wdp aus Bietigheim-Bissingen baut größten Windpark des Landes Baden-Württemberg in Lauterstein

wdp ist einer der größten Projektierer von Windkraftanlagen in Europa, baut aber auch in Kanada, Chile und Taiwan. Die wpd Gruppe beschäftigt heute rund 1.200 Mitarbeiter, die den Ausbau der Windenergie weltweit vorantreiben und in diesem Bereich eine umfassende Wertschöpfungskette abbilden. Zur wdp gehören Firmen für Entwicklung und Betrieb, für die kaufmännische und technische Betriebsführung sowie für Wartung und Service. Im Landkreis Göppingen ist die Firma mit Windkraftanlagen in Geislingen und Wiesensteig schon bestens bekannt, und so sind sowohl der Landkreis als auch die Stadt Lauterstein sehr zufrieden mit den Vorabarbeiten der Firma zur Erlangung der Genehmigung für den zurzeit größten Windpark des Landes.

Dr. Hartmut Brösamle

Dr. Hartmut Brösamle

Vor etwa 50 geladenen Gästen erfolgte nun gestern der erste Spatenstich für den Windpark Lauterstein. Eingeladen hatte der Planer und Investor wpd AG aus Bietigheim-Bissingen.

Umweltminister Untersteller lobte die beispielhafte Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten und die gute Öffentlichkeitsarbeit. Beim „äußerst kompetenten Projektträger wpd“ bedankte sich der Minister für die „professionelle Arbeit“. Die weiteren Redner Landrat Edgar Wolff, Bürgermeister Michael Lenz und der Vorsitzende des Alb-Elektrizitätswerks Hubert Rinklin waren sich einig, dass Standortgemeinde, Genehmigungsbehörde und Investor hier sehr gut zusammengearbeitet hätten. wpd Vorstand Hartmut Brösamle bedankte sich bei allen Beteiligten, insbesondere bei der lokalen Bevölkerung, die „dieses Projekt von Anfang an positiv und konstruktiv begleitet hat.“

Lauschen dem Vorstand der wpd, Dr. Brösamle v.l.: Bürgermeister Michael Lenz, Landrat Edgar Wolff, Minister Franz Untersteller, Vorstand des Albwerkes Hubert Rinklin

Lauschen dem Vorstand der wpd, Dr. Brösamle v.l.: Bürgermeister Michael Lenz, Landrat Edgar Wolff, Minister Franz Untersteller, Vorstand des Albwerkes Hubert Rinklin

Gegenüber dem FILSTALEXPRESS stimmte auch der Vertreter des Bundes für Naturschutz Deutschland (BUND), Dr. Martin Köppel, den Darstellungen der Redner zu, dass alle Verhandlungen und Gespräche sehr konstruktiv geführt wurden. Viele Bedenken der Umweltschützer konnten durch Nachbesserungen ausgeräumt werden und viele Anregungen wurden und werden nach Fertigstellung umgesetzt.

Der Windpark Lauterstein wird mit seinen 16 Windenergieanlagen (WEA) nach Fertigstellung mit einer Nennleistung von 44 Megawatt und einer jährlichen Stromproduktion von 120 Millionen Kilowattstunden der leistungs- und ertragsstärkste und mit Investitionskosten von 80 Millionen Euro auch der teuerste Windpark im Lande sein.

Im Rahmen einer Kooperation wird das Alb-Elektrizitätswerk aus Geislingen drei Anlagen aus dem Windpark übernehmen und zugleich Bürgern der umliegenden Gemeinden die Möglichkeit geben, sich über eine Bürger-Energie-Genossenschaft an dem Projekt zu beteiligen.

Als weiterer Partner aus dem Landkreis Göppingen ist die Kreissparkasse als Juniorpartner der Deutschen Kreditbank (DKB) als Finanzier des Windparks beteiligt.

Nach dem Bau der Wege und Stellflächen in den kommenden Wochen werden bereits im November die ersten Fundamente gegossen und im Dezember mit dem Turmbau begonnen. Wenn das Wetter mitspielt, wird die erste WEA bereits Ende Februar vollständig errichtet sein, bis Herbst 2016 sollen alle Anlagen in Betrieb genommen werden. Spätestens dann will wpd auch die Bürgerinnen und Bürger zu einem großen Fest im Windpark einladen.

