Voll auf die Glocke – Klassik meets Comedy – Sprachakrobatik vom Feinsten mit Heinz Gröning

Mit Schiller locken zur Goethe Dämmerung. Die Quadratur des Kreises ist gelungen. Heinz Gröning verwandelt ganz locker trockene Gedicht-Klassiker in lebendige, lustige Poetry-Comedy. So ein Programm hat es bis jetzt in Deutschland noch nicht gegeben. „Voll auf die Glocke“ ist wie ein guter Wein über lange Jahre bis zur Vollendung gereift und jetzt absolut rund im Geschmack.

Heinz Gröning alias „der unglaubliche Heinz“ serviert ein opulentes Festmahl der deutschen Sprache. Souverän rezitiert er locker für jeden verständlich, die schwierigsten Passagen aus klassischen Gedichten wie „Die Räuber“ und „Wilhelm Tell“ von Schiller, „Der Erlkönig“ von Goethe oder „Die Marquise von O.“ von Heinrich von Kleist. Und kommentiert sie dabei so lustig, dass man aus dem Lachen nicht mehr herauskommt. Mit Interpretationen, die so noch kein Deutschlehrer auszusprechen gewagt hat, verwandelt er bekannte Gedichte in ein berauschendes Gagfeuerwerk.

Heinz Gröning demonstriert, wie sich „Die Entzückung“ von Friederich Schiller durch einen kleinen Handgriff in eine brüllend komische Comedy-Nummer verwandelt, um dann im nächsten Augenblick vollkommen ernst „Das Lied von der Glocke“ vorzutragen. Er beschäftigt sich mit der These, was wäre, wenn Schiller heute als Hip Hopper mit Goethe um den Titel: „Größter deutscher Dichter“ kämpfen müsste. Eine Darbietung, die im Bereich der Comedy an Wortgewalt ihresgleichen sucht. Hier passiert, wofür einerseits in der Komik, wegen des Zwangs zum Gag, oft keine Zeit ist und wofür andererseits in der Schule, vor lauter Ernsthaftigkeit, ganz oft der Sinn fehlt. Klassik und Comedy verbinden sich zu tiefsinniger leichter Unterhaltung, die jeden Deutschunterrichthasser am Ende begeistert aus dem Sessel reist. Nachdenklich, sympathisch, ruhig, intelligent und vor allem unglaublich witzig. Mit leisen, bewegenden Momenten inhaltlicher Tiefe und schrägen Pointen überzeugt Heinz Gröning jedes Publikum innerhalb weniger Augenblicke.

Für die Veranstaltung am Mittwoch, 26. April 2017 um 20:00 Uhr in der Stadthalle Eislingen, gibt es noch Karten im Vorverkauf (Kulturamt und Klaus Gromer Eislingen, NWZ Göppingen, Reservix-Vorverkaufsstellen, (www.stadthalle-eislingen.de) und an der Abendkasse.

Teilhabe am kulturellen Leben für alle: Personen, die Wohngeld, Arbeitslosengeld II oder Leistungen der Grundsicherung erhalten, sollen dennoch am kulturellen Leben teilnehmen können. Die Stadt Eislingen stellt dazu eine begrenzte Anzahl von Karten kostenlos zur Verfügung. Weitere Auskünfte erhalten Sie bei der Sozialabteilung der Stadtverwaltung Tel.: 07161/804-236.

Foto (Urheber: Stefan Mager)

PM

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