Aus dem Gemeinderat Hattenhofen

Wohnraum

Eine Dachsanierung mit Neubau von Gauben und Balkonerweiterung in der Dobelstraße 23 nahm der Gemeinderat zur Kenntnis.

Tiefbauarbeiten für mehrere Straßen vergeben – Kanal, Wasserleitung und Endbelag in Uhlandstraße und Schillerstraße

Für 387.150 Euro wird die Gruibinger Baufirma Georg Moll die ausgeschriebenen Tiefbauarbeiten in Uhlandstraße und Schillerstraße ausführen. Den Auftrag zur Verlegung der Wasserleitung erhält die Firma Hummel aus Ebersbach/Fils für 23.000 Euro. Dies hat der Gemeinderat aufgrund des Ausschreibungsergebnisses einstimmig beschlossen. Im September werden die Arbeiten zunächst für die Herstellung des Endbelags in einem Stichweg der Schillerstraße beginnen. Der Ausbaustandard wird analog zur Uhlandstraße sein. Vorher werden noch Kanalhausanschlüsse hergestellt und Breitbandleerrohrsysteme verlegt. Anschließend wird im Bereich von Ecke Frühlingstraße bis Dobelstraße eine Wasserleitung ausgetauscht und neu gebaut, der komplette Fahrbahnbelag aufgefräst und nach Erneuerung von Kanalhausanschlüssen und dem Neubau der Wasserleitung mit einem neuen Oberbau wieder hergestellt. Dies erläuterte Verbandsbauingenieur Wolfgang Scheiring. Die Maßnahmen sollen Ende November abgeschlossen werden.

Straßensanierung Friedhofstraße

Auch bei der Sanierung eines Teilabschnitts der Friedhofstraße kommt die Firma Georg Moll zum Preis von knapp 113.000 Euro nach einer beschränkten Ausschreibung zum Zug. Sie war von vier Firmen die günstigste. Die Abwicklung erfolgt im Herbst, parallel zu den laufenden Kabelverlegearbeiten der Netze BW, wie Bürgermeister Jochen Reutter erläuterte.

Bauen: Nachverdichtung, höhere Gebäude, Befreiungen nötig

Zwei Bauvorhaben im Wohngebiet Bruckwiesen erteilte der Gemeinderat auf Vorschlag der Verwaltung einstimmig das Einvernehmen zur Befreiung von Festsetzungen des Bebauungsplans. Vor allem im Bereich der eingeschossigen Bauten rechne die Verwaltung zunehmend mit Anträgen, erläuterte Eingangs Hauptamtsleiter Norbert Baar, wo die bislang zulässige Traufhöhe, Gebäudehöhe oder Geschosszahl überschritten werden wird. Da der Gemeinderat in der letzten Sitzung bei einer Vollgeschossaufstockung eines eingeschossigen Flachdachgebäudes signalisiert habe, dass er im Vorgriff auf die geplante Bebauungsplanänderung Nachverdichtung durch Gebäudeerhöhungen und Dachausbauten für das richtige Mittel zur Nachverdichtung hält, solle man auch hier zustimmen. Offen sei allerdings, so Baar, ob die Baurechtsbehörde diesen Weg über Einzelbefreiung mitgehe oder vorher eine Änderung oder Neufassung des Bebauungsplans fordere. Bei der Aufstockung eines Wohnhauses im Ulmenweg 2 wird die Traufhöhe überschritten und ist eine Gaube zu nah am Ortgang. Die Angrenzer sind an diesem Verfahren noch zu beteiligen. Beim Neubau eines Wohnhauses mit Garage im Steigle 5 wird die Traufhöhe geringfügig überschritten und wird eine steilere Dachneigung erforderlich, um das Dachgeschoss wohnlich nutzen zu können. Wegen der Pflicht zur Anbringung einer Photovoltaikanlage sind dort keine Gauben zur Wohnraumgewinnung möglich. Hier träfen, so Baar, zu Ihrer Zeit moderne Festsetzungen auf geänderten städtebaulichen Bedarf und habe man Vorgaben, die mit bisherigen gestalterischen Bauvorschriften kollidieren. Die Bedürfnisse der Nachverdichtung wögen schwerer als städtebauliche Vorgaben aus einer anderen Zeit. Dies sah der Gemeinderat ebenso und erteilte beiden Vorhaben einstimmig das Einvernehmen.

Bebauungsplan soll bald überarbeitet werden

In dem Zusammenhang bat ein Gemeinderat die Verwaltung, das geplante Bebauungsplan-Änderungsverfahren für das Wohngebiet Bruckwiesen-Tannenbrunnen möglichst zügig zu beginnen und durchzuführen. Für Ihn persönlich sei es schwierig, so der Sprecher, wo ziehe man bei den Einzelbefreiungen jeweils eine Grenze? Man brauche hier einen geregelten Rahmen durch einen neuen Bebauungsplan. Aktuell befasse sich die Gemeinde mit dem Verfahren „Untere Hautpstraße“, so BM Reutter. Aber ein Aufstellungsbeschluss für Bruckwiesen sei noch dieses Jahr geplant.

Bücherkiste am Rösssleplatz wird erweitert – Kein zweiter Standort, keine Telefonzelle

Die öffentliche Bücherkiste am Rössleplatz soll durch eine größere ersetzt oder erweitert werden. Dies hat der Gemeinderat auf Vorschlag von Bürgermeister Jochen Reutter einstimmig beschlossen. Einen Vorschlag aus der Bürgerschaft, einen zweiten Standort, beispielsweise am Sauerbrunnen, anzubieten, wird die Verwaltung nicht weiterverfolgen.

Die offene Bücherkiste am Rössleplatz erfreue sich seit Frühjahr 2018 eines großen Zuspruchs, so Bürgermeister Reutter. Ehrenamtliche Betreuerinnen kümmern sich um die Bücherkiste. In den vergangenen Wochen habe er aus verschiedenen Richtungen Optimierungsvorschläge erhalten, so Reutter. Den Wunsch, die bestehende Kiste zu optimieren, greife er gern auf, aber der Standort in der Ortsmitte solle bleiben. Am Sauerbrunnen beispielsweise gebe es schon genügend andere Einrichtungen. Dies sahen auch die Rednerinnen und Redner im Gemeinderat so: Man solle bei einem zentralen Standort bleiben, damit man nicht im Ort zwischen zwei Kisten hin und her wechseln müsse. Einer Anregung eines Bürgers, wie in anderen Kommunen Telefonzellen als Bücherkiste aufzustellen, konnte dieser Sprecher nicht folgen, dafür 5.000 Euro auszugeben sei für Ihn nicht vorstellbar. Eine Gemeinderätin sprach sich dafür aus, auf jeden Fall wieder Holz als Material zu verwenden. Es habe sich ja zunächst um einen Versuch gehandelt, so ein Gemeinderat, wie die Bücherkiste in der Bevölkerung angenommen wird. Eine Erweiterung sei technisch kein Problem. Eine örtliche Zimmerei soll nun die Optimierung der Bücherkiste vornehmen.

Polizeibericht: Hattenhofen hat niedrige Kriminalitätsrate – Aufklärungsquote 60 Prozent

Die Polizei- und Verkehrsstatistik des Reviers Uhingen für das Berichtsjahr 2021 nahm der Gemeinderat zur Kenntnis. Wie jedes Jahr zeige der Bericht, so BM Reutter, das man in Hattenhofen sicher leben könne und sich auch die Verkehrsprobleme in Grenzen hielten. Das Polizeirevier in Uhingen ist bei der Zahl der zu betreuenden Einwohner das größte im Landkreis, mit 70.000 liegt es noch vor dem Polizeirevier Göppingen. 16 Gemeinden gehören zum Revier, von Wäschenbeuren bis Gammelshausen. Gut 60 Prozent der Straftaten konnten letztes Jahr aufgeklärt werden, was eine leichte Verbesserung zum Vorjahr darstellt. Die „Häufigkeitszahl“ zeigt das Verhältnis zwischen Einwohner und begangenen Straftaten. In Baden-Württemberg lag die Häufigkeitszahl bei 4.380, im Revier Uhingen bei 2.223 und damit deutlich niedriger als im Vorjahr. Die höchste Häufigkeitszahl im Raum Bad Boll hat die Gemeinde Aichelberg, wegen der Nähe zur Autobahn, die niedrigste Gammelshausen. Mit der Häufigkeitszahl von 1.681 liegt Hattenhofen im unteren Bereich. Hier gab es 50 Straftaten, von denen 28, also 56 Prozent aufgeklärt werden konnten. Darunter waren drei Wohnungseinbrüche. Es gab drei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, sechs Rohheitsdelikte wie Raub oder Körperverletzung, elf einfache Diebstähle, fünf schwere Diebstähle. Zur Bilanz gehören zwölf Fälschungsdelikte und vier Sachbeschädigungen. Achtmal war die Polizei wegen Rauschgiftdelikten im Einsatz, zwölfmal wegen Straßenkriminalität.

Keine schweren Verkehrsunfälle

Sowohl im Landkreis als auch im Revier Uhingen nahm die Zahl der Verkehrsunfälle letztes Jahr im Vergleich zum Vorjahr um gut sieben Prozent ab. Insgesamt gab es in Hattenhofen letztes Jahr 21 Verkehrsunfälle, erfreulicherweise ohne Tote und Schwerverletze. 15 Verkehrsunfälle waren innerorts, sechs außerorts. An einem Verkehrsunfall war ein Fußgänger beteiligt. Im gesamten Revier Uhingen wurden 80 Alkohol- oder Drogenfahrten festgestellt, 504 Gurtverstöße verwarnt und 395 Anzeigen wegen Telefonierens mit dem Handy erstattet. Wegen Geschwindigkeitsübertretung gab es 309 Anzeigen.

Verkehr: Kommunen wollen mehr Temporeduzierung und mehr Tempoüberwachung

Landkreis stockt Personal auf und rüstet Blitzer auf

Der Landkreis wird seine Geschwindigkeitsüberwachung im Straßenverkehr ausweiten und dafür zwei neue Vollzeitstellen schaffen. Über diesen Beschluss des Umwelt- und Verkehrsausschusses im Landratsamt informierte Bürgermeister Reutter. Der Bedarf an Geschwindigkeitsüberwachungsmaßnahmen im Landkreis sei stark angestiegen, begründet die Bußgeldstelle im Landratsamt dieses Vorhaben. Grund sei vor allem die stark erhöhte Anzahl von kommunalen Anträgen auf Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeiten. Vor einer Entscheidung über diese Anträge müsse man sich ein verlässliches Bild über das tatsächliche Geschwindigkeitsverhalten machen. Daneben gebe es kontinuierlich die Notwendigkeit, an unfallträchtigen Stellen sowie in kritischen Bereichen wie bei Kindergärten oder an Schulwegen verstärkt zu kontrollieren. Auch als Folge von Lärm-Aktionsplänen müssen Geschwindigkeiten der Verkehrsteilnehmer überwacht werden. Zunächst sollen die stationären Geschwindigkeitsmessanlagen auf moderne Messtechnik umgerüstet und ein semistationärer Überwachungsanhänger angeschafft werden. Die Bruttomehreinnahmen aus dem Bußgeldverfahren schätzt das Landratsamt auf künftig auf jährlich rund eine Million Euro. Abzüglich der Personalkosten für die beiden Vollzeitstellen sowie der Aufwendungen für die Technik wird der jährliche Mehrertrag für ein Kalenderjahr auf 700.000 bis 750.000 Euro geschätzt.

Der Gemeinderat nahm dies zur Kenntnis.

 

PM Gemeindeverwaltung Hattenhofen

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