Katastrophenschutz: Süßen wappnet sich gegen Wetterextreme

Beim Hochwasserschutz hat die Stadt Süßen ihre Hausaufgaben gemacht. Jetzt will man die Bevölkerung auch vor Starkregenereignissen schützen. Den Impuls dazu gab die SPD-Fraktion.

Um sich vor Hochwassergefahren zu schützen, hat die Stadt in den letzten Jahren viel getan. Das berichtete Catharin Schäfer vom Ingenieurbüro Walde + Corbe in der letzten Sitzung des Technischen Ausschusses des Gemeinderats. Eine bereits in den Jahren 2003/2004 gemachte Flussgebietsuntersuchung und ein hydraulisches Modell hatte die Schwachstellen offenbart, die immer wieder zu Überschwemmungen geführt hatten. Für den Hochwasserschutz im Bereich von Fils, Lauter und vieler kleinerer Fließgewässer auf Süßener Gemarkung wurden inzwischen alle von dem Fachbüro vorgeschlagenen Maßnahmen umgesetzt. Zuletzt ist es mit der Anlage der Fischtreppe an der Fils und dem Umbau des Wehrs am Mühlkanal gelungen, das Ortszentrum vor einem sogenannten hundertjährigen Hochwasser zu schützen. 

Bereits bei den Haushaltsberatungen im letzten Jahr hatte die SPD-Gemeinderatsfraktion beantragt, dass sich die Stadt auch mit dem sogenannten Starkregenereignissen befassen und eine Gefahrenkarte erstellen soll. Starkregenereignisse haben in Folge der Klimaveränderungen stark zugenommen, wie Schäfer bestätigte. Dabei handelt es sich – anders als z.B. bei klassischen Hochwasserereignissen – immer um kleinräumige Gewitterzellen. Die Vorwarnzeiten sind dabei sehr gering oder gar nicht gegeben, auch können Ortslagen betroffen sein, in denen gar keine Flüsse oder Bäche liegen. Die Fachfrau stellte dar, dass im Rahmen der Gefahrenkarte für alle Häuser und Flächen in Süßen das Gefahrenpotential in Folge starker Niederschläge recht gut eingeschätzt werden können. Um verlässliche Ergebnisse zu erhalten sei es wichtig, die wissenschaftlichen Daten zu Starkniederschlägen und das lokale Wissen von Feuerwehr, Stadtbauamt und Hauseigentümern zusammenzuführen. Damit Immobilienbesitzer gezielt Maßnahmen zur Eigenvorsorge treffen könnten, müsse zudem eine breite Information der Öffentlichkeit erfolgen.

Udo Rössler begrüßte, dass die Verwaltung jetzt den SPD-Vorschlag auf die Tagesordnung gesetzt habe: „Der Klimawandel und damit verbundene unkalkulierbare Niederschlagssextreme zwingen uns zum Handeln“.   Das sah auch der Technische Ausschuss so. Die Aufstellung einer Starkregengefahrenkarte wurde einstimmig beschlossen und die Verwaltung beauftragt, dafür im kommenden Haushalt 75.000 Euro einzustellen. Das Land unterstützt die Maßnahme zu 70 Prozent, so dass der Eigenanteil der Stadt im Rahmen bleibt.

 

PM SPD Gemeinderatsfraktion Süßen

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