Mitgliederversammlung des Geislinger Gewerbevereins sehr gut besucht

Rund 50 % der Mitglieder konnte der Vorsitzende des Geislinger Gewerbevereins, Günter Baur in der Straubmühle begrüßen. Ein toller Erfolg und Bestätigung für die gute Arbeit des Vorstandes.

Da in diesem Jahr keine Wahlen anstanden nahmen die Regularien mit dem Rechenschaftsbericht von Günter Bauer und dem Kassenbericht nur wenig Zeit in Anspruch. 89 Mitglieder hat der Verein, man traf sich regelmäßig und die Kasse zeichnet ein beruhigendes Guthaben aus. Größter Ausgabenposten war die Unterstützung der Geislinger Weihnachtsbeleuchtung mit gut 2.000 Euro. So war die einstimmige Entlastung des Vorstandes nur eine Formsache.

Mehr Raum nahm dann der Vortrag von Oberbürgermeister Frank Dehmer ein, der im Gegensatz zu seinem Amtsvorgänger viel Optimismus im Saal verbreitete. Sie Lage sei nicht befriedigend aber nicht hoffnungslos resümierte er die wirtschaftliche Lage Geislingens und trug vor, wo er die Zukunft Geislingens sieht.

Die Industrie hat in Geislingen keine Zukunft, die Firmen verlagern ihre Arbeitsplätze eher ins Ausland statt in Geislingen neue zu schaffen ist sich Dehmer sicher. Perspektiven bietet der Gewerbepark in Türkheim, da Gewerbeflächen in der Region Stuttgart eher knapp und teuer werden. Weiterhin sieht er ein großes Potential in der Hochschule und deshalb möchte er mit einem Gründerzentrum möglichst viele Studienabgänger in der Stadt halten.

Eindeutig spricht er sich gegen die lange favorisierte „Perlenkette“ entlang der B10 aus. Die Stadt wird mindestens zwei, mit dem Nel Mezzo drei Zentren behalten. Für ein Zusammenfügen der Zentren liegen diese viel zu weit auseinander, so Dehmer.

Das größte Potential sieht der Oberbürgermeister im Tourismus. Die Region biete mit Wander-, Fahrrad- und Erlebniswegen sowie Bädern und Besichtigungsmöglichkeiten alles, was ein Besucher fordert. Hierzu benötige die Stadt aber noch mehr Übernachtungsmöglichkeiten. Auch die Schaffung von Ferienwohnungen regte er an. Insgesamt hat der Tourismus positive Auswirkungen auch auf den Handel und die Gastronomie so dass viele Arbeitsplätze neu entstehen können. Zudem ist der Tourismus standortgebunden. Hat er sich erst einmal etabliert, so bietet er langfristig eine sichere Erwerbsgrundlage.

Eine intensive Diskussion beschäftigte sich mit der Stellung der WMF-Fabrikverkäufe und der Frage, wie man die Besucher der WMF zu einem längeren Verweilen in der Stadt bewegen könne. Ins Spiel gebracht wurde auch, dass Sonnencenter als zweiten Standort für Werkverkäufe zu etablieren. Gefordert wurde weiter eine bessere „Willkommenskultur“ für Besucher. Große Schilder an den Stadteingängen, ein besseres Parkleitsystem mit einer besseren Führung des Verkehrs weg von der B10 und zumindest zeitweise kostenlose Parkplätze waren weitere Forderungen.

Frank Dehmer regte in seinem Vortrag zudem eine engere Zusammenarbeit des Gewerbevereins mit der 5-Sterne-Werbegemeinschaft an. Hier gibt es große Schnittmengen beider Vereine. Die Stadt wird dann ihren finanziellen Beitrag leisten, versprach der Oberbürgermeister.

Günter Bauer versprach, hier zügig die Gespräche zwischenbeiden Vorständen zu forcieren.

Abschließende stellte der Stadtarchivar Hartmut Gruber den Stand der Planungen für den Kulturherbst 2015 vor, die sich mit dem Leben von Daniel Straub, dessen Geburtstag sich zum 200. Mal jährt, befasst. Er hofft, dass sich die Veranstaltungsreihe als langfristige Einrichtung und Alleinstellungsmerkmal der Stadt Geislingen etabliert. „Kultur schafft Identität“, dieses Motto könnte auch für Geislingen stehen, bekräftigte Gruber.

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