Göppingen: Große Schauspielkunst

Zwei Klassiker rahmen den Spielplan des städtischen Theaterprogramms für die Saison 2015/2016: Henrik Ibsens „Ein Volksfeind“ und Carl Zuckmayers „Des Teufels General“, beides politisch und geschichtlich hochinteressante Stücke. Dazwischen gibt es sarkastische, romantische und ironische Komödien.

Große SchauspielkunstIbsens „Ein Volksfeind“ wird am Dienstag, 20. Oktober, in einer Inszenierung des Landestheaters Tübingen zu sehen sein. Ibsen zeigt in diesem weitsichtigen Politkrimi kommunalpolitische Vertuschungen und Machenschaften in einem Badeort, der von einer Umweltkatastrophe heimgesucht wird. Vor 130 Jahren geschrieben, ist das Stück immer noch hochaktuell und wird derzeit an vielen Häusern gespielt. Ebenfalls noch aktuell ist Lutz Hübners neuer Theaterhit „Frau Müller muss weg“. Das Stück um eine bei Schülern und Eltern gleichermaßen unbeliebte Lehrerin hat es mittlerweile auch zum Kinoerfolg gebracht. In der Stadthalle ist am Dienstag, 24. November, die originale Theaterfassung in der Inszenierung des Stadttheaters Minden zu sehen. Nicht mehr ganz so aktuell, dafür aber zum cineastischen Klassiker geworden, ist die Verfilmung von Truman Capotes Roman „Frühstück bei Tiffany“ aus dem Jahr 1958 mit der unvergesslichen Audrey Hepburn. Die Badische Landesbühne führt die romantische Komödie am Mittwoch, 27. Januar 2016, in der Stadthalle auf. Am 9. März steht dann mit „Unsere Frauen“ eine französische Komödie von Éric Assous auf dem Theaterprogramm. In diesem Stück der Hamburger Kammerspiele treten zwar nur Männer auf, dennoch – oder gerade deshalb – geht es dabei permanent um Frauen. Zum Abschluss der Saison am 18. April folgt dann der größte Theatererfolg der Nachkriegsjahre: Carl Zuckmayers „Des Teufels General“. Ähnlich wie in Ibsens „Volksfeind“ geht es in Zuckmayers Stück ebenfalls um die Aufdeckung einer politischen Intrige, allerdings in der wesentlich dramatischeren Umgebung des nationalsozialistischen Terrors. Zuckmayers Auseinandersetzung mit den Themen Widerstand und Mitläufertum im Nationalsozialismus spielt heute immer noch eine zentrale Rolle in der Diskussion des Hitler-Regimes.

Ein ausführliches Programmheft gibt es beim ipunkt im Rathaus, Hauptstraße 1, Telefon 07161 650-293. Abonnements und Einzelkarten für die Theateraufführungen sind ab sofort erhältlich.

Ein Volksfeind (Foto 3064 © Martin Sigmund) v.l.n.r.: Jennifer Kornprobst (Frau Stockmann), Raphael Westermeier (Dr. Stockmann) und Lukas Umlauft (Billing).

PM

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