Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke im Landkreis Göppingen

Bereits im September 2022 hat das Gesundheitsamt über erste Funde der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus) im Landkreis Göppingen berichtet. Die auffällig schwarz-weiß gemusterte Stechmücke mit einer Körpergroße von ca. 3 – 10 mm wurde im vergangenen Herbst in Uhingen-Holzhausen gesichtet.

Die Asiatische Tigermücke stammt ursprünglich aus Südostasien, verbreitet sich inzwischen jedoch durch Handel und Reisen weltweit. Inzwischen findet sie auch in Deutschland passende klimatische Bedingungen, die ihre Verbreitung begünstigen. Sie ist dämmerungs- und tagaktiv, sehr aggressiv und kann bestimmte Viren wie das Dengue-, Chikungunya- sowie Zika-Virus übertragen, welche zu schweren Erkrankungen führen können.

Die Wahrscheinlichkeit, dass es derzeit in Deutschland zu einer Übertragung der Viren durch die Asiatische Tigermücke kommt, wird von den Wissenschaftlern derzeit als sehr gering eingeschätzt, da hierzu gleichzeitig menschliche Erkrankungsfälle auftreten müssen.

Um einer weiteren Verbreitung, sowie der Etablierung von Populationen der Asiatischen Tigermücke entgegenzuwirken, bitten wir um die Mitarbeit der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis.

Die einfachste Maßnahme, um die Ausbreitung der Asiatischen Tigermücken zu verhindern, ist die Beseitigung von Brutmöglichkeiten. Zu den bevorzugten Brutstätten der Asiatischen Tigermücke gehören alle Arten von kleinen und stehenden Wasseransammlungen im Garten. Diese entstehen beispielsweise in Blumentopfuntersetzern, Gießkannen, Eimern, Planschbecken oder verstopften Dachrinnen. Da die Eier Trockenheit und auch kalte Winter überstehen können, sollten die Behältern nach dem Auskippen des Wassers gründlich gereinigt werden. Um erneute Wasseransammlungen zu verhindern, empfiehlt es sich, alle Behältnisse umgedreht oder wenn möglich unter einem Dach zu lagern.

Vogeltränken sind keine Gefahr, solange das Wasser wöchentlich gewechselt wird.

Regentonnen sollten vollständig abgedichtet werden. Sollte dies nicht möglich sein, empfiehlt es sich, statt einem Deckel ein Moskitonetz als Abdeckung zu verwenden. Dabei ist darauf zu achten, dass das Netz straff gespannt ist und nicht im Wasser liegt, sodass sich auf dem Netz kein Wasser ansammeln kann. Alternativ kann das Wasser in den Regentonnen mit einem biologischen Wirkstoff auf Basis von Bacillus thuringiensis israelensis (B.t.i.), der gezielt Stechmückenlarven abtötet, behandelt werden. Hier empfiehlt es sich, B.t.i.-Tabletten einzusetzen, die im Handel erhältlich sind.

Teiche und Fließgewässer stellen keine Gefahr dar, da sie nicht als Brutstätte genutzt werden.

Die Asiatische Tigermücke ist immer kleiner als eine 1-Cent-Münze. Sie ist schwarz mit weißen, prägnanten Streifen auf Körper und Beinen. Das letzte Glied der Hinterbeine ist immer weiß. Sie ist entgegen anderer Mückenarten, die vor allem zur Dämmerung aktiv sind, auch tagsüber anzutreffen.

Eine frühzeitige Identifizierung der Asiatischen Tigermücke ist stets von Vorteil. Sollten verdächtige Exemplare gefangen werden, können diese fotografiert und die Bilder zur Bestimmung dem Gesundheitsamt an gesundheitsamt@lkgp.de gesendet werden. Alternativ können Fotos der verdächtigen Stechmücken auch an https://mueckenatlas.com/ oder http://tiger-platform.eu/ gesendet werden.

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage unter www.kabsev.de. Für Rückfragen steht das Gesundheitsamt zur Verfügung.

Foto: Die Asiatische Tigermücke im Vergleich zu einer 1-Cent-Münze. (Foto: A. Jöst (Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e.V.))

PM Landratsamt Göppingen Gesundheitsamt Göppingen

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