Kreispolitischer Stammtisch mit Peter Hofelich: „Daseinsvorsorge im Kreis gehört in kommunale Hand !“

„Überraschend lebhaft“ konnte man in Anlehnung an das Landkreis-Motto den von Kreisrat Peter Hofelich vergangene Woche spontan angebotenen kreispolitischen Stammtisch nennen. „In den letzten Jahren gibt es im Kreis Göppingen eine Menge  Kontroversen. Wir müssen aber raus aus den Befindlichkeiten und benötigen klare Perspektiven, insbesondere  für die Kreis-Zukunftsaufgaben bei ÖPNV, Ver- und Entsorgung, Gesundheit, Bildung und Arbeitsplätzen !“ , sagt er und ist überzeugt: „Zukunft erkennt man nicht im Rückspiegel!“ Ein roter Faden und Tenor der über 2-stündigen Diskussion im Salacher ‚Glashaus‘: Bei den genannten Aufgaben gilt es, die kommunale Verantwortung des Landkreises zu bewahren und wieder auszubauen !

Peter Hofelich, Kreisrat aus dem Wahlkreis Eislingen-Ottenbach-Salach, stieg jeweils mit einigen Informationen zu den Sachthemen ein. Kliniken: Nach der grundsätzlichen Entscheidung gelte es nun, den stationären Standort Göppingen mit Aufgaben anzureichern, die über das Kreisgebiet hinaus einen Einzugsbereich bedeuten. Und beim ambulanten Standort Geislingen gebe es mit Kurzzeitpflege, sozialen Diensten und Arzt-Praxen bereits gute Schritte in Richtung eines Gesundheits-Campus. Michael Till: „Früher war ein Bett 2 Wochen belegt, heute ein paar Tage. Und es gibt Personalmangel. Wir sind im Wandel!“ Wichtig für die SPD: Guter Umgang mit dem Personal und Qualifizierung.

Müllheizkraftwerk: Der Kreisrat schilderte die Abläufe hin zu einer möglichen Re-Kommunalisierung. Die Runde war aber unzufrieden damit, was in der Landkreisverwaltung dazu unternommen wird. Im Blick auf das Zusammenwirken von Müllverbrennung und Fernwärme fragte Martin Hommel: „Hat der Landkreis eine Wärme-Strategie? Wann, wenn nicht jetzt?“ Im Blick auf die Wasserversorgung der Zukunft, mahnte Hartmut Rieker: „Versorgung und Entsorgung mit Wasser müssen wir in öffentlicher Hand haben“. Denn bedrohlich nahe ist schon, daß Wasser zur ‚Ware‘ wird und es dafür einen Markt gibt.

ÖPNV: Hofelich schilderte die Fortschritte mit der VVS-Vollmitgliedschaft, dem echten Halbstundentakt auf der Schiene und jüngst dem Deutschland-Tarif. Unzufrieden war er mit dem zur Beschlussfassung anstehenden Nahverkehrsplan, welcher gerade für Salach praktisch nichts bringe. Aber auch für die nötigen strukturellen  Veränderungen vor dem Hintergrund des Klimawandels nicht ambitiös genug seien. „Ein besseres Angebot, etwa mit dem Halbstundentakt bei Bussen, wird Nachfrage nach sich ziehen. Die Frage ist doch heute eher, ob wir es uns leisten können, zu wenig zu tun“, kommentierte er die abwehrende Haltung der CDU. Die Runde interessierte sich für die Machbarkeit des ‚Boller Bähnle‘ das bis Kirchheim durchgebunden werden kann. „Eine Chance für unseren Landkreis, die im Miteinander ergriffen werden sollte!“

Schließlich Arbeitsplätze und Bildung: „Der SPD ist ein qualitativ hochstehendes berufliches Schulwesen im Landkreis ein großes Anliegen. Die Transformation in der Automobilwirtschaft, die neuen Berufe mit Digitalisierung und die grossen Bedarfe bei Dienstleistungen in Gesundheit, Alter und Betreuung werden wir nur mit qualifizierten gut bezahlten und gewertschätzten Beschäftigten erreichen. Es bleibt zu hoffen, daß diese größte Aufgabe im Landkreis auch von politischen Akteuren wie der Bürgerschaft insgesamt  erkannt wird !“, so der über viele Jahre in Führungspositionen der Wirtschaft tätige Kreisrat.

PM SPD Salach

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