Energiesparmaßnahmen der Stadt Göppingen – Gemeinsam durch die Energiekrise

Die Stadt Göppingen, ihre Eigenbetriebe und Tochterunternehmen haben einen ersten Maßnahmenkatalog abgestimmt, um ihren Beitrag zur Energieeinsparung zu leisten. Ziel der Sparmaßnahmen ist es zum einen, bis zum Winter die deutschen Untergrundspeicher zu befüllen, um eine Mangellage möglichst zu verhindern. Zum anderen führen die Kostenexplosion auf dem Energiemarkt zu großen finanziellen Belastungen, die durch Einsparungen abgemildert werden sollen.

Mit der richtigen Einstellung der Heizung lassen sich nach Angaben des Verbandes der Wohnungswirtschaft bis zu 20 Prozent des Verbrauchs senken – und zwar mit geringem Aufwand. Deshalb muss man die Zeit bis zum Winter nutzen, um alle Heizungen optimal einzustellen. Wird dazu die Raumtemperatur geringfügig reduziert und der Warmwasserverbrauch auf das Notwendige beschränkt, kann gemeinsam viel erreicht werden. Bei einer konsequenten Umsetzung der Sofortmaßnahmen und einer Veränderung des Verbraucherverhaltens erwarten Fachleute eine Verbraucherreduzierung von bis zu 30%. Dies ist ein erster Schritt, um steigenden Energiekosten entgegen zu wirken. Jeder kann Einsparungspotenziale mittels des umseitigen Merkblattes umsetzen. Die Stadt Göppingen geht hierbei bei ihren öffentlichen Gebäuden mit gutem Beispiel voran.

Folgende Maßnahmen werden aktuell umgesetzt:

Städtische Gebäude:

  • Überprüfung und Optimierung der Heizanlagen

  • Warmwasserabschaltung in den städtischen Immobilien. Davon ausgenommen sind Küchen und Mensen, Sanitärbereiche von KiTas, Betriebshof, Friedhof, Feuerwehren, Dienstwohnungen, SEG und SWG.

  • Absenkung der Raumtemperatur auf tagsüber 20°C und nachts 18°C – in Turnhallen, Fluren, WC-Bereichen, Fahrzeughallen und Werkstätten tagsüber auf 15°C und nachts auf 12°C.

  • Reduzierung der Heizperiode von Oktober bis März. Bei Extremwetter wird nachgesteuert.

  • Abschalten der repräsentativen Außenbeleuchtung an Rathaus, Technisches Rathaus (Kunstwerk Fassade Süd), Stadthalle, Museum Storchen, Kunsthalle und Altes E-Werk.

Bäderbetrieb:

  • Absenkung der Temperatur in den Göppinger Bädern:

    • Stadtbad/Barbarossatherme

      • Schwimmerbecken 24°C

      • Nichtschwimmer-/Lehrbecken 26°C

      • Erlebnisbecken 28°C

      • Kinderplansche 29°C

      • Wellnessbecken außen 28°C

      • Saunabecken auße 28°C

  • Schulbad im Hogy 24°C

  • Freibad

    • Schwimmerbecken 23 °C

    • Nichtschwimmer-/Erlebnisbecken 25°C

    • Kinderplansche 28°C

Die Kinderplansche wird unter der Woche erst um 10 Uhr und am Wochenende um 9 Uhr in Betrieb genommen. Bei schlechtem Wetter wird die Heizung außer Betrieb genommen. Die Ankündigung erfolgt an der Kasse mittels Aushangs.

  • Attraktionen (Sprudelliegen, Massagepilz, Nackenduschen, Rutsche, etc.) werden nur noch situationsbedingt betrieben. Die Laufzeit wird um 50% reduziert; bei schlechtem Wetter (kühle Witterung) bleiben die Attraktionen geschlossen.

  • Die Wassertemperatur der Duschen wird auf maximal 32°C beschränkt.

  • Der Betrieb des Sauna- und Wellnessbereichs erfolgt Montag – Freitag erst nachmittags (bislang Öffnung um 09:00 Uhr).

