Nun beginnt ein günstigeres, klimafreundlicheres und sichereres Zeitalter – die wichtigsten Fragen zum Ende der Atomenergie

Die Landtagsabgeordnete Ayla Cataltepe beantwortet die wichtigsten Fragen rund um das Ende der Atomenergie und den Ausbau der erneuerbaren Energien

Am Samstag, den 15. April 2023, werden die drei letzten Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet. Auch in Baden-Württemberg geht mit Neckarwestheim Block 2 ein Meiler vom Netz. Mit der Abschaltung stellen sich viele Fragen zur weiteren Stromversorgung und den damit verbundenen Kosten. Die Grüne Landtagsabgeordnete Ayla Cataltepe antwortet auf die wichtigsten Fragen.

„Viele Menschen fragen sich, ob die Energieversorgung in Deutschland nach dem Atomausstieg gesichert ist. Das kann ich klar bejahen. Schon in den letzten Monaten machte der Atomstrom nur noch fünf Prozent der Energieversorgung aus. Bereits heute erzeugen wir etwa die Hälfte des Stroms aus erneuerbaren Energien. Bis 2023 werden 80 Prozent des Stroms aus Wind, Sonne und Wasser gewonnen. Außerdem sind Kernkraftwerke für das Schließen von Stromlücken ungeeignet, da sie nicht flexibel hoch- und runtergefahren werden können.“

„Nach wie vor kursiert in der Bevölkerung die Annahme, Atomstrom sei günstiger als andere Energien. Das Gegenteil ist der Fall. Der internationale Vergleich zeigt, dass die Kosten für eine Kilowattstunde Atomstrom bis zu viermal höher sind als eine Kilowattstunde erneuerbarer Energien. Der Weiterbetrieb der letzten drei Meiler wäre unter anderem wegen der Fehleranfälligkeit, der Wartungskosten und der Ausfallzeiten teuer. Außerdem würde dies hohe Investitionen in Steuertechnik und Ausrüstung bedeuten. Ebenso würde eine Verzögerung des Abbaus erhebliche Kosten verursachen, weshalb es sich nicht lohnt, die Kraftwerke in Reserve zu halten. Der Mix von erneuerbaren Energien mit flexibel nutzbaren Gas- und Kohlekraftwerken führt hingegen dazu, dass Strom in Zukunft günstiger wird.“

„Natürlich stellen sich viele die Frage, was nun mit dem Atommüll passiert. Wir werden den Rückbau der Meiler und die Suche nach einem Endlager eng begleiten. Denn wir sind uns unseres strahlenden Erbes bewusst und der Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor diesem hat oberste Priorität. Dennoch bin ich froh, dass wir durch den Ausstieg aus der Atomenergie bereits jetzt die Sicherheit in unserem Land steigern und uns nicht mehr der Atomkraft mit all ihren Risiken weiter aussetzen.“

„Zu guter Letzt machen wir mit der Abschaltung der Atomkraftwerke einen entscheidenden Schritt, um unser Klima zu schützen. Atomkraftwerke wären vor allem bei den Auswirkungen der Klimakrise wie Hitze und Wassermangel ein zunehmendes Risiko, da sie milde Temperaturen und ausreichend Kühlwasser benötigen. Nun beginnt mit den erneuerbaren Energien ein günstigeres, klimafreundlicheres und sichereres Zeitalter. Für uns Grüne in Baden-Württemberg steht der Ausbau von Sonnen-, Wind-, und Wasserkraft, von Biomasse und Geothermie mit an erster Stelle. Mit unserem ehrgeizigen Klimaschutzgesetz und der Task-Force zum beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien haben wir bereits zahlreiche Maßnahmen unternommen, um dieses Ziel zu erreichen.“

PM Büro Ayla Cataltepe

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