Für einigen Unmut in der Bevölkerung hatte eine Mitteilung der NWZ geführt, dass Bürger bei dieser Veranstaltung nicht erwünscht seien. Dr. Hartmut Brösamle versicherte aber, dass leider aus Gründen der örtlichen Infrastruktur, kein Strom, keine Toiletten, keine Parkplätze im Wald, nicht möglich war, größere Menschenmengen zu dieser kurzen Veranstaltung im Wald zu empfangen. Umso größer wird die Feier zur Inbetriebnahme der ersten Anlage im Frühjahr und geplant ist auch eine große Feier für alle Interessierte im Sommer.

Derweil machen sich die Bürger der Stadt Lauterstein schon Gedanken, was man mit den steigenden Gewerbesteuereinnahmen alles finanzieren kann. Bürgermeister Michael Lenz will aber erst einmal abwarten. Es wird noch ein paar Jahre dauern, so Lenz, bis Geld bei der Gemeinde ankommt und verplant werden kann.

 

 

Infos zu den Windenergieanlagen:

Typ

Nennleistung                                   2,75 Megawatt

Rotordurchmesser                         120 m

Nabenhöhe                                      139 m

Gesamthöhe                                    199 m

Gewicht Gondel + Generator                   82 t

Gewicht des Rotors                       ca. 50 t (geschätzt: keine Angabe zur Nabe)

Gewicht eines Blattes                   13,5 t

Gewicht des Turmes                    2 Stahlsegmente:            46 t bzw. 36 t
Betonturm:                                       1.121,3 t                              Gesamt:                              Ca. 1.200 t

Drehzahl                                             8-13 U/min

Anlagenkonzept:                            Auftriebsläufer mit doppelt gespeistem Asynchrongenerator

 

Fundament

Betonmassen je Fundament     ca. 530 m², was etwa 1.272 t entspricht

Stahlmassen je Fundament       ca. 85 t

Gesamtgewicht je Fundament ca. 1.360 t

Fundamentdurchmesser                            20 m

 

Wegebau

Aushub für alle Fundamente und Trasse

Ca.400m³/Fundament
Ca. 1.000 m³/Stellfläche

Eingebauter Schotter/Füllsand Schätzung

Etwa 33.000 m³, das entspricht etwa 70.000 t

Kabelbau

Trassenlänge                                 intern + extern ca. 25 km

Externe Trasse                                                 15 km

Einspeisung ins Stromnetz          EnBW Hochspannungsleitung(110kV) zwischen Geislingen Steige, Schalkstetten                 (Einspeisepunkt), Gerstetten, Heuchlingen und              Bissingen ob Lontal

Verlegte Kabellänge                                     > 100 km

Kabelquerschnitt                            bis 800 mm² Aluminium

Übergabestation                                            Umspannwerk bei Schalkstetten 50/63MVA Transformator

Spannungsebene                                           im Windpark: 33 kV

 

Projektdaten

Prognostizierter Jahresertrag                    120.000 MWh

Anlage deckt den Strombedarf von ca.                34.000 Haushalten à 3.500 kWh Verbrauch, entspricht ca. 100.000 Personen

Historie des Projekts

Mitte 2011          Beginn Planung

02/2014               Bescheid über Zulassung Zielabweichung

April 2014            BImSch Antrag | Nordex N-117, 22 WEA

Januar 2015        BImSch Antrag | GE 2,75-120, 16 Anlagen

16.07.2015          Erörterungstermin BImSchG

13.08.2015          Genehmigung BImSchG

18.08.2015          Waldumwandlungsgenehmigung

 

Über die wpd AG:

wpd ist ein international agierender Entwickler und Betreiber von On- und Offshore-Windparks und hat bereits 1.700 Windenergieanlagen mit einer Gesamtnennleistung von 3.000 Megawatt (MW) realisiert. Weitere Vorhaben mit insgesamt 6.700 MW onshore und 6.400 MW offshore sind in Planung. Neben dem Hauptsitz in Bremen und den internationalen Standorten unterhält das Unternehmen acht Büros in Deutschland, darunter in Bietigheim-Bissingen. Somit ist wpd für den Ausbau der Windenergie direkter Ansprechpartner vor Ort.

In Baden-Württemberg ist wpd seit 1996 aktiv und hat beispielsweise im Jahr 2000 bereits drei Windparks realisiert. Vom Standort Bietigheim-Bissingen aus kümmern sich mehr als 40 Mitarbeiter unter anderem um die Projektentwicklung in Baden-Württemberg.

Mehrt Information: www.wpd.de

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://filstalexpress.de/lokalnachrichten/14607/

Schreibe einen Kommentar

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.