Vielfältige kommunale Klimaschutzprojekte im Kreis

Beim Austausch der regionalen Klimaschutzaktivitäten zeigten die Kommunen des Landkreises diverse Handlungsmöglichkeiten auf dem Weg zur klimaneutralen Kommune auf.

Die Städte und Gemeinden im Kreis haben die Dringlichkeit von Energieeffizienzmaßnahmen und Klimaschutzaktivitäten zur nachhaltigen Zukunftssicherung erkannt. In der letzten Woche trafen sich sieben Bürgermeister sowie etwa 40 Vertreterinnen und Vertreter des Kreistags, der kommunalen Gemeinderäte und der lokalen Agenda Gruppen, um sich über ihre Erfahrungen und Ergebnisse im Bereich des kommunalen Klimaschutzes auszutauschen. Zu der Veranstaltung hatte das Landratsamt geladen. Landrat Edgar Wolff sprach in seiner  Begrüßungsrede davon, dass es wichtig sei: „Die vielfältigen Möglichkeiten des Klimaschutzes aufzuzeigen und weitere Gemeinden für Klimaschutzprojekte zu motivieren, um das gemeinsame Klimaschutzziel zu realisieren.“

Luftbild

Foto: Sanierungen der kommunalen und privaten Immobilien fördern die nachhaltige Stadtentwicklung

Mit Best-Practice-Beispielen warteten die Herren Bürgermeister Matthias Wittlinger, Stadt Uhingen, Hans-Rudi Bührle, Gemeinde Bad Boll sowie Franz Wenka, Gemeinde Börtlingen, auf. Sie alle haben entsprechend ihrer Voraussetzungen vor Ort bereits erfolgreich erste Klimaschutzprojekte durchgeführt. Positive Effekte hinsichtlich Energieverbrauch und Kosteneinsparung ließen sich vor allem durch die Verstetigung von Klimaschutzmaßnahmen, wie dem kontinuierlichen Energiemanagement und der Energieberichterstattung generieren.

Wer aufgrund der Gemeindegröße kein eigenes Energiemanagement stemmen kann, dem empfiehlt Bürgermeister Hans-Rudi Bührle den Zusammenschluss mit weiteren Gemeinden. So hat die Gemeinde Bad Boll, die das Energiemanagement gemeinschaftlich mit acht weiteren Voralbgemeinden betreibt, in den letzten Jahren nicht nur Energiekosten vermieden, sondern auch viele wertvolle Anregungen erhalten. Beispielsweise wird die Pumpe der Bad Boller Kläranlage mittlerweile durch Eigenstrom aus der Photovoltaikanlage betrieben.

Als eine von drei Pilotgemeinden im Kreis hat die Stadt Uhingen am Projekt Coaching kommunaler Klimaschutz teilgenommen. Unter Leitung der Energieagentur Landkreis Göppingen wurde durch eine umfangreiche Checkliste und in Workshops mit Politik, Verwaltung und Bürgern die zukünftige Klimaschutzstrategie für Uhingen erarbeitet. Die individuell auf die Stadt zugeschnittenen Maßnahmenempfehlungen gehen jetzt in die Umsetzung. So wird laut Bürgermeister Matthias Wittlinger zur Verstetigung des Klimaschutzprozesses ein Energieteam installiert, in welchem auch Mitglieder der Lokalen Agenda vertreten sein werden.

Auch die Gemeinde Börtlingen hatte sich die Frage gestellt, inwiefern eine Kommune ihrer Größe zum Klimaschutz beitragen kann, wo doch andere Themen wie die Innenstadtentwicklung meist höhere Priorität genießen. Bürgermeister Franz Wenka hat für seine Kommune eine Antwort gefunden: Die Durchführung eines Integrierten Quartierskonzeptes mit der Energieagentur Landkreis Göppingen. Das mit 65 Prozent bezuschusste Projekt fördert durch die energetische Untersuchung  kommunaler und privater Gebäude sowie die individuelle Energieberatung den Werterhalt der Gebäude im Quartier. Durch die Aktion konnte im ausgewählten Quartier die Sanierungsquote von durchschnittlich ein auf acht Prozent gesteigert werden. Die lobenden Worte der Bürgerschaft gegenüber dem Gemeinderat für die Unterstützung beim Immobilienerhalt, waren laut Bürgermeister Wenka ein weiterer positiver Nebeneffekt.

Wie der Landkreis und die Energieagentur des Landkreises die Kommunen beim Klimaschutz unterstützten, präsentierte der Geschäftsführer der Energieagentur, Timm Engelhardt. Neben Schulungen für Hausmeister kommunaler Liegenschaften, welche die Energieagentur im Auftrag des Landratsamtes den Gemeinden kostenlos anbietet, stellte Timm Engelhardt auch Maßnahmen zur Sensibilisierung der Bürger für das Thema Energieeinsparung vor. Beispielsweise erhalten die Kommunen monatlich Energiespartipps, welche sie in Gemeindeblättern und auf der Homepage als Information für die Haushalte einstellen können. Im Detail berichtete Timm Engelhardt noch über den Infrastrukturplan, der die Gemeinden bei der ganzheitlichen Betrachtung von Stadtentwicklungsprozessen unterstützt.

Ferner stehen die Mitarbeiter der Energieagentur als auch die Leiterin der Geschäftsstelle Klimaschutz, Frau Cathleen Sommer, den Kommunen als Ansprechpartner zur Verfügung und stellen die gemeindespezifischen Ergebnisse des Klimaschutzkonzeptes sowie kommunalspezifische Handlungsempfehlungen gerne im Gemeinderat vor. Anfragen hierzu können interessierte Gemeinden an Frau Sommer (Tel.: 07161 202-910, E-Mail: c.sommer@landkreis-goepppingen.de) richten.

PM

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