Eine saubere Angelegenheit: Stolperfallen im Bereich der Badewanne umgehen

Ein Teil- oder Vollbad ist für eine hohe Anzahl an Menschen gerade im Winter eine be- und geliebte Angelegenheit. Wer aber mit Bewegungseinschränkungen zu kämpfen hat, traut sich unter Umständen nicht mehr ganz so unbefangen, seine Badewanne vollumfänglich zu nutzen. Unterschiedliche Hilfsmittel und Badewannen-Konstruktionen können dabei sinnvolle Unterstützungen darstellen und das Ein- und Aussteigen vereinfachen.

Gar nicht so ungefährlich: Stürze im Zusammenhang mit der Badewannen-Nutzung

Die Gründe für einen Sturz im Badezimmer erweisen sich als vielgestaltig. Häufig basieren sie darauf, dass

  • der Bodenbereich vor der Badewanne ebenfalls nass und rutschig ist oder
  • der Schritt über die Badewannen-Kante nicht sicher absolviert wird, und die betroffene Person in der Folge daran hängen bleibt, stolpert oder rutscht.

Eine so oder so gefährliche Situation, zumal diese ähnlich wie beim Sturz auf der Treppe meist mit Überraschung bis Schrecken und vor allem Unkontrolliertheit verbunden ist. Und wer unkontrolliert fällt, muss meistens mit einem deutlich höheren Verletzungsrisiko rechnen.

Umso wichtiger, diese Stolperfallen (im wahrsten Sinne des Wortes) so weit wie möglich zu minimieren und den Ein- und Ausstieg sicher zu gestalten. Ähnlich wie bei der Konstellation Treppenlift Krankenkasse (Teil-) Kostenübernahme kann man in vielen Fällen praktischerweise auch beim Umbau der Badewanne auf Fördermittel für einen altersgerechten Umbau der eigenen Wohnung zurückgreifen. Grund genug, sich mit dieser Thematik frühzeitig genauer zu befassen – um eine eventuelle Umbau-Planung nicht erst dann anzugehen, wenn bereits akuter Bedarf herrscht.

Wie sehen die verschiedenen Optionen aus?

Eine Badewanne mit Tür oder Einstieg

Eine Badewanne mit Tür bringt in der Regel eine etwa 25 Zentimeter hohe Schwelle mit und schließt wasserdicht ab. Das bedeutet, dass man sie durch die Tür einfach betreten, Platz nehmen und ein Vollbad genießen kann.

Die Wannen-Variante mit Einstieg hingegen lässt sich tendenziell mehr wie eine Dusche nutzen, weil die Konstruktion kein komplettes Volllaufenlassen der Wanne ermöglicht. Auch bei ihr muss beim Einstieg (der häufig wie eine u-förmige Einbuchtung gestaltet ist) eine Schwelle von um die 25 Zentimeter Höhe überwunden werden. Dafür fällt wie bei der Wanne mit Tür das Heben des Beins über die eigentliche Badewannen-Kantenhöhe weg.

Badewannenlifte

Bei Badewannenliften stehen verschiedene Varianten zur Verfügung. Zu den bekanntesten zählen

  • der klassische Badewannenlift, der aus einem Sitz, einer Rückenlehne und einem Gestell inklusive Hebeeinrichtung besteht. Er wird von einem Fachhändler eingebaut, kann aber anschließend ohne Muskelkraft bedient werden und ermöglicht das eigenständige Baden mit Vollbad-Option.
  • das Badekissen, das ans Stromnetz angeschlossen wird und von einer weiteren Person bedient werden muss, das gleichzeitig jedoch ebenfalls das Nehmen eines Vollbads und zusätzlich den leichten Transport der Anlage erlaubt und
  • der Tuch-Lifter – ein zwischen den seitlichen Rändern der Badewanne gespanntes Tragetuch. Auch diese Variante ist flexibel an- und abmontierbar, ermöglicht ein Vollbad und benötigt keine weiteren Personen für die Bedingung. Grundvoraussetzung sind jedoch zusätzliche Haltegriffe und das Einkalkulieren von höheren Kosten.

 

Ein Badebrett mit Drehsitz

Wer nicht mehr tief zum klassischen Baden in der Badewanne sitzen, aber gleichzeitig nicht zum Duschen in ihr stehen kann oder möchte, profitiert unter Umständen von einem Badebrett mit Drehsitz. Dieses ermöglicht das Duschen im Sitzen und ist gleichermaßen leicht zu installieren, rutschsicher und badewannenschonend. Genutzt wird es dadurch, dass es der Sitz zum Badewannenrand bewegt wird, man sich darauf setzt, die Beine in die Badewanne dreht und den Sitz abschließend fixiert. Schon fertig und sicherlich auch eine leicht zu realisierende Installation im Sinne des klimagerechtes Bauens.

Diese weiteren Hilfsmittel vereinfachen den Badewannen-Ein- und Ausstieg zusätzlich

Wie bereits im ersten Abschnitt angesprochen, ist die Rutschgefahr im Bad durch das Vorhandensein von feuchten Böden und Wasserpfützen tendenziell größer als beispielsweise im Wohn- oder Schlafzimmer, wo wiederum andere Faktoren wie Teppichkanten und Kabel eine größere Rolle spielen.

Für das Bad empfehlen sich aufgrund dieser speziellen Situation daher aber vor allem

  • ·rutschfeste Bodenbeläge und eine entsprechende Einlage für die Wanne
  • Haltegriffe (am besten höhenverstellbar), die direkt am Wannenrand montiert werden und für eine nahezu aufrechte Körperhaltung beim Ein- und Aussteigen sorgen,
  • Griffe, Haltestangen oder Handläufe mit Saugfunktion, die einen runden Durchschnitt mitbringen und kantenfrei sind. Dadurch lassen sie sich bei Bedarf an andere Stellen als ursprünglich gedacht anbringen und sind somit flexibler als fest angeschraubte Griffe. Eine Sicherheitsanzeige bezüglich der Haltekraft sorgt zudem für weitere Sicherheit.

Lange Rede, kurzer Sinn? Es bestehen viele Optionen, um die Ausrutsch- und Sturzgefahr im Badezimmer zu minimieren. Im Zuge des barrierefreien Wohnens sollte man sie unbedingt nutzen, weil man sich hier oft lange und auch nicht immer im geistig aktivsten Zustand aufhält. Umso wichtiger, dass der Badaufenthalt sicher und mit viel Komfort ablaufen kann.

Foto von PIRO auf Pixabay

PM

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