Göppingen: OB Till informierte über Gespräche

Im nicht-öffentlichen Teil der gestrigen Gemeinderatssitzung informierte Oberbürgermeister Guido Till über Gespräche der Business-Park Göppingen (BPG) GmbH, die zu 90 Prozent der Hohenstaufenstadt gehört, mit der Firma MAG über den Kauf des insgesamt rund 48.000 Quadratmeter großen Boehringer-Areals.

Oberbürgermeister Guido Till stimmte den Gemeinderat zu Beginn der gestrigen nicht-öffentlichen Sitzung auf einen „Sachverhalt mit größerer Tragweite“ ein: Der Aufsichtsrat der BPG, einem Gemeinschaftsunternehmen der Stadt Göppingen mit der L-Bank, habe die Geschäftsführung beauftragt, mit der Firma MAG über den Kauf des ehemaligen Boehringer-Areals entlang der Stuttgarter Straße in Göppingen zu verhandeln. Ziel sei eine sehr hochwertige Entwicklung der Fläche für produzierendes Gewerbe. Till konnte zum derzeitigen Verhandlungsstand keinen Preis nennen; derzeit werde ein aktuelles Altlastengutachten erstellt. Der Rathauschef kündigte aber an, zu gegebener Zeit dem Gemeinderat eine städtische Beteiligung, zum Beispiel in Form eines zinsgünstiges langfristiges städtisches Darlehen an die BPG vorzuschlagen, da die Kommune günstigere Konditionen auf dem Kapitalmarkt erhalte als eine GmbH.

2014 wurden Entwicklung und Produktion in das MAG-Werk Eislingen verlegt; bis Ende 2016 werden nur noch circa 10.000 Quadratmeter des Göppinger Geländes für Reparaturen und als Lager genutzt. Ein renommiertes Vermarktungsinstitut wurde deshalb von MAG beauftragt, die Fläche auch überregional an Investoren anzubieten; dieses Vorgehen führte aber zu keinem Erfolg. Anschließende Gespräche mit einem regionalen Entwickler wurden ebenfalls erfolglos eingestellt. Daraufhin trat die BPG an das Unternehmen MAG heran, die das Areal zeitnah verkaufen möchte und aktuell ausschließlich mit der BPG verhandelt. „Wir haben niemanden von der Seite aus dem Geschäft herausgegrätscht“, beugte OB Till, zugleich BPG-Aufsichtsratsvorsitzender, einer Legendenbildung vor.

Von den rund 48.000 Quadratmetern wurden etwa 38.600 Quadratmeter für Produktion und Lager sowie als Büro- und Sozialflächen genutzt. Das Boehringer-Areal ist in seiner Gesamtheit als Kulturdenkmal eingestuft; das Werk 2 mit Bausubstanz aus den Jahren 1908 bis 1930 sowie der Fassadenvorbau bei Werk 3 und das Verwaltungsgebäude entlang der Stuttgarter Straße stehen unter Denkmalschutz. Dies mache die künftige Nutzung und damit die Vermarktung diffizil, führte Guido Till aus. Da die Stadt zudem ein starkes Interesse an einer hochwertigen Entwicklung des Standortes habe, liege eine Vermarktung durch die Business-Park Göppingen GmbH nahe: „Die BPG-Geschäftsführer Martin Maier und Rudolf Hollnaicher haben in den letzten zehn Jahren im Stauferpark bewiesen, was sie können.“ Dort stünden neben kleineren Restflächen nur noch 40.000 Quadratmeter Gewerbefläche zur Verfügung. Angesichts der sehr guten Arbeit im Stauferpark mit vielen auch komplizierten Ansiedlungen traue er den beiden BPG-Geschäftsführern die Entwicklung und Vermarktung des Boehringer-Areals zu. Das Stadtoberhaupt stimmte den Gemeinderat aber auch gleich auf eine längere Entwicklungsphase ein: „Das Boehringer-Areal ist so wertvoll, dass nachhaltige Verkäufe statt schneller Vermietungen das Ziel sind“, so Till. „Dafür sollten wir uns zehn bis 15 Jahre Zeit geben.“ Produktion, Forschung und Entwicklung seien die Themen, nicht Logistik oder ähnliches. Die BPG verfüge über das erforderliche Knowhow; zudem würde ein Erwerb durch die GmbH die städtische Liquidität nicht einschränken. „Angesichts der seriösen Verhandlungen werden wir seriöse Verträge vorlegen können“, schloss Oberbürgermeister Guido Till seine Ausführungen.

PM

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