Kreisrat Peter Hofelich zu Gast beim SPD-Stammtisch in Donzdorf: „Kreispolitik in Turbulenzen!“ Donzdorf wünscht sich mehr und besseren Nahverkehr

„Unsere Kreispolitik ist seit Jahren in Turbulenzen. Von der Müllheizkraftwerk-Erweiterung, über die Klinik-Schließung, die Müllgebühren, die Zugverspätungen, die Corona-Bewältigung bis zur Flüchtlings-Unterbringung und dem Klinik-Defizit reichen die Themen“, beschreibt der st. V. Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Peter Hofelich, die Breite der teils  aufwühlenden Diskussionen.

„Richtig ist aber auch: viel wurde erreicht. VVS-Vollintegration, dringend nötige erweiterte soziale Dienste, Radwegenetz, Vertaktung des ÖPNV, Naherholungs-Profil, Haushalts-Konsolidierung“. In der ‚Traube‘ in Donzdorf hatte man sich zu einem SPD-Stammtisch mit dem langjährigen Landtagsabgeordneten und weiterhin aktiven Kommunalpolitiker getroffen. Hofelich: „Bei aller Kritik im Einzelnen. Im Kreistag, durch den Landrat und bei den Beschäftigten des Landratsamtes wird viel geleistet. Das sollte auch anerkannt werden. In der Kreispolitik gibt es eben mehr Vielfalt. Die Zeiten, in denen eine Fraktion allein den Ton angab, sind nun mal vorbei!“

Belange der Stadt Donzdorf, der sechstgrößten Kommune im Kreisgebiet, kamen bei dem munteren Stammtischgespräch selbstverständlich zur Sprache. An vorderer Stelle der öffentliche Nahverkehr. „Die Taktung ist wichtig. Der Zubringer zum Bahnhof Süßen ist aber nicht optimal“, meinte GRin Ruth Kellner. GR Hermann Masuhr ergänzte, dass der Gemeinderat zum Nahverkehrsplan des Kreises „einiges nachgeliefert hat“, man aber bei Taktzeiten, die enger als 1 Stunde sind, kein Entgegenkommen habe. Armi Roth-Bernstein-Wiesner blickte aus den Teilorten, wie Winzingen und Reichenbach: „Wer zweimal umsteigen muss und auf der Fahrt nach Göppingen ‚Sightseeing‘ hat, verliert die Lust am ÖPNV. Anerkennung allerdings, daß das Bus-Personal „freundlicher geworden ist“. Positiv äußerte sich die Runde über das neue innerstädtische Bürgerbus-Angebot.  Ein klares Resumee des Abends: Die Donzdorfer SPD will sich für die im nächsten Jahr  nahende Kreistagswahl engagieren und den 2019 verloren gegangenen Sitz im Wahlkreis Lautertal zurückerobern. Regine Görne: „Die Vielfalt und der Fortschritt unserer Stadt sollen sich auch im Kreistag wieder zeigen!“

„Das wichtigste Thema für unseren Landkreis“, nannte der frühere Wirtschafts-Manager Peter Hofelich zuletzt: „Wie wird die Wirtschaft im Filstal und Lautertal die Transformation der Automobilwirtschaft bewältigen?“ Man sei in den lezten Jahren nicht weniger, sondern mehr vom Auto abhängig geworden. Die neuen Antriebe mit Elektro und hoffentlich auch Wasserstoff, die Digitalisierung der Mobilität und die weltweite Arbeitsteilung bedrohen Wertschöpfung und Wohlstand in unserer Region Stuttgart.  Diese Frage stelle sich vor allem für die bei uns in der engeren Heimat ansässigen Zulieferbetriebe, die abhängig sind von den Kfz-Herstellern und technologisch und bei Kosten ins Abseits geraten können. „Dazu kommt, dass in den nächsten Jahren in der Region 600.000 Arbeitskräfte, die ‚Baby-Boomer‘, aus dem Arbeitsleben ausscheiden und nur 400.000 nachkommen, also eine Lücke von 200.00d zu füllen ist! Der Fachkräftemangel verschärft sich und heute schon spüren wir einen allgemeinen Arbeitskräftemangel“  Hofelich riet für den Landkreis, nicht zu einem abwehrenden Defensiv-Verhalten – „weder in den Betrieben, noch in der Kreispolitik“ – sondern zu einer offensiven Annahme des Wandels. „Wir müssen aber die Erfinder und Produzenten der Mobilität bleiben! Das heißt neben Industrie- und Technologie-Bejahung vor allem mehr duale Ausbildung, viel mehr Weiterbildung, Hebung des Arbeits-Potentials durch noch bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, und natürlich auch qualifizierte Zuwanderung. Eine gemeinsame Zukunftsaufgabe!“

PM SPD OV Donzdorf

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