„Gemeinsam gegen den Haß“ in Göppingen

Unter dem Motto „Gemeinsam gegen den Haß“ versammelten sich am vergangenen Samstag knapp 250 Menschen in Göppingen und forderten den „rechten Terror zu stoppen“. Vor dem Rathaus gedachten sie den Opfern des rechtsterroristischen Anschlags in Hanau.

In einem weiten Kreis in der Mitte der Kundgebung lagen 9 Plakate, die symbolisch für die Opfer standen und um die herum Teilnehmer die Möglichkeit hatten, Blumen, Kränze und Kerzen abzulegen. Mit einer Schweigeminute wurde die Versammlung eröffnet und Alex Maier, Mitglied des Landtages für Göppingen, zeigte sich nicht überrascht über die lange Liste rechter Gewalt und wer verbal den Boden für Hass und Rechtsextremimus bereite oder zulasse, brauche sich nicht zu wundern, wenn daraus Taten folgen würden.

Alle Redner bezogen überaus klar und deutlich Stellung gegen Rechtspopulismus, Faschismus und Rassismus. So machte Mehtap Kandilli vom Migrantinnenverein klar, dass es ein massives Problem mit dem rechten Terror in Deutschland gäbe und forderte die Politik auf, sich nicht nur betroffen zu zeigen, sondern auch zu handeln. Einige Göppinger Gemeinderäte waren anwesend und von ihnen sprachen Stefan Horn (Bündnis90/Die Grünen) und Christian Stähle (Die Linke) zu den Teilnehmern. Pawlos Wacker, Landesvorsitzender der Jusos rief in seinem eindringlichen Beitrag jeden auf, der hinter den Werten von Vielfalt und Demokratie stehe, solle jetzt aufstehen, gegenhalten und sich diesem Faschismus mutig in den Weg stellen. Renate Mutschler vom Frauenverband Courage forderte, wer rassistische und faschistoide Hetze betreibe, gehöre nicht in die Parlamente sondern verboten. Weitere Redner waren Angeline Fischer vom Integrationsausschuss, Christel Beck (MLPD) sowie spontan eine Mitarbeiterin vom Christophsbad, die davon berichtete wie am Vortag die dortige Belegschaft eine spontane Kundgebung abhielt. Gabi Merkler von Kreis Göppingen Nazifrei forderte eindringlich von jedem Widerspruch gegen jegliches Verhalten, das andere Menschen in ihrer Menschenwürde herabsetze. Abschließend sprach noch kurz und spontan ein Betriebsrat der Alb Fils Kliniken. Die Kundgebung verlief ohne Zwischenfälle, trotz Ankündigung der neofaschistischen NPD die Veranstaltung zu besuchen. Die Reden dauerten knapp über eine Stunde, währenddessen eine ungewöhnliche Stille herrschte und die Teilnehmer durchweg interessiert den Reden lauschten. Nur ab und dann unterbrach ein Zwischenapplaus die würdevolle Stimmung. „Die faschistische Terrorgefahr und der Alltagsrassismus beschäftigt die Menschen sehr“ so der Mitinitator Marc Stehle, „daher kamen heute mehr Leute als erwartet.“ In seinem Abschlusswort forderte er jeden einzelnen auf, im Alltag laut und deutlich Stellung gegen Rassismus und Faschismus zu beziehen und das am besten gemeinsam mit anderen.

 

PM Marc Stehle

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