  • Die kleine Aromasauna (erdgasbetrieben) wird außer Betrieb genommen.

  • Die Schließzeit der Barbarossa-Thermen wird bis 11.09.2022 verlängert.

WGG Immobilien:

  • Reduzierung der Heizperiode von Oktober bis März, ausgenommen Extremwetterlagen.

  • Absenkung der Temperaturen für die Wintermonate November bis Februar in den Wohnungen auf maximal 21° C, für Oktober / März bei entsprechender Witterung Temperaturabsenkung auf maximal 19/20° C.

  • Optimierung der Heizkennlinie und Anlagenoptimierung, um den bestmöglichen Wirkungsgrad zu erreichen.

Krisenstab Energie bereitet vor

Angesichts der kritischen Lage auf dem Energiemarkt und der damit verbunden enormen Kostensteigerungen hatte Oberbürgermeister Alex Maier schon im Juni, noch vor Ausrufung der Alarmstufe durch Bundesminister Robert Habeck, einen Krisenstab Energie einberufen. Aufgabe dieses Krisenstabes ist es, frühzeitig mit Hinblick auf den kommenden Herbst und Winter, Überlegungen zu Energieeinsparung und Versorgungssicherheit anzustellen.

Die aktuelle Alarmstufe des Notfallplans Gas bedeutet, dass die Versorgungslage zwar angespannt aber noch zu bewältigen ist. Wichtigste Aufgabe ist es deshalb, bis zum Beginn des Winters die Gasspeicher im Land ausreichend zu befüllen. Laut Gasspeichergesetz liegt das Speicherfüllstandsziel zum 1. November bei 90 Prozent. Durch die erfolgte Reduzierung der russischen Gaslieferungen, muss man sich darüber im Klaren sein, dass Einschnitte in verschiedenen Stufen erfolgen werden, um die Speicher füllen zu können.

Bürgerschaft wird informiert

Der Krisenstab beschäftigt sich mit verschiedenen Szenarien, um auf Mangelsituationen vorbereitet zu sein und vor allem, um die Bürgerinnen und Bürger sowie die Unternehmen frühzeitig über mögliche Maßnahmen informieren zu können. Diese Überlegungen erfolgen, um im Bedarfsfall schnell aktiv werden zu können, immer verbunden mit der Hoffnung, dass durch gebündelte Einsparmaßnahmen, die schlimmsten Szenarien verhindert werden können. Zugleich besteht die Erwartung, dass die Bundesregierung ihrerseits adäquate Maßnahmen zur Unterstützung der Bürgerschaft ergreifen wird.

Die Stadt Göppingen überprüft aktuell, welche Hallen als sogenannte „Wärmehallen“ für die Bürgerschaft in Frage kommen. Hierzu werden unter anderem Aspekte von Übernachtungskapazitäten über Verpflegung bis Shuttleservices betrachtet. Der Krisenstab befasst sich zudem mit dem Thema „Entlastung“ und macht sich Gedanken, ob Belohnungs- oder Entlastungssysteme für die Bürgerschaft durch die Stadt angeboten werden können. „Mit diesen und weiteren Maßnahmen sind wir bestmöglich vorbereitet, wenn es zu Mangelsituationen kommen sollte, was noch lange nicht sicher ist. Momentan hoffen wir auf das Beste, doch wir sind vorbereitet auf das Schlimmste. Alle Bürgerinnen und Bürger können ihren kleinen Teil dazu beitragen die Versorgungssicherheit im Winter zu gewährleisten, deshalb hoffe ich auch weiterhin auf die große Solidarität unserer Bevölkerung,“ so Oberbürgermeister Alex Maier.

Über alle Angebote, die im Zusammenhang mit der Energiekrise von der Stadt im Bedarfsfall realisiert werden, wird die Bürgerschaft über die Presse, Social Media und Briefkasteneinwurf informiert.

PM Stadtverwaltung Göppingen

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