Aus dem Gemeinderat Hattenhofen

Sanierung des Sportgeländes wird zum Thema

Fachplaner legt drei Varianten vor

Auf der Grundlage dreier Planvarianten zur Neugestaltung des Sportgeländes einschließlich noch vom Planer nachzureichender Zahlen zu einer Sanierung der Rasenfläche wird der Gemeinderat den künftigen Umgang mit dem Hattenhofer Sportplatz beraten. Dies ist das Ergebnis einer ausführlichen Diskussion in der letzten

Sitzung. Landschaftsarchitekt Harald Fischer aus Reichenbach/Fils, ein Fachplaner für Sportanlagen, hatte dem Gremium drei Planvarianten zur Neugestaltung des Sportgeländes vorgestellt. Um unvoreingenommen in die Beratung zu gehen, hatte der Gemeinderat vorher keine Pläne mit Kostenberechnungen erhalten. Dies wurde von mehreren Sprechern kritisiert.

Hohe Kosten für Kunstrasen

In allen drei Varianten wird der südliche Sportplatz als Kunstrasenplatz neu hergestellt. Das Gremium forderte zusätzlich eine Kostenberechnung für eine reine

Sanierung des Naturrasens. Diese wird Architekt Fischer nachreichen, grob geht er von 50 Prozent der Kosten für einen Kunstrasen aus. Vorher müsse man jedoch noch Bodenproben ziehen. Bei der Variante 1 mit einem um 90 Grad gedrehten Sportplatz greife man in die Grünzäsur und in den begrünten Erdwall ein, so der Planer. Der einzige Vorteil sei die gewonnene Freifläche südlich des gedrehten Platzes. Bei Variante 2 seien Umkleidekabine und Sanitäreinrichtung besser erschlossen. Bei Variante 3 schaffe man Platz in der Mitte für anderes und einen Zugang für die angrenzenden Flächen. Bei dieser Variante entstünde ein Kleinspielfeld. Mit Baunebenkosten, aber noch ohne Umkleidekabine mit Sanitäreinrichtung, lägen die Kosten bei 2,7 Millionen für Variante 1 und jeweils rund 2,5 Millionen Euro für die Varianten 2 und 3. Diese Zahlen ließen manchen Gemeinderat erst einmal tief durchatmen. Er habe eine Mittelpreiskalkulation zugrunde gelegt, so Architekt Fischer, die Preise orientierten sich an kürzlich festgestellten vergleichbaren Objekten und würden für das Jahr 2023 gelten. Er rechne damit, dass die Preise danach wieder günstiger würden.

Kein Recyclingmaterial auf dem Markt

Die Haltbarkeit des Kunstrasens, abhängig von der Frequentierung und der jeweiligen Nutzungsdauer, beziffert der Planer auf rund 20 Jahre, maximal 25 Jahre. Das Material werde immer besser, man könne auf einer Besichtigungstour verschiedene Kunstrasen inspizieren, bot Fischer an. Ein Gemeinderat kritisierte, dass im Kunstrasen Öl enthalten ist und es sich komplett um neue Ware handelt. Da leiste man sich, so der Sprecher, den Luxus, bei einem Sportrasen Neuware zu verwenden, während sonst in allen Kunststoffgegenständen des Alltags 50 Prozent Ersatzstoffe oder Recyclingmaterial vorhanden sei. Auf dem Markt gebe es keinen Kunstrasen mit Recyclingstoffen, so dagegen Planer Fischer. Nach Ablauf der Haltbarkeit, so der Fachmann auf Nachfrage aus dem Gremium, müsse man das alte Material entsorgen und einen neuen Kunstrasen legen. Der Planer zeigte Sympathie für Variante 3, die sei kostenmäßig am günstigsten und die „Integration der Möglichkeiten“ biete das Optimum. Vor allem habe man dort ein flaches Gefälle und viel Zwischenraum für andere Nutzungen. BM Reutter lobte die intensive Planung und die Detailtreue. Die Umkleidekabine mit Sanitäreinrichtung, auch hinsichtlich der Kosten, müsse man gesondert beraten.

Wichtig: Neue Umkleidekabine und Zusatzangebote für Jugendliche

Mehrere Sprecher ließen erkennen, dass ihnen die Gesamtkosten zu hoch sind und es in erster Linie um eine Sanierung der Umkleidekabine mit Sanitärbereich gehen müsse. Eine Sprecherin sprach sich gegen Kunstrasen aus. Für wichtig halten mehrere Gemeinderäte eine neue Funktionsfläche mit zusätzlichen Angeboten für Jugendliche. In der bisherigen Planung erhält das neue Spielfeld eine Flutlichtanlage, der alte Platz, wo auch künftig ein Festzelt aufgestellt werden könnte, jedoch nicht. Dieser Punkt ist für manche Gemeinderäte noch zu vertiefen. Ein Gemeinderat sieht Naturrasen für Kinder- und Breitensport als geeigneter an als Kunstrasen.

BM Jochen Reutter sieht auf einem Kunstrasen alle Sportarten ermöglicht, die diesen nicht beschädigen. Und nach seiner Wahrnehmung seien sowohl die Grundschule als auch der Kindergarten mit den Kindern nicht oft auf dem Sportgelände.

Planungsprozess ist noch am Anfang

In einem weiteren Prozess, so der Vorsitzende, werde man die offenen Fragen beantworten sowie Zahlen, Kosten und Maße der geplanten Umkleidekabine mit Sanitäreinrichtung vorstellen. Außerdem müsse man die weiteren Gespräche mit dem TSGV führen und die Fördermöglichkeiten prüfen. Man sei nicht im Zeitdruck, aber das Thema Sportplatzsanierung werde früher oder später auf die Gemeinde zukommen.

PM Gemeindeverwaltung Hattenhofen

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