Albershausen: Vorerst kein Wasser auf dem Krone-Areal – Gemeinderat entscheidet sich für die langfristige Lösung

Das Gremium folgte nach zähem Ringen mehrheitlich dem Vorschlag des Bürgermeisters, die Entscheidung über ein wasserführendes Element im Rathausumfeld bis zum 2. Bauabschnitt, der das Gebiet Richtung Kirchstraße umfasst, zurückzustellen.

Mit knapper Mehrheit hatte der Gemeinderat Anfang Oktober den Planer Harald Fischer beauftragt, die Integration eines Wasserspiels im Rathausumfeld zu untersuchen. Dieser konnte den Räten jedoch ein wasserführendes Element – egal in welcher Ausführung und Dimension – nicht empfehlen, wenngleich sich, so der Hinweis des Bürgermeisters, durch die Kosten eines Wasserspiels in Höhe von rund 80.000€ bis 100.000€ das Planungshonorar entsprechend erhöhen würde.

Vor dem Rathaus würde eine attraktive Wasser-Fontänen-Reihe zwar lärmabschirmend wirken, würde aber in unmittelbarer Nähe zur Bundesstraße eine nicht vertretbare Gefährdung der dort mit Sicherheit spielenden Kinder bedeuten, unabhängig von der Rutschgefahr im begehbaren Bereich. Außerdem wies Harald Fischer auf den immens hohen Pflege- und Unterhaltungsaufwand hin, der sich durch die sich ständig bildenden Algen nie vermeiden lassen werde. Installiere man ein Wasserspiel nicht vor dem Rathaus, sondern in der geplanten Grünzone direkt neben dem Rathaus, könne man diesen Nachteil auch nicht ausschließen. Deshalb war der Planer der Auffassung, ein wasserführendes Element erfülle seinen Zweck im ruhigeren Bereich des Rathausumfeldes zur Kirchstraße hin. Seiner Meinung nach sollte im ersten Abschnitt des Rathausumfeldes nicht „alles auf einmal“ umgesetzt werden, eine Gestaltung der Ortsmitte müsse sich schrittweise entwickeln. Deshalb schlug der Rathauschef vor, die Frage des Wasserspiels momentan nicht abschließend zu entscheiden, sondern diese Überlegung bis zum 2. Bauabschnitt zurückzustellen, um eine strategisch und wirtschaftlich sinnvolle, aber auch ansprechende, kreative Gestaltung des Rathausumfeldes zu erreichen.

Mit der Überlegung, das Wasserspiel später im Bereich Richtung Kirchstraße zu integrieren konnte sich Gemeinderat Martin Kaess (FWS) überhaupt nicht identifizieren. Für ihn war ein Wasserspiel vor dem Rathaus ein unverzichtbares Muss, Wasser im Gebiet Richtung Kirchstraße bezeichnete er als kontraproduktiv, während sein Fraktionsvorsitzender, Gemeinderat Hermann Weiler (FWS) versuchte, einen Kompromiss der widerstreitenden Interessen im Wege einer Wassersäule zu finden, um einerseits ein Spielobjekt zur Verfügung zu stellen und andererseits den Unterhaltungsaufwand zu minimieren. Gemeinderat Uwe Seitz (FWS) führte ins Feld, der Platz im vorderen Bereich solle für Veranstaltungen dienen, aber gleichzeitig sei es unverzichtbar, Attraktivität bieten, um keinen toten Platz zu bauen. Er konnte sich deshalb ein Wasser-Element im Grünbereich vorstellen.

Gemeinderätin Sandra Hildebrandt (CDU) verwies auf die Argumentation von Gemeinderat Martin Kaess. Sie plädierte für „Wasser zum Anfassen“ vor dem Rathaus, im Blickpunkt der Öffentlichkeit und nicht versteckt im rückwärtigen Bereich. Um das wasserführende Element nicht ganz sterben lassen zu müssen, schlug sie vor, die entsprechenden Anschlüsse und Vorrichtungen mit geringem finanziellem Aufwand jetzt schon zu installieren, um die entsprechende Einrichtung später problemlos ohne größeren Eingriff in die Platzgestaltung nachrüsten zu können. Weiterhin verwies die Gemeinderätin auf die Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten mit Wasser, die doch sicher auch eine Möglichkeit biete, die die Albershäuser Gegebenheiten berücksichtige.

Gemeinderat Andreas Hedrich (BWV) hingegen schloss sich der Meinung des Bürgermeisters an, auch sein Fraktionskollege Heiko Biedebach (BWV) wollte keine Kompromiss-Lösung im ersten Bauabschnitt, sondern sah die strategische Umsetzung im 2. Bauabschnitt als die sinnvollste Vorgehensweise an.

Für eine sofortige Umsetzung eines Wasserspiels auf dem Krone-Areal stimmten vier Gemeinderäte, ein Ratsmitglied enthielt sich. Die Mehrheit der Gemeinderatsmitglieder war dagegen, weshalb dieser Antrag nicht angenommen wurde. Drei Gremiumsmitglieder votierten bei der Abstimmung dafür, in der Ausschreibung vorbereitende Maßnahmen für ein wasserführendes Element aufzunehmen, zwei Mitglieder enthielten sich. Auch dieser Antrag wurde von der Mehrheit der anwesenden Gremienmitglieder abgelehnt.

Bei zwei Enthaltungen stimmte der Gemeinderat schlussendlich der vorliegenden Ausführungsplanung (ohne Wasserspiel) zu, wobei über die Aufstellung von Spielgeräten zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen soll.

Die nun beschlossene Ausführungsplanung sieht eine Gliederung des Platzes in drei Bereiche vor:

 

  1. Anlage eines Parkplatzes mit 19 Stellplätzen mit Anbindung an die Schlierbacher Straße
  2. Grünbereich direkt vor der Südseite des Rathauses mit anschließender Pflasterfläche als Erweiterung des bestehenden Rathausplatzes
  3. Anlage einer Boulefläche und Rasenfläche als „Festwiese“ in Richtung Anwesen Kirchstr. 7. Ein gepflasterter Fußweg soll die Kirchstr. mit dem Parkplatz verbinden.

 

Das vom Planer vorgestellte Lichtkonzept beinhaltet die blendfreie Beleuchtung des Rathauses sowie Bodenstrahler im Pflanzbereich, sodass eine szenische Beleuchtungsatmosphäre entsteht. Zur Gliederung des Platzes werden Lichtlinien im Boden eingesetzt. Der Parkplatz wird konventionell beleuchtet.

Mit den Bauarbeiten soll im Frühjahr 2016 begonnen werden, die Bauzeit wird voraussichtlich in etwa ein halbes Jahr in Anspruch nehmen.

PM

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