Göppingen: Eine Reise im Zeichen der Städtefreundschaft

Der starke Andrang von Flüchtlingen nach Österreich und Deutschland war auch Thema während der Delegationsreise zur Festsitzung in der niederösterreichischen Partnerstadt Klosterneuburg. Im Mittelpunkt standen aber die persönlichen Begegnungen und Gespräche.

Eine Reise im Zeichen der StädtefreundschaftAlljährlich reist eine Delegation aus Gemeinderatsmitgliedern und Verwaltungsmitarbeitern zur Festsitzung nach Klosterneuburg, um die im Herbst 1971 geschlossene Städtepartnerschaft zwischen der Hohenstaufen- und der Babenberger Stadt auch auf offizieller Ebene mit Leben zu erfüllen. Neben zahlreichen Gesprächen mit Vertretern des Klosterneuburger Kommunalparlaments, der Stadtverwaltung und Vereinsvertretern stand auch eine Fahrt ins Wiener Parlament auf dem Programm. Dort führte Johannes Schmuckenschlager, Zwillingsbruder von Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager und seit Dezember 2008 Nationalrat, durch das in den Jahren 1874 bis 1883 erbaute Gebäude. Das Parlament erinnert an einen antiken griechischen Tempel. Architekt Theophil Hansen erinnerte damit an die Wiege der Demokratie, die in Griechenland stand. In Klosterneuburg wurde anschließend die Sektkellerei Inführ besichtigt, nach eigenen Angaben die meistprämierte Sektkellerei Österreichs. Die Wurzeln des traditionsreichen Unternehmens reichen in das 19. Jahrhundert zurück. Aufbauend auf eine über 100-jährige Erfahrung wird der Sekt ausschließlich aus österreichischen Spitzenweinen erzeugt. Gastronomie bestimmte auch den nächsten Besichtigungspunkt: Vizebürgermeister a. D. Fritz Kaufmann, der Städtepartnerschaft tief verbunden, führte die Gästegruppe im Stadtmuseum durch die von ihm initiierte Ausstellung „Vom Anker zum Zwergesel“, die sich mit der Geschichte der Gasthäuser in Klosterneuburg beschäftigt.

Auf der Festsitzung des Klosterneuburger Gemeinderats ging Bürgermeister Schmuckenschlager schwerpunktmäßig zwei Fragen nach: Was ist unsere Heimat? Ist unsere Heimat dem Untergang geweiht? BM Schmuckenschlager erinnerte in seiner Festrede an die Vertreibungs- und an die damit verbundenen Flüchtlingswellen, die sich seit Jahrhunderten durch die Geschichte der Menschheit ziehen – und die noch nie zum Untergang des Abendlandes oder zum Untergang Europas geführt haben. Auch in Klosterneuburg stellen die vielen Flüchtlinge die Menschen und ihre Kommune vor Herausforderungen, die mit Mut und mit Zuversicht tatkräftig angepackt werden. So erhielt bei den Ehrungen, fester Bestandteil jeder Festsitzung des Klosterneuburger Gemeinderats, der Verein „Klosterneuburg hilft“ den Sozialpreis 2015 – die Facebook-Gruppe wurde im November 2014 gegründet und hat binnen Jahresfrist mehr als 1.600 Mitglieder gewonnen. Unter den Geehrten befand sich auch Göppingens Museumsleiter und Stadtarchivar Dr. Karl-Heinz Rueß, der angesichts seiner langjährigen Verdienste um die Städtepartnerschaft mit der Goldenen Ehrenplakette der Stadt Klosterneuburg ausgezeichnet wurde.

PM

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