Sport sprengt Grenzen – Kunstprojekt zum Jubiläumsjahr des TSV Adelberg-Oberberken – Kultur- und Kunstverein Adelberg kooperiert erstmals mit Sportverein

„Vereinsübergreifende Verbindungen schaffen und erleben, die scheinbar getrennten Welten von Sport und Kunst in ansprechender Weise zu verbinden – das ist das Ziel unserer spannenden gemeinsamen Projekte, die wir aus Anlass des 125-jährigen Jubiläums des TSV Adelberg im April in Adelberg durchführen.“ Dies gaben die Vorsitzende des Kultur- und Kunstvereins Adelberg, Bürgermeisterin Carmen Marquardt und der 1. Vorsitzende des TSV Adelberg-Oberberken, Thomas Schmidt, am Montag (4. April 2016) in Adelberg bekannt. „Vieles haben die Akteure in Sport und Kunst gemeinsam: Die enorme Leidenschaft und Hingabe, mit der sie ihre Ziele verfolgen, die Beharrlichkeit und Ausdauer auch bei Misserfolgen und Enttäuschungen – aber auch die Begeisterung, mit der sie ihre Passion ausüben.“

Britta Ischka (Leiterin des Bereichs „Ausstellungen“ im Kunstverein) sowie Lisa Schumacher und Martha Steinmeyer (TSV Adelberg-Oberberken) haben gemeinsam mit weiteren Akteuren der beiden Vereine die Grundlagen für das Konzept „Sport sprengt Grenzen“ erarbeitet.  Eine Zusammenarbeit der beiden Vereine erfolgt dabei bei drei Veranstaltungen:

Matinee am 10. April 2016 in der TSV-Halle in Adelberg

Im Anschluss an den Ökumenischen Gottesdienst aus Anlass des Jubiläumsjahres – unterstützt durch die Schurwald-Trachtenkapelle Adelberg – hat im Rahmen einer Matinee der Maler und Grafiker Ulrich Zeh bereits über seine Verbindung von Sport und Kunst gesprochen und dabei Bilder aus seinen Werken hierzu präsentiert. Ulrich Zeh war selbst als Jugendlicher erfolgreicher Leichtathlet.

Kunstausstellung „Sport ● Kunst ● Positionen“ vom 22. April bis 29. Mai 2016 in der Klostervilla in Adelberg

Präsentiert werden in der Ausstellung Werke von Ulrich Zeh (geb. 1946), Fritz
Genkinger (geb. 1934) und Birgit Schübelin (geb. 1966). Die drei Künstler setzen sich in unterschiedlicher Weise mit dem Thema Sport auseinander:

Bei Ulrich Zeh stehen nach einer Beschreibung von Reinhard Döhl „abgebildete Bewegung und Bewegung des Abbildens in einem wechselseitigen Spannungsverhältnis. Sein Blick als ehemaliger Leistungssportler ist kritisch: die Ambivalenz wird sichtbar gemacht, aber auch die unglaubliche Euphorie, wenn die Grenzen des Körpers überwunden werden.“

Fritz Genkinger transformiert Fußball in eine Metapher für das Leben selbst in seiner Polarität: ein Kampfspiel, verschiedene Mannschaften, Verlieren und Gewinnen – mit Toren, Punkten, Fouls, Abseits und roten Karten. Der Tormann, ganz bei sich und doch ganz Auge, wird zum Torhüter.

Birgit Schübelin, sportlich u.a. bei Radmarathons aktiv, ist in beiden Bereichen zu Hause. Ihre Zeichnungen werden in wie folgt charakterisiert: „Sie verbinden das Messbare mit dem Nichtmessbaren. Sie erzeugen eine Körperrepräsentation, die zum einen auf harten Messdaten (Herzfrequenzen) beruht und zum anderen, wie alle Kunst, auf deren unbeschreiblicher Interpretation“ (Lori Waxmann)

Die Ausstellung wird am 22. April 2016, 19:30 Uhr, in der Klostervilla eröffnet. Die Eröffnungsrede hält die Kunsthistorikerin Veronika Adam, die ebenfalls selbst Sporterfahrung als Marathonläuferin hat.

Die Ausstellung ist bis 29. Mai 2016 jeweils am Freitag, Samstag und Sonntag sowie an Feiertagen von 14:00 Uhr bis 18:00 geöffnet. Die Finissage mit Künstlergespräch findet am 29. Mai, 17:00 Uhr, statt.

Britta Ischka und Lisa Schumacher freuen sich auf viele Besucher – auch aus den beiden Vereinen.

Mitmachperformance am 24. April 2016, ab 9.30 Uhr beim Sportgelände
Jauchert in Adelberg

Unter dem Motto „Was wir uns auf die Fahnen schreiben“ findet während des 1. Sichtungsturniers für Mädchen in Adelberg den ganzen Tag über auf der parkplatznahen Wiese beim TSV-Gelände eine interaktive künstlerische Mitmachaktion des TSV Adelberg-Oberberken mit der Stuttgarter Malerin und Performancekünstlerin Kerstin Schaefer statt. Das Sponsoring dieser Mitmachperformance hat in vollem Umfang die Firma Abbund GmbH Adelberg übernommen. Alle Interessierten, Angehörige der Sportlerinnen, Besucher, Nachbarn, Kinder und Jugendliche sind eingeladen, auf einem Aktionsfeld mit Unterstützung der Künstlerin eine Riesenfahne anlässlich des 125-jährigen TSV-Jubiläums als Gemeinschaftsprojekt zu gestalten.

Lisa Schumacher und Britta Ischka: „Jung und Alt sind willkommen und können sich künstlerisch betätigen. Das notwendige Material ist vorhanden – gut wäre es nur, alte Hemden als ‚Malerkittel‘ mitzubringen! Wir hoffen auf viele, die sich beteiligen.“  Dabei wird es auch eine Grillstation sowie Getränke und Kaffee und Kuchen geben.

Die Performancekünstlerin  verweist auf die lange Tradition und historische Bedeutung des Gestaltens von Fahnen, z.B. die liebevoll von Hand bemalten Revolutionsfahnen aus der 1848er-Revolution, die im Haus der Geschichte in Stuttgart zu sehen sind. „Wir sind gespannt, was sich der TSV Adelberg-Oberberken und seine Besucher auf die Fahne schreibt“, so Schumacher und Ischka.

Bürgermeisterin Carmen Marquardt und TSV-Vorsitzender Thomas Schmidt abschließend: „Die Fahne, die bei dieser außergewöhnlichen Aktion entstehen wird, ist ein Unikat. In der Welt der Fahnen von Sportvereinen ist dies einzigartig. Es wäre ein schönes Geschenk für den TSV zu seinem Vereinsjubiläum, wenn wir viele Besucherinnen und Besucher zu den Veranstaltungen begrüßen können. Sport verbindet und Kunst verbindet – beide haben aber auch eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe und Verantwortung. Wir wollen beides verbinden und wir wollen damit auch ein Zeichen setzen und Horizonte erweitern in einer Zeit, in der vieles in unserer Gesellschaft in Bewegung geraten ist.“

PM

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