmann vom Eigenbetrieb. „Ich bin der Kreissparkasse und der Firma TeamViewer sehr dankbar, dass wir diesen, für Göppingen äußerst sinnvollen Weg gemeinsam beschreiten“, unterstreicht OB Guido Till die Bedeutung der heutigen Beurkundung.

Foto: Freude über den Vertragsabschluss: Frank Mayer und Tobias Kocherscheidt, Notar Felix Kuhn, Baubürgermeister Helmut Renftle und Oberbürgermeister Guido Till, Klaus Meissner, Rudolf Hollnaicher, Martin Maier und Sabine Prokesch (von links).

 

PM Stadtverwaltung Göppingen

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