Kunst gehört zu Eislingen wie die Fils – Drei neue Kunstwerke für die Stadt Eislingen

Das neue Rathaus und der Kreisel an der Stuttgarter Straße/Mühlbachstraße haben der Stadt Eislingen gleich drei neue Kunstwerke beschert. Diese wurden beim Eislinger Kunstrundgang vorgestellt.

manuela-tirlerDie Wand des Treppenaufgangs im Rathaus ziert das Kunstwerk „Im Laufe der Zeit“ von Manuela Schwacke. Das Gedicht „Die Stadt“ von Mangalesh Debral, übersetzt und inszeniert von Tina Stroheker, empfängt die Besucherinnen und Besucher des Rathauses gleich neben der Eingangstür. Am Kreisverkehr Stuttgarter Straße/Mühlbachstraße ist die „Weed Pine I“ von Manuela Tirler aufgestellt. Initiator und Ideengeber für die Kunstwerke war Paul Kottmann vom Kunstverein.

Beim Eislinger Kunstrundgang erläuterten die Künstlerinnen Brigitte Schwacke und Manuela Tirler, sowie die „Entdeckerin“ des Gedichtes „Die Stadt“, Tina Stroheker, die Werke. Eine Stadt wird nicht nur durch historische Bausubstanzen und Kunstdenkmäler geprägt, sondern gerade durch innere Werte und Besonderheiten. „Und hier hat Eislingen unheimlich viel zu bieten,“ so Oberbürgermeister Klaus Heininger, der sich auf viele Diskussionen und anregende Gespräche zu den Kunstwerken freut.

 

 

„Im Laufe der Zeit“

Brigitte Schwacke hat zu ihrem Werk das Wegenetz Eislingens inspiriert. Dafür hat sie das System abstraktiert und in einer Handzeichnung übersetzt. Diese wurde dann auf das Metall übertragen. Das Kunstwerk soll nicht sofort beim Betreten des Hauses klar werden, sondern sich aus verschiedenen Perspektiven immer wieder neu darstellen. Die architektonische Trennung durch den Handlauf der Treppe, beschreibt exakt den Verlauf der Fils durch die Stadt. Brigitte Schwacke ist wichtig, dass das Kunstwerk allen Menschen der Stadt zugänglich ist und sie dabei die Chance erhalten, sich zu verorten und historische Stadtstrukturen zu erfahren. Das Kunstwerk ist durch Fragmente zusammengefügt und kann bei Bedarf auch erweitert werden. Durch den Abstand zur Wand erfährt die Arbeit, verstärkt durch die Schatten, eine 3-Dimensionalität.

 

„Weed Pine I“

Vor dem Hintergrund der Aussage der Bildhauerin Gerlinde Beck „Abstraktion ist für mich nicht das Gegenteil der Natur, sondern eine Steigerung, die die Natur den Menschen abfordert“, fertigt Manuela Tirler ihre Kunstwerke. Derzeit befindet sie sich auf dem Weg, ihre Arbeiten immer stärker zu vereinfachen. Auch durch die „Weed Pine I“ wird die Struktur der Natur zitiert. Sie stellt den Schatten einer Pinie dar und soll wie eine lebendige Zeichnung aus feinen und kräftigen Linien wirken, die mit dem Licht spielen. Dennoch ist dieses Werk sehr ruhig. Als „geordnetes Chaos im Kreisverkehr“ sieht Manuela Tirler ihr Kunstwerk an der Stuttgarter Straße/Mühlbachstraße. Die Plastik soll ein Ausschnitt aus der Landschaft sein. Stadt und Natur gehen hier eine gewisse harmonische Verbindung ein.

 

„Die Stadt“

Ich sah die Stadt und lächelte

und ging hinein.

Wie kann man hier nur leben,

fragte ich mich

und ging nie wieder weg.

Als Tina Stroheker dieses Gedicht des indischen Poeten Mangalesh Dabral zum ersten Mal hörte, dachte sie sofort an Eislingen. Nach mehreren positiven Rückmeldungen bei Vorträgen hat sie sich dazu entschlossen, Oberbürgermeister Klaus Heininger dieses Gedicht als Installation für das neue Rathaus vorzuschlagen. Diese Installation zeigt ihr, dass der Poetenweg keine Angst hat, sich zu verändern und dass die Stadt Eislingen mit Humor auf sich blicken kann. Die Idee, das Gedicht mit einer Folie auf Glas darzustellen, stammt von Paul Kottmann. Durch diese Installation sieht man die Wirklichkeit hinter der Kunst. Das Gedicht ist eine Huldigung an kleinere, weniger glamouröse Orte, welche aber für viele Menschen sehr gute Lebensorten sind.

Der Poet Mangalesh Dabral wird am 18.10.2016 im Rahmen einer Lesereise für zwei Lesungen in Eislingen sein.

Foto (Urheber: PSE): Die Künstlerin Manuela Tirler vor ihrem Kunstwerk „Weed Pine I“ am Kreisel Stuttgarter Straße/Mühlbachstraße

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