Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Göppingen

Ehrungen, Beförderungen und die Wahl der Kommandanten-Stellvertreter waren die großen Themen der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr am vergangenen Freitag in Bartenbach. Oberbürgermeister Alex Maier und Kommandant Karlheinz Widmeyer sparten nicht mit Lob und Dank für die Leistungen, die von den zehn Löschzügen unter erschwerten Coronabedíngungen in den vergangenen beiden Jahren erbracht wurden.

  Die Freiwillige Feuerwehr, die in besonderem Maße auf Kameradschaft, Miteinander und Gemeinschaftssinn basiert, hatte in den vergangenen Jahren stark unter den Kontaktbeschränkungen der Coronaverordnung zu leiden. Übungen, Schulungen und die für das Gemeinschaftsgefühl so wichtigen regelmäßigen Treffen der Löschzüge konnten nicht wie gewohnt durchgeführt werden. Umso wichtiger war es, dass die Jahreshauptversammlung in diesem Jahr wieder in großer geselliger Runde vonstattengehen konnte. Auch Vertreter aus der Politik und der „Blaulichtfamilie“ waren wieder gerne der Einladung der Feuerwehr gefolgt.

Oberbürgermeister Alex Maier dankte den Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr in seinem Grußwort für ihre großartige, ehrenamtliche Arbeit auch in dieser herausfordernden Zeit. „Bei jedem einzelnen Einsatz bringen Sie 100 Prozent, werden von Ihren Familien und Freunden weggerissen, um anderen Menschen zur Hilfe zu kommen“, so das Stadtoberhaupt und zollte allen Aktiven Respekt für deren großartige Arbeit. Dabei kommt ihrer Arbeit zugute, dass die Löschzüge der Göppinger Wehr insgesamt gut aufgestellt seien. Doch es gebe noch Lücken. Vor allem die Hauptfeuerwache liege seit vielen Jahren im Argen. Auch wenn die Standortentscheidung für eine neue Wache durch den Gemeinderat noch ausstehe, werde man nicht weiter 10 Jahre verhandeln, um die benötigten Flächen zu bekommen. „Wir müssen endlich einen Knopf daran bringen“ versprach Maier den Anwesenden. Einen guten Schritt weiter sei man bei der Feuerwehrbedarfsplanung, die Feuerwehr und Verwaltung aktuell zusammen erarbeiten. Sie sei erforderlich, um die Feuerwehr an die gesellschaftliche Entwicklung anzupassen. „Wir dürfen nicht stehen bleiben – auch nicht bei der Feuerwehr“, so Maier. Betonte aber zugleich, dass die Feuerwehr technisch und fachlich gut aufgestellt sei, auch in Krisensituationen. „Danke, dass wir hier vor Ort Menschen haben, auf die wir uns verlassen können. Danke, dass Sie Ihre Zeit in den Dienst der Gesellschaft stellen!“ schloss OB Maier sein Grußwort.

Einen Eindruck davon, wie vielfältig und umfangreich der Einsatz der Feuerwehrkameradinnen und Kameraden tatsächlich ist, vermittelte der anschließende Geschäftsbericht des Kommandanten Karlheinz Widmeyer. Er sieht in der Coronapandemie die größte Herausforderung in der Geschichte der Göppinger

Feuerwehr. Die Coronaschutzmaßnahmen ließen nur eingeschränkte Aktivitäten und Dienste zur Aus- und Weiterbildung zu. Zudem galt es trotz enormer Einschränkungen, beispielsweise im Personaleinsatz, die Einsatzfähigkeit und Arbeitsabläufe der Wehr sicherzustellen. Dass dies ohne Sicherheitsverluste und größere Krankheitsausfälle gelang, ist das Verdienst der Kameradinnen und Kameraden, denen er ausdrücklich dankte.

Einige der großen Einsätze aus dem vergangenen Jahr brachte er nochmals in Erinnerung; Ein Dachstuhlbrand in der Bartenbacher Straße mit langwierigen Nachlöscharbeiten und Brandwache – rund 50 Einsatzkräfte aus der Innenstadt, Bartenbach und Faurndau waren im Einsatz; beim Tiefgaragenbrand im Bergfeld mit acht brennenden Fahrzeugen mussten unter anderem Lüftungsmaßnahmen mit Großventilatoren durchgeführt und 45 Personen untergebracht werden – Involviert waren die Löschzüge Innenstadt, Holzheim, Jebenhausen, Bartenbach und Faurndau; der Brand von Bitumen im „Agnes“ war besonders kritisch, da direkt am Brandherd Gasflaschen gekühlt werden mussten.

Im Einsatz war die Feuerwehr Göppingen auch an anderer Stelle, informierte Widmeyer. So unterstütze sie die Erdbebenhilfe für Kroatien, half bei der Auslieferung von Masken für das Gesundheitsministerium und die Jugendfeuerwehr errichtet Impfzelte. Das kameradschaftliche Miteinander zeigte sich unter anderem beim Jahrestreffen der Altersabteilung, der Ehrungsveranstaltung des Kreisfeuerwehrverbandes bei der Oldtimergruppe oder der festlichen Einweihung des neuen Feuerwehrhauses und Polizeipostens in Jebenhausen. Verschiedenste Lehrgänge und Übungen von Großtierrettung, Motorsägen-Lehrgang über Atemschutzlehrgang bis Heißausbildung zur Brandbekämpfung konnten unter Coronauflagen erfolgreich durchgeführt werden. Froh war man über die Durchführung zweier Lehrgänge zum Truppmann, der Grundausbildung, und zum Maschinisten.

Neues Führungs-Trio

Viel Raum nahm bei der Sitzung die Wahl der stellvertretenden Kommandanten ein. Dabei musste zuerst von den stimmberechtigten Aktiven entschieden werden, ob sie einen zweiten Stellvertreter wünschen. Dies wurde mit deutlicher Mehrheit in geheimer Wahl beschlossen, ebenso wie die anschließende Wahl des neuen Stellvertretenden Kommandanten Sven Wirth. In seiner Bewerbungsrede betonte er die große Bedeutung von Kameradschaft und Engagement. Sein Augenmerk richtet er nun auf den Feuerwehrbedarfsplan, der ein Gemeinschaftswerk von hauptamtlichen und ehrenamtlichen Kameraden sowie der Verwaltung werden muss. Mit diesem werden die Weichen für die nächsten Jahre gestellt. Zum zweiten stellvertretenden Kommandanten wählten die Stimmberechtigten schließlich Jörg Kempf, der sich freut zusammen mit Sven Wirth im Team die Position der Stellvertreter zu übernehmen.

Bis zur Ernennung der beiden Stellvertreter durch den Oberbürgermeister bleibt noch Toni Brandt im Amt. Doch schon in seinem Grußwort hatte OB Maier Toni Brandt für seine hervorragende Arbeit als stellvertretender Kommandant gedankt und auch Ehrenkommandant Artur Schumacher nutzte die Gelegenheit, Toni Brandt zum Abschluss der Sitzung zu danken. Kommandant Widmayer betonte die für ihn so wichtige gute Zusammenarbeit und kündigte eine Verabschiedung seines Stellvertreters zu einem späteren Zeitpunkt an.

Ehrungen und Beförderungen

Im festlichen Rahmen der Hauptversammlung konnten in diesem Jahr auch wieder Ehrungen und Beförderungen durchgeführt werden. Insgesamt 24 Ehrungen und 18 Beförderungen wurden von OB Alex Maier und Kommandant Karlheinz Widmeyer vollzogen.

Die Traditionsnadel Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg erhielten Luca Weirich (LZ 9), Nico Bach (LZ 9) und Philipp Mansholt (LZ 10).

Mit dem Ehrenzeichen in Bronze für 15 Jahre Mitgliedschaft wurden geehrt: Melanie Bigelmaier (LZ 2), Martin Bohn (LZ 5), Lorenz Csiky (LZ 10), Ulli Müller (LZ 5) und Steffen Widmeyer (LZ 10).

Das Ehrenzeichen in Silber für 25 Jahre erhielten: Volker Hoffer (LZ 1) und Andreas Hottinger (LZ 10).

Für 40 Jahre Mitgliedschaft erhielten das Ehrenzeichen in Gold: Heinz Bidlingmaier (LZ 6), Markus Hartmann (LZ 1), Jörg Kempf (LZ6) und Matthias Meyer-Pöllmitz (HA).

Mit dem Ehrenzeichen in Gold in besonderer Ausführung wurde Walter Wagner (AA) für 50 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr geehrt.

Zu Ehrenmitgliedern der Feuerwehr Göppingen wurden ernannt: Gerhard Biederstädt, Joachim Wichor und Peter Bohn – alle Mitglieder der Altersabteilung, die sich in besonderem Maße für die Feuerwehr verdient gemacht haben.

Ausgezeichnet mit Bandschnalle und Dirigentenschnalle wurden auch langjährige Mitglieder der Musikzüge: Jutta Müller für 30 Jahre mit der Bandschnalle in Gold, Regine Heilig, Thomas Pfister und Andrea Toth jeweils für 40 Jahre mit der Bandschnalle in Gold und Ehrenbrief, Gerhard Pfister für 60 Jahre mit der Bandschnalle in Gold und Ehrenbrief, sowie Thomas Pfister für 10jährige Dirigentschaft mit der Dirigentenschnalle in Bronze.

Feuerwehrmann in der Probezeit (FMiP) wurden: Reinhold Herre (LZ 6), Christian Lutz (LZ 8) und Melvin Voss (LZ 10).

Zum Feuerwehrmann (FM) befördert wurden: André Bach (LZ 9), Felix Grözinger (LZ 9), Mattis Kohler (LZ 4), Stefan Müller (LZ 5), Marko Straub (LZ 9), Samuel Thieß (LZ 9), Dennis Weirich (LZ 9) und Lucas Widmann (LZ 4).

Oberfeuerwehrmann (OFM) sind nun Christian Aicher (LZ 1) und Simeon Frömel (LZ 5).

Zum Hauptfeuerwehrmann (HFM) ernannt wurden Florian Waltner (LZ 1) und Simon Schweicker (LZ 5).

Toni Wiorek wurde zum Oberlöschmeister (OLM) befördert und Carsten Schramm (LZ 2) zum Hauptlöschmeister (HLM).

Zum Brandmeister (BM) befördert wurde Martin Blankenhorn (LZ 6).

Foto: 18 Kameradinnen und Kameraden erhielten von OB Alex Maier und Kommandant Karlheinz Wiedmayer ihre Beförderungsurkunden überreicht.

PM Stadtverwaltung Göppingen